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Reparatur outsourcen?

Es geht ums Überleben
Reparatur outsourcen?

Wie ein unerreichbares Ideal erscheint es manchem Fertigungsunternehmen, nicht regelmäßig mit Kundenrückläufern und Reparaturen aus dem Feld konfrontiert zu werden. Externe Unterstützung, z. B. vom Spezial-Dienstleister TeleDesign and Repair (TDR) kann eine Lösung sein. Er hilft, den Nutzungszyklus von Geräten im Telekom- und industriellen Bereich deutlich zu verlängern. Reparatur- und Assembly-Dienstleistung heißt die Strategie.

Seine Geschäftstätigkeit begann TDR vor etwas mehr als vier Jahren mit dem Ziel, industriellen und Telekom-Märkten neue Lösungen für spezielle Reparaturaufgaben, Entwicklungsarbeiten und Gerätemontagen zu offerieren. „Der Ausgangspunkt unseres heutigen Unternehmens“, so Gründer und CEO Tuomo Rekilä, „war die Übernahme einer seit über 20 Jahren bestehenden Firma, deren Hauptgeschäftsfeld von uns wieder erfolgreich auf den Reparaturbereich ausgerichtet wurde. Von hier aus haben wir unser Unternehmen dann konsequent organisch weiterentwickelt. Der Rest ist, wie man so sagt, mittlerweile Geschichte.”

