Die Unternehmensgeschichte startete 1978 mit Adalbert Fritsch, dem Vater des heutigen Geschäftsführers. Er gründete ein kleines Unternehmen, das sich in den ersten Jahren ausschließlich auf den Bau von Sondermaschinen konzentrierte. Fritsch Senior entwickelte verschiedene Bestück- und Montagesysteme, die er erfolgreich vermarktete. In den 1980er Jahren erkannte der Unternehmer, dass SMD-Schaltungen die Zukunft der Elektronikfertigung sein werden. Er brachte mit dem LM85 seinen ersten Leichtmanipulator für das Handling von SMD-Bauteilen auf den Markt, den er 1985 auf der Hannover Messe vorstellte.
Zwischen 1980 und 1990 wuchs die Anzahl der unterschiedlichen elektronischen Bauelemente in der SMT-Fertigung schnell, die steigende Stückzahlen trieben die Automatisierung voran. Das junge Kastler Unternehmen folgte den Marktanforderungen und erweiterte das Produkt- und Leistungsspektrum kontinuierlich. Auf den Leichtmanipulator folgten ein halbautomatischer Manipulator, ein Manipulator für Fine-Pitch Bauteile, sowie verschiedene Handlingsysteme für Reparaturarbeiten.
Die Manipulatoren für hochwertige Prototypen, Vor- und Kleinserien gehören bis heute zum Kern des Produktangebots. „Unser aktuelles Modell, der MP904 zum manuellen Bestücken, zeichnet sich durch einfache Handhabung bei gleichzeitig höchster Präzision aus“, sagt Markus Fritsch.
Präzisions-Maschinenbau in zweiter Generation
Markus Fritsch übernahm 1993 von seinem Vater die Verantwortung im Familienunternehmen. Auf Basis der Erfahrungen, der Produkte und der Kundenbeziehungen, die unter der Verantwortung seines Vaters gewachsen waren, hat er die Firma bis heute zu einem der weltweit führenden Unternehmen in ihrem Segment ausgebaut. Sie liefert SMT-Equipment, mit dem ihre Kunden kleinere Stückzahlen von Prototypen bis hin zu mittleren Serien fertigen. „Unsere Maschinen kommen zum Zug, wenn es um Produktentwicklung geht, wenn Vorserien hergestellt werden oder wenn die Stückzahlen den Aufbau einer klassischen Fertigungslinie nicht oder noch nicht hergeben“, sagt Markus Fritsch.
Um all diese Bedürfnisse abdecken zu können, entwickelte Fritsch Junior das Produktspektrum einen entscheidenden Schritt weiter. Unter seiner Führung entstanden die ersten vollautomatischen Bestückungssysteme der placeALL-Reihe, die sein Unternehmen heute in fünf Grundvarianten anbietet
Parallel zur fortschreitenden Miniaturisierung hat das Kastler Unternehmen seine Maschinen immer weiter verbessert. Ausgestattet mit einer modernen, sehr intuitiven Betriebssoftware sind Allround-Geräte für alle möglichen SMT-Szenarien entstanden. Der jüngste Nachwuchs bei den Bestückautomaten ist seit 2017 der placeALL515. Er verarbeitet unterschiedlichste Bauteile wie Chips, FP-Bauteile und BGA. „Mit bis zu 200 unterschiedlichen Zuführpositionen und seiner intelligenten Software reduziert der Automat die Umrüstzeiten erheblich“, erklärt Fritsch – gerade bei kleinen Losgrößen ein enormer Produktivitätsvorteil.
In den 40 Jahren ihrer Unternehmensgeschichte ist die Fritsch GmbH beständig gewachsen. Um- und Anbauten schafften den nötigen Platz dafür und heute sind 35 Mitarbeiter beschäftigt.
