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Automation in der Smart #1 SMT-Fabrik

Productronica zeigt Innovationskraft
Automation in der Smart #1 SMT-Fabrik

Automation in der Smart #1 SMT-Fabrik
Philip Stoten diskutiert mit Führungskräften von BMK, Aros Elektronik, Kuka und ASM Assembly Systems über die Herausforderungen bei der Umsetzung von Automatisierungsmaßnahmen in der Elektronikfertigung. Foto: Scoop
Während der Productronica 2015 diskutierte Journalist und Industrie 4.0 Kommentator Philip Stoten mit Führungskräften von BMK, Aros Elektronik, Kuka und ASM Assembly Systems über die Herausforderungen bei der Umsetzung von Automatierungsmaßnahmen in der Elektronikfertigung, insbesondere bei der SMT-Linie.

Die Diskussion war eine von drei Diskussionsrunden auf dem Stand von ASM, die sich eingehend mit den wichtigsten Fragen rund um das Thema “Implementierung von Industrie 4.0 Prinzipien” befassten. In dieser Runde wurden speziell die Rolle der Collaborative Robotics (sogenannte Cobots), kundenspezifische Automatisierung und andere Techniken in der Prozessautomatisierung von PCBA, Box Build und Endmontage in der Smart #1 SMT Factory betrachtet.