Die Unternehmenszentrale befindet sich in Talinn, Estland, weitere Niederlassungen gibt es in Finnland und Polen. Die Aktivitäten sind quer über Europa ausgedehnt und TDR tritt als Marktführer in seinem Dienstleistungsbereich auf.
Technologische Expertise und Kundenorientierung
Seit dem Start weist das Unternehmen sowohl bei der Kundenbasis als auch im Bekanntheitsgrad hohe Zuwachsraten aus. Um ein Wachstum von 40 % jährlich beneiden das Unternehmen wohl viele in der Industrie. Den Grund für diese eindrucksvollen Zahlen sieht das Unternehmen in der konsequenten Kundenorientierung sowie in der hohen technischen Kompetenz.
Damit ist man in der Lage, den technologischen Entwicklungen und Herausforderungen in den Märkten zu folgen und kann fällige Änderungsprozesse zügig durchführen. Das Know-how des Mitarbeiterstamms wird per Schulung stets auf den aktuellen Stand der Technik gebracht, denn es sind ja die Mitarbeiter, welche die Anforderungen der Kunden aufnehmen und mit ihrer technologischen Expertise und dem Verständnis für die speziellen Aufgaben eines jeden einzelnen Kunden die dafür passende Lösung entwickeln.
Instandsetzungs- und Aftersales-Service ist gefragt
Die Situation bei Firmengründung war, dass sich industrieweit ein Nachlassen der Kundenbetreuung zeigte, hauptsächlich wegen der Verschmelzung diverser großer Telekom-OEMs sowie der weiterhin raschen Weiterentwicklung der mobilen Gerätetechnik. Damit einher ging ein Verlust im Bereich Support sowie der Kenntnis älterer Telekommunikationsprodukte. Vorrangiges Ziel wurde es, hier seinen Kunden weiterzuhelfen, ihnen sowohl Zeit als auch Geld zu sparen und ihre Umweltschutzbemühungen zu unterstützen. Das heißt in der Praxis, Produkte durchlaufen ein Re-Design und werden repariert, dies anhand der Standardprozeduren nach ISO 9001 und ISO 14001. Das ist eine für viele Auftraggeber sehr attraktive Dienstleistung. TDR hat derzeit mehr als 50 Kunden weltweit.
„Manchmal staunen wir sehr, wie viele Geräte älterer Machart heute noch eingesetzt werden und folglich instandgesetzt werden müssen”, erklärt Tuomo Rekilä. „In der Entwicklung unserer Prüftechnik stehen natürlich neue Technologien im Mittelpunkt, aber durch die Reparaturaufgaben an älteren und neueren Geräten haben wir mehrere Eisen im Feuer.“
Laut Rekilä entdecken mehr und mehr Unternehmen die Vorteile von Serviceleistungen, wie sie TDR offeriert. Instandsetzung und Assembly als Dienstleistungen werden heute zu wesentlichen Strategiefaktoren, um eine schlanke, kosteneffiziente Fertigung zu gewährleisten. Während sich in der Vergangenheit viele Unternehmen verpflichtet fühlten, die Reparaturen als Teil des Aftersales-Services selbst durchzuführen, wird dies heute zunehmend nur als Belastung empfunden, was nicht verwundert angesichts der Tatsache, dass die Instandsetzung von Elektronik heute einen wesentlich größeren Umfang einnimmt als man früher mal angenommen hatte. Durchschnittlich 5% aller Baugruppen bzw. Geräte fallen aus und müssen effizient und kostengünstig repariert werden. Die OEMs und ODMs wollen und müssen sich jedoch auf ihre Kernkompetenz konzentrieren – was keinesfalls die Instandsetzung ist – und verfügen deshalb immer weniger über die dafür nötige Expertise oder die Ressourcen. Zudem ist in solchen Fällen auch von der Kostenbetrachtung her selten angebracht, Reparaturen selbst auszuführen.
Der Zugriff auf spezielle, optimierte Reparaturprozesse ist weitaus effizienter als zu versuchen, die Probleme im Fertigungsunternehmen selbst zu lösen und eine Abteilung dafür zu organisieren. Viele Unternehmen setzten deshalb heute auf Outsourcing des Aftersales und schaffen sich damit nicht nur Entlastung, sondern verbessern sogar ihren Aftersales-Service gegenüber ihren Kunden.
TDR-Kompetenzen jenseits des Reparaturbetriebs
Obwohl die Telekommunikation der traditionelle Kernbereich ist, wächst auch der allgemeine Industriesektor des Unternehmens TDR zügig mit Dienstleistungen wie Instandsetzung, Upgrading und Assembly von Elektronikeinheiten sowie Automatisierungsmodulen. Daneben nehmen auch Entwicklungsaufgaben wie Reverse Engineering, Produktverifikationen und Überprüfung von Geräte-Spezifikationen einen wachsenden Teil der Geschäftstätigkeit ein.
Dienstleistungen rund um Reverse Engineering
Reverse Engineering umfasst die Prüfung von EOL-Produkten (End of Life), es geht darum, die Funktionen zu kontrollieren sowie im Rahmen einer Demontage um die Nutzung von Komponenten. Der Bedarf für diese Dienstleistung nimmt hier zu, weil für immer mehr EOL-Produkte kompetente technische Unterstützung von ausgelagerten Partnern nötig ist. Lieferanten haben selten die Zeit oder die nötigen Ressourcen, um sich detailliert um Kunden mit obsoleten Produkten zu kümmern. „Die Aufgabe von Reverse Engineering ist in diesem Fall”, so Tuomo Rekilä, „die Design-Entscheidungsrisiken unserer Kunden bei EOL-Produkten zu minimieren – wobei wir wenig oder keine Kenntnisse über den ursprünglichen Produktionsprozess haben, der meist weit zurückliegt. Für uns ist Reverse Engineering nicht einfach ein EOL-Service, sondern ein hoch anspruchsvoller Prozess, um beispielsweise herauszufinden, wie eine „Blackbox“ funktioniert. Wir offerieren außerdem unterschiedliche Engineering-Dienstleistungen, beispielsweise um festzustellen, welche neue Komponenten oder Baugruppen die Anforderungen unserer Kunden noch besser erfüllen. Das kann unterschiedliche Bereiche betreffen wie Kosten, Bauteiltechnologie oder Wärmemanagement.”
Weiter erklärt Rekilä: „Unser System ist sehr beweglich, schnell und flexibel, denn wir nutzen gerade so viel Engineering-Ressourcen und Hilfsmittel, wie es zur gründlichen Lösung der Aufgabe braucht. Die Zeitspanne solcher Prozesse beträgt üblicherweise 8 bis 10 Arbeitstage, keine andere Firma erreicht diesen vorzüglichen Wert. Wir sind somit sehr kostengünstig aufgestellt und fügen hier unserem Angebot eine zusätzliche Leistungsdimension hinzu.”
Expansionsziel Deutschland
Zwar befindet sich die Unternehmenszentrale im baltischen Estland, doch die Kundenbasis wächst global kontinuierlich, das gilt auch für Deutschland. „Der deutsche Markt ist äußerst interessant für uns und weist auch ein hohes Potential auf”, unterstreicht Tuomo Rekilä. „Natürlich haben wir bereits deutsche Kunden, doch unternehmen wir alles erdenkliche, um diese Kundenbasis noch weiter zu vergrößern. Ich meine, wir werden diese Expansion per Outsourcing oder über Merger und Akquisitionen vorantreiben. Es gibt in Deutschland immer noch eine große Zahl von Firmen mit Fertigung im Inland. So wie es aussieht, steht die deutsche Industrie noch vor dem Höhepunkt neuer Entscheidungen für ein Outsourcing von Reparatur- und Montage-Dienstleistungen. Unser gut erreichbarer Standort in Polen bietet sich hier für effiziente und kostengünstige Lösungen in Mitteleuropa an.” Weitere Expansionen befinden sich im Planungsstadium. Das Unternehmen hat sich das Ziel gesetzt, mit seiner hohen Kundenorientierung und Expertise in Europa bald das in diesem Bereich dominierende Unternehmen zu sein.
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