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Von der Idee zum internationalen Player

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Von der Idee zum internationalen Player

Von der Idee zum internationalen Player
foto: MCD Elektronik GmbH
„Heute würde man sagen ‚Start-up-Unternehmen‘, so Bruno Hörter, CEO der MCD Elektronik GmbH. „Anfangs gab es die Idee einer Eichleitung zum Einstellen von Ausgangspegeln bei HF-Sendern. Niemand glaubte damals, dass das funktionieren könnte. Inzwischen deckt dieser Themenbereich einen großen Markt ab. Noch heute ist es unsere Stärke Trends zu verfolgen, um Neuerungen auf den Markt zu bringen“.

Herr Hörter, nach nur einem Jahr ging aus der 1983 als Einzelunternehmung gegründeten MC Elektronik die international tätige MCD Elektronik GmbH hervor, die inzwischen 80 Mitarbeiter beschäftigt. Das Unternehmensziel ist es, frühzeitig mit aktuellen Produkten und Systemen auf dem Markt zu sein. Wie gehen Sie dabei vor?
Wir beobachten den Markt sorgfältig und prüfen, was wir neu entwickeln können. Deshalb haben wir von Anfang an auf eine eigene Entwicklungsabteilung gesetzt und diese inzwischen stark ausgebaut. Ferner verfolgen wir die Strategie, mit jedem größeren System ein weiteres Gerät zu entwickeln. Oftmals ergeben sich aus den Anforderungen der Kunden interessante Ideen für neue Produkte. Dann machen wir uns dafür stark und stellen sicher, frühzeitig mit aktuellen Systemen auf dem Markt zu sein. So haben wir bereits vor Jahren, als von Industrie 4.0 noch niemand gesprochen hat, eine Software entwickelt, die es unseren Geräten ermöglicht, sich eigenständig zu regeln und Daten zu erzeugen. Diese Entwicklung war mutig, da es anfangs Vorbehalte gab. Schließlich lassen gerade Produktionsumgebungen wie etwa in der Automobilindustrie, in der Medizintechnik oder im militärischen Bereich erst sehr spät ein sich selbstständig optimierendes System zu.
Sie befassen sich sehr stark mit der Automotiv-industrie. Woran arbeiten Sie aktuell?
Da ist zum Beispiel die Car-to-Car Communication. Hier geht es um den Austausch von Informationen und von Daten zwischen Kraftfahrzeugen. Ziel ist es, den Fahrer frühzeitig auf kritische und gefährliche Situationen aufmerksam zu machen. Ein weiterer Schwerpunkt sind Infotainmentsysteme, über die Autoradio, Navigationssystem, Freisprecheinrichtung, Fahrerassistenzsysteme und weiterer Funktionen in einer zentralen Bedieneinheit zusammengeführt werden.
Mit welchen Herausforderungen sind Sie hier konfrontiert?
Speziell im Automotivbereich ist eine Verunsicherung spürbar. Denken Sie nur an das autonome Fahren. Es ist somit wichtig, eine Vertrauensbasis zu erarbeiten. Lediglich praktikable Lösungen zu entwickeln, die Geld einsparen und für Fortschritt sorgen, reicht nicht aus. Wir liefern daher nur Geräte aus, die unseren Ansprüchen entsprechen. Zudem setzen wir auf intelligente Systeme, die entweder per Fernwartung einfach zu handhaben sind oder durch den Kunden nach einer Schulung jederzeit selbst gewartet werden können. Ferner haben wir für größere Linien weltweit leistungsfähige Partner und damit Zugriff auf sehr komplexe Mechanikthemen, Konstruktionsabteilungen, Linienfertiger und Händler. Hier muss auch das persönliche Verhältnis zur Firmenleitung stimmen. Das ist sehr wichtig. Schließlich geht es nicht nur um ein Produkt, sondern vielmehr um Verbesserungen und um die Akzeptanz von Systemen.
Damit setzen Sie auf langjährige Geschäftsbeziehungen….
Bislang haben wir noch nie nur einmalig ein Messsystem für einen Kunden entwickelt. Eine Tatsache, auf der man sich nicht ausruhen kann, zumal die Entwicklungen immer komplizierter werden. Dabei bedeutet ein gemeinsames Projekt nicht, zukünftig voneinander abhängig zu sein, sondern Verbesserung. Auch deshalb ziehen wir die interessanten Projekte den einfachen vor.
Noch eine Frage zum Schluss: Machen Sie sich bereits Gedanken über die Unternehmensnachfolge?
An der Nachfolge für die Führungsebene arbeiten wir ständig. So ist meine Tochter, die das Marketing leitet, schon Teil der Führungsetage. Um uns auf die Herausforderungen der Zukunft vorzubereiten, haben wir außerdem gemeinsam mit der Führungsebene das Projekt „MCD Vision 2026“ gestartet. Hierbei handelt es sich um Workshops die uns u. a. gezeigt haben, visionäre Gedanken entstehen, wenn man bewusst aus dem Alltag aussteigt. Ein Freiraum, den ich schaffen möchte. Aktuell stelle ich mir einen Zeithorizont von fünf Jahren bis zur Übergabe vor. Ich bin aber nicht böse, wenn es ein bisschen länger dauert. Schließlich hält die Aufgabe jung.
Vielen Dank für das Gespräch, Herr Hörter.
Das Interview führte Carola Tesche
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