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Reinigung sichert die Funktionalität der Baugruppen

Top-Interviews
Reinigung sichert die Funktionalität der Baugruppen

„Die Sensibilität unserer Kunden ist deutlich gestiegen im Hinblick auf den Ausfall eines Produktes. Was es bedeutet, ein sich bereits auf dem Markt befindliches Produkt zurückrufen zu müssen. Und da sprech ich auch von den Kosten und Gewährleistungsansprüchen der Kunden. Die Investition in ein ordentliches Reinigungssystem wäre da geringer gewesen“, wie Jens Hoefer von der factronix GmbH betont. Das Unternehmen expandiert ständig und nimmt neben neuen Partnern auch neue Systeme mit ins Boot. Im Interview verraten die beiden Gesellschafter Jens Hoefer und Thomas Otto, welches Ziel sie damit verfolgen und wo der Kunde weitere Vorteile hat.
Herr Otto, Sie haben sich den Technologien rund um das Löten verschrieben. Nun investieren Sie verstärkt im Bereich der Reinigung. Was bezwecken Sie damit und wie gestaltet sich dies?
Für unsere Kunden ist es einfacher, wenn sie über das Löten hinaus für weitere Prozesse der Wertschöpfungskette einer Baugruppenfertigung nur einen Ansprechpartner haben. Insofern gehen wir mit unseren Kunden mit und richten uns zielgerichtet an ihre Bedürfnisse und Anforderungen. Der Markt benötigt zuverlässige Elektronik, insofern ist eine Reinigung unabdingbar. Wir sind mittlerweile offizieller Distributor und Partner von Kyzen’s innovativen Reinigungsmedien für die Elektronik- sowie Halbleiterindustrie. Wir vertreiben diese in Deutschland und Österreich und geben auch technischen Support. Insofern können unsere Kunden bei uns gleich auch das zur Anlage passende Reinigungsmedium beziehen.
Ergänzend dazu haben wir unser Democenter hier in Wörthsee vergrößert und haben unter anderem jetzt auch Reinigungsanlagen für technische Versuche und zur Prozessentwicklung angeschafft. Der Kunde hat die Möglichkeit, sich die Systeme direkt hier vor Ort anzuschauen und kann ausprobieren. Er bringt seine Leiterplatten mit, die wir hier direkt prozessieren können, um zu sehen, funktioniert das auch so. Nicht nur durch Bilder dokumentiert, sondern direkt live in Echtzeit. Mit diesem Konzept haben wir in den Bereichen Bestücken und Löten großen Erfolg und wollen dies auf den Bereich Reinigung erweitern. Das sieht so aus, dass wir lösungsorientiert auf die Probleme der Kunden eingehen und gemeinsam einen Weg finden können. Dazu haben wir unser Reinigungsequipment durch eine SC-SIA sowie eine SuperSwash zur Schablonen- und Leiterplattenreinigung erweitert. Beides sind Highend-Anlagen von pbt-Works.
Herr Hoefer, was für Equipment bietet das Democenter darüber hinaus?
Wir können als One-Stopp-Solution den kompletten Fertigungsprozess abbilden und haben dazu sämtliches Equipment im Democenter stehen, vom Schablonendrucker über den Bestückautomat, den Reflowofen sowie der Reinigung danach. Nicht zu vergessen die optische Inspektion, die Röntgeninspektion und das manuelle Rework. Insofern sind unsere Evaluierungsmöglichkeiten nahezu unbegrenzt.
Um unseren Kunden näher zu sein, haben wir am 01. Februar 2016 ein technisches Büro mit einem Vorführbereich für die Bestückungssysteme von Mechatronika in Gera eröffnet. Auch der Service wird für den Kundenstamm in den Neuen Bundesländern deutlich optimiert.
Können Sie dies alles mit der vorhanden Manpower bewältigen?
Nein, wir haben personell stark erweitert, vor allem mit Technikern, die auf Reinigungsanlagen spezialisiert sind, und den Kunden besten technischen Support liefern können. Vor einem Jahr waren wir acht Mitarbeiter, derzeit sind wir zwölf.
Sind Sie auch über die Grenzen der deutschsprachigen Länder unterwegs?
Wir arbeiten im Dienstleistungsbereich rund um‘s IC mit unserem Partner Retronix aus Schottland zusammen und bedienen traditionell die DACH-Länder. Seit vielen Jahren sind wir parallel dazu recht erfolgreich mit ein paar wenigen Kunden aus dem Militär- und Defence-Bereich sowie der Telekommunikation in der Türkei. Nachdem unser Partner gerade die Türkei ausbauen wollte, hatten wir nicht vor, uns dies aus der Hand nehmen zu lassen. Insofern haben wir jetzt, Anfang April (Heftveröffentlichung ist erst im April), ein Büro in der Türkei eröffnet. Dabei haben wir das große Glück, einen Mitarbeiter aus der Elektronikproduktion – mit türkischen Wurzeln und aufgewachsen in Deutschland – zu bekommen. Er ist nun zurück in die Türkei und betreut das Büro vor Ort.
Herr Otto, kommen wir zurück zum Democenter. Was gibt es dort noch neues?
Wir werden für Dienstleistungen in eine neue Röntgenanlage von Nikon investieren, um so einen weiteren Mehrwert für unsere Kunden zu schaffen. So kommt eines nach dem anderen dazu und wir entwickeln uns weg vom einfachen Distributor bzw. Handelshaus hin zu einem kompletten Prozesslieferanten. Die Kunden erwarten alles zusammen und zudem voll funktionsfähig. Wir starten unsere Arbeit bereits mit den Erstversuchen und Evaluierungen bis zur Installation und Inbetriebnahme der Systeme durch unsere eigenen gut geschulten Servicetechniker.
Das Gespräch führte Doris Jetter
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