„Konstruktion und Fertigung gehen bei uns schon immer Hand in Hand. Außerdem entwickeln und produzieren wir bis heute sowohl die Elektronik als auch die Mechanik und die Software unserer Maschinen selbst“, betont der studierte Elektronik-Ingenieur Markus Fritsch. Das unterscheide sein Unternehmen von vielen Mitbewerbern. Kundenspezifische Einzelteile, individuelle Anpassungen der Maschinen oder komplette Sonderanfertigungen kann daher relativ schnell und zu wettbewerbsfähigen Preisen umgesetzt werden. Über Handelsvertretungen in allen europäischen Ländern und auf allen Kontinenten werden die Produkte in allen wichtigen Märkten weltweit angeboten.
Innovativer Manipulator für kleine Stückzahlen
„Obwohl die Automatisierung natürlich immer weiter zunimmt, ist der Markt für Manipulatoren ein wichtiges Standbein unseres Unternehmens geblieben“, so Fritsch. Deswegen ruht die Produktentwicklung in diesem Segment nicht.
Seit 2013 ergänzt der multifunktionale Bestückplatz MP904 die Manipulatorserie der Oberpfälzer. Er bietet zwei Bestückköpfe und ein Visionsystem. Damit deckt der MP904 das gesamte Sortiment zu bestückender SMD-Bauteilen ab. „Bei der Entwicklung haben wir auf einfachste Handhabung bei zugleich höchster Präzision geachtet“, erläutert der Geschäftsführer. Die Maschine wird als rein manuelles System und als Halbautomaten angeboten. Der Bestückplatz kombiniert die Leichtigkeit und Flexibilität der anderen Mitglieder der Manipulator-Reihe mit der geforderten Präzision beim Bestücken von Fine-Pitch-Bauteilen wie BGA oder QFN. „Die leichtgängige Führung des Bestückkopfes erlaubt, kleine und einfache SMD exakt zu platzieren“, stellt Fritsch heraus. Zum Aufbringen von Lotpaste oder Kleber lässt sich direkt am Bestückkopf ein Kartuschenadapter anstecken. Der stabile Handlingkopf für FinePitch und BGA verfügt über ein Visionsystem. Auf einfache Art garantiert das System eine genaue Platzierung der Bauteile. Typische Kunden für die Manipulatoren sind Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Entwicklungsabteilungen oder Einsteiger in die SMT-Fertigung.
Ein Allrounder zum Dosieren
Ebenfalls 2013 brachte das Unternehmen einen neuen Automaten zum Dosieren unterschiedlichster Medien in der Elektronik- und Mechanikfertigung auf den Markt. „Der dispenseALL420 ist als konsequente Weiterentwicklung der bestehenden Baureihe ein echter Allrounder“, so Fritsch. Ob Lotpaste, Kleber, Dichtmassen, Underfill oder Schmiermittel verarbeitet der Automat unterschiedlichste Medien von flüssig bis hoch pastös. Je nach Medium und Anforderung stehen verschiedene Dosierventile vom einfachen Zeit-Druck-Ventil, über ein Präzisionsdosierventil und ein Schraubenventil bis zum Jet-Dispensing-System und einem Sprühventil zur Verfügung. Das Dosierportal der Lösung nimmt bis zu vier verschiedene Dosierköpfe gleichzeitig auf. In alle Richtungen frei beweglich eignen sie sich für viele verschiedene Bauteile und Anwendungen.
Die Steuerungssoftware orientiert sich an den Anforderungen in der Praxis. „In enger Abstimmung mit unseren Kunden haben wir die Software all unserer Maschinen so aufgebaut, dass sie sich intuitiv bedienen lässt“, betont Markus Fritsch.
Schablonendruck mit höchster Genauigkeit
2013 wurde auch der halbautomatische Schablonendrucker printALL210 im XL-Format eingeführt. Die Kunden des Unternehmens schätzen an ihm, dass sie Leiterplatten mit einer Länge von bis zu 1.200 mm bearbeiten können, wie sie bei der LED-Bestückung häufig zum Einsatz kommen. Die flexible Aufnahme reduziert die Einrichtzeit auf ein Minimum. Die Visionunterstützung erlaubt feinste Strukturen zu erkennen und die Leiterplatte präzise auszurichten. Intuitiv lässt sich der der Schablonendrucker über sein Touch-Display steuern.
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