Doch so positiv diese flexible Arbeitsform ist, sie hat auch ihre Schattenseiten – die sich in physischer oder psychischer Form zeigen können. Daher werden Forderungen der Arbeitnehmer nach mehr Unterstützung durch die Arbeitgeber lauter. Für das Wohlergehen der Beschäftigten spielt es nämlich eine große Rolle, wie sehr sich die Arbeitgeber um sie kümmern. Leider fehlt es noch an Best-Practice-Richtlinien für ideale Arbeitsplätze im Homeoffice. Das geht auf Kosten der gesundheitlichen Bedürfnisse der Arbeitnehmer.
Eine im Dezember 2021 veröffentlichte Ergotron-Umfrage gibt den Arbeitgebern Aufschluss über die Bedürfnisse der Arbeitnehmer bei der Ausübung ihrer Tätigkeit. Demnach würden 73 % der Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen ihren nächsten Arbeitgeber danach auswählen, ob er eine ergonomische Arbeitsumgebung bereitstellt und ob er auf die mentale Gesundheit seiner Mitarbeiter achtet. Hier liegt für Arbeitgeber durchaus eine Chance: Mobiles Arbeiten kann helfen, den chronischen Fachkräftemangel zu beheben. Denn dadurch können Abreitgeber aus einem globalen Talentpool auswählen und nicht nur von Arbeitnehmern, die einen kurzen Arbeitsweg haben.
Risiken durch Homeoffice
Die Probleme des Homeoffice zeigen sich vor allem dann, wenn Arbeitnehmer von ihren Arbeitgebern keine Ausstattung für den Heimarbeitsplatz erhalten. Das betrifft laut der Umfrage vier Prozent der Arbeitnehmer. Sie bekamen nicht einmal einen Laptop, einen ergonomischen Stuhl, einen großen Monitor oder einen Zuschuss für die Ausrüstung. Das führt unter anderem dazu, dass manche Mitarbeiter nicht standardisierte oder nicht spezifizierte Geräte verwenden und die Arbeitsplätze schlecht konzipiert und ungeeignet sind. Während 82 % der Befragten angaben, dass ein ergonomischer Stuhl wichtig ist, erklärten nur 29 %, dass ihrer Arbeitgeber einen solchen zur Verfügung stelle. So kommt es häufig dazu, dass Beschäftigte im Homeoffice durchgehend sitzen – und zwar in einer schlechten Körperhaltung. Das wirkt sich negativ auf den Komfort aus und verringert die Produktivität bei der Arbeit. Eine Investition in flexibel einstellbare Büromöbel, wie Stehpulte, verstellbare Monitorarme und Tastaturablagen, kann die Haltung beim Sitzen verbessern und einen aktiven und ergonomischen Arbeitsstil unterstützen. Stehpulte bieten die Flexibilität, sowohl körperliche Aktivität als auch Ergonomie zu fördern, ohne die Produktivität zu beeinträchtigen. Und das kommt nicht nur den Mitarbeiten, sondern dem gesamten Unternehmen zugute.
Strategien für Telearbeit
Um zu zeigen, dass die Unternehmen ihren Mitarbeitern zuhören und sie an die erste Stelle setzen, müssen die Bedürfnisse von Mitarbeitern im Homeoffice sowohl in der Unternehmenspolitik als auch in der Praxis berücksichtigt werden. Damit können Unternehmen auch dem Fachkräftemangel entgegenwirken, denn Arbeitnehmer erwarten von ihren Arbeitgebern Authentizität und Fürsorge. Um den Mitarbeitern ihre Wertschätzung zu zeigen, sollten Unternehmen daher eine Ergonomie-Initiative starten durch Befragung der Mitarbeiter, Standardisierung der Ausstattung sowie Schulung und Kulturwandel.
Die Formalisierung dieser neuartigen Arbeitsumgebung ist notwendig, um sicherzustellen, dass allen Arbeitnehmern proaktiv und fair Angebote gemacht werden, nicht nur auf Anfrage. Unternehmen müssen eine solide Strategie entwickeln, die die Art und Weise, wie ihre Mitarbeiter arbeiten können, neu gestaltet und den tatsächlichen Bedürfnissen der Mitarbeiter bei der Ausübung ihrer spezifischen Aufgaben Rechnung trägt. Die Neugestaltung eines sicheren, produktiven und kooperativen Arbeitsumfelds wird sich für das Unternehmen auszahlen. Denn Arbeitgeber, die sich auch um das Wohlergehen ihrer Beschäftigten im Homeoffice kümmern, schaffen einen Mehrwert für ihre Mitarbeiter, ihren Ruf und ihr Geschäftsergebnis.