Bei der Zusammenführung von zwei der progressivsten EMS-Unternehmen Europas sowie den Anlagen- und Robotertechnik-Anbietern ASM und Kuka entstand eine lebhafte und interessante Diskussion, die das grosse Publikum informierte und aufklärte.
Ohne Zweifel sind Robotertechnik und Automatisierung Schlüsselthemen bei der Debatte rund um Industrie 4.0 und dem Anstreben einer intelligenten Fabrik (Smart-Factory) der Zukunft. Dies trifft weltweit zu, aber vor allem in China, wo jegliche Diskussionen oder Investitionspläne zum Thema Industrie 4.0 kooperative Robotik einschliessen.
BMK ist einer der Vertragshersteller, die Industrie 4.0 in ihre Unternehmensstrategie integriert haben. Geschäftsführer Stephan Baur eröffnete die Diskussion mit einer Erläuterung der Fortschritte, die das Unternehmen gemacht hat. Er erinnerte sich, wie die Reise zunächst durch die Vernetzung aller Maschinen mit Rückverfolgbarkeit begann. Bei der zweiten Einführungsphase ging es darum, immer mehr Prozesse mit den Mitarbeitern in der Fabrik zu verbinden um hochwertige Informationen bereitzustellen, die eine noch bessere Arbeitsleistung ermöglichen. In der dritten Phase wurden komplette Prozesse in Cyber-physikalischen Systemen verbunden, wodurch Rückkopplungsschleifen entstanden und die Entwicklung weiterer Prozessintegration gefördert wurde.
Diese Ansichten wurden von Fredrik Andersson, Produktionsleiter bei Aros Elektronik, unterstützt. Er fügte hinzu, dass der Ausgangspunkt des Unternehmens eine feste Hardware-Plattform war, die durch Software und Mensch ergänzt wurde, um sowohl die Qualität als auch die Linienauslastung zu optimieren. Als high-mix / low-volume Fertiger ist eine Auslastung äusserst wichtig. „Nächster Schritt für Aros ist es, solche Rückkopplungsschleifen einzubauen, die weitere Leistungsverbesserungen ermöglichen“, fügte Andersson hinzu. Klar ist, dass Akzeptanz, Einsicht und Verständnis der Mitarbeiter von wesentlicher Bedeutung für den Erfolg sind. Das Team hat das Potenzial für einen wirklichen Nutzen bei der Ausführung ihrerArbeit erkannt, und konnte eine Steigerung im Produktionsvolumen erreichen.
Kuka‘s Chefarchitekt von Industrie 4.0, Heinrich Munz, erklärte: „Der aktuelle Trend in der Robotik ist es, sie miteinander, mit anderen Systemen sowie tatsächlich auch mit dem Mensch zu verbinden. Dies bietet neue Möglichkeiten Daten zu sammeln und Prozesse zu optimieren.“ Munz schilderte seine Vision einer Vielzahl von Robotern in der SMT-Fertigung, die alle zentral gesteuert werden und im Einklang agieren, um in Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern das optimale Ergebnis zu erzielen. Das Ideal, anhand IoT (Internet of Things) sowohl die Roboterleistung als auch die Leistung der gesamten Fabrik zu optimieren, ist von zentraler Bedeutung, um die Vorteile der intelligenten Fabrik auszuschöpfen.
Günter Schindler, Senior Vice President, ASM Assembly Systems, fasste zusammen: „ASM hat schon immer die Kundenanforderungen berücksichtigt, um mit optimalem Wirkungsgrad, hoher Qualität und mehr Flexibilität als je zuvor fertigen zu können.“ Schindler führte fort: “Das ist schon immer die Voraussetzung gewesen, aber heute verschmilzt IT-Technologie mit Betriebstechnik und bietet somit die Möglichkeit von Prozess- und Arbeitsverbesserungen, was Auswirkungen auf unser Kundenangebot hat. Wir müssen Software und Lösungen mit unseren Best-in-Class-Maschinen kombinieren, um die Investition unserer Kunden und die Leistung der bestehenden Fertigungslinien zu optimieren.”
Die EMS-Branche entwickelt sich schnell und diejenigen, die nicht mithalten riskieren, zurückgelassen zu werden. Beide EMS-Führungskräfte waren sich einig, dass Lösungen und Kooperationen mit ihren Lieferanten, die ihnen helfen können jegliche Herausforderungen in einer fristgerechten Art und Weise zu bewältigen, gefördert werden müssen.
Der Vollständigkeit halber wurde auch in dieser Diskussionsrunde das Thema Standardisierung erwähnt. Während sich alle einig waren, dass Standard-Kommunikationsprotokolle erwünscht sind, warnte Günter Schindler: „Wenn wir auf eine Definition und Festlegung von Standards und Normen warten, wird der Zug schon abgefahren sein. Wir müssen jetzt schon Systeme entwickeln und bereitstellen.“
Die nächsten zwei Jahre…
Philip Stoten forderte die Diskussionsteilnehmer auf, eine Perspektive zu bieten, bei der der Schwerpunkt beim Kunden oder den Kundenvorteilen liegt. Schindler prognostizierte mehr Innovation als er je zuvor auf allen Ebenen gesehen hat, einschließlich der Materiallogistik, Prozessintegration und Automatisierung. Er erwartet weitere Kooperationen und, dass alle gemeinsam lernen können. Er fügte hinzu: „Eine einzige Industrie 4.0-Lösung gibt es nicht! Jedes Unternehmen wird seine eigenen Lösungen brauchen, und es ist unser Job, sie dabei zu unterstützen.“
Heinrich Munz sieht die Entwicklung hin zu mehr Robotern, die Material rund um die Maschine bewegen – ein Trend der sich schon in anderen Branchen wie CNC (Computer Numerical Control) durchsetzt. Auf der Productronica 2017 erwartet er eine Vielzahl an Robotern auf dem ASM-Stand und fügte hinzu, dass es hoffentlich Kuka Roboter sein würden.
Fredrik Andersson verwies bei der Verwirklichung seiner Firmenvision auf die Bedeutung der Zusammenarbeit und Ausbildung der Mitarbeiter, um das eigene Arbeitsumfeld zu optimieren und dadurch dem Kunden mehr Effizienz bieten zu können.
„Die intelligente Fabrik muss dem Erfolg des Kunden beitragen“, erklärte Stephan Baur. Er erwartet einen noch schnelleren NPI-Prozess (New Product Introduction) mit immer kürzer werdenden Lieferzeiten und dem Bedarf für noch flexiblere Lieferketten.
Klar ist, dass die EMS-Unternehmen auf Partnerschaften mit Anbietern wie ASM hohen Wert legen und sie überzeugt sind, durch solche Zusammenarbeit viel schnellere Fortschritte machen zu können. Die gegenseitigen Nutzen sind offensichtlich: ASM profitiert dabei auch von der Möglichkeit, ihr Angebot in einem herausfordernden Umfeld zu testen.
Vielleicht sind kollaborative Menschen und Unternehmen sogar noch wichtiger als kollaborierende Roboter!
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