Die SGS erweitert ihr Analysenspektrum für die verarbeitende Industrie. Mit Hilfe der Infrarot-Spektroskopie bewertet das Prüfinstitut die technische Sauberkeit von Bauteilen aus Metall und anderen Materialien ab sofort noch gezielter als zuvor. Für Automobil- und Zulieferbetriebe testet das SGS Institut Fresenius in Dresden mit der verbesserten Methode zum Beispiel Oberflächen von funktionsrelevanten Automobilteilen auf organische Verunreinigungen. Im Fachbereich für Chemische Sonderanalytik können so Öl-, Fett- oder Restschmutz-Filme exakt nachgewiesen werden. Auf DIN A4-großen Oberflächen erreichen die Experten im Labor zum Beispiel eine Nachweisgrenze von zehn Mikrogramm.
„Mit der Infrarot-Spektroskopie gelingt ein deutlich gezielterer Nachweis von filmischen Verunreinigungen auf Bauteilen als mit anderen Verfahren“, sagt Dr. Bernd Mehlich, Materialwissenschaftler beim SGS Institut Fresenius in Dresden. „Die Probenvorbereitung kommt ohne umweltgefährdende Chemikalien aus, die bei früheren Extraktions-Verfahren noch verwendet werden mussten. Wir nutzen organische Lösungsmittel, um Öl- und Fett-Filme von metallischen oder nichtmetallischen Oberflächen zu trennen.“
Technische Sauberkeit
Die Analysen erfüllen nicht nur die hohen Anforderungen, die die Automobilindustrie an die technische Sauberkeit von Fahrzeug-Komponenten stellt, sondern auch die wesentlich anspruchsvolleren Reinheitsforderungen der Luft- und Raumfahrtindustrie. Organische Rückstände von Schmier-, Klebe- oder Gleitmitteln (Fette, Öle, etc.) dürfen nicht auf Oberflächen von Bauteilen verbleiben. Fertigungsprobleme, hoher Verschleiß oder Ausfälle wären die Folgen. Das Institut ermittelt für Automobilhersteller und Zulieferer deshalb, ob Bauteile technisch sauber sind. Orientierung dafür bieten Anforderungen von Herstellern, die Richtlinienreihe VDI 2083 „Reinraumtechnik“ und die DIN EN ISO 14644 für Reinräume und zugehörige Reinraumbereiche.
„Bei technischer Sauberkeit im Automotive-Bereich geht es um mehr als nur um die Bestimmung von Schmutzpartikeln. Wir liefern Herstellern genaue Angaben über die Menge sowie über die tatsächlichen Inhaltsstoffe von filmischen Oberflächenbelägen auf Metall und nichtmetallischem Material“, sagt SGS-Experte Dr. Mehlich. „Die verbesserte Methodik hat sich auch bei der Aufklärung von Schadensfällen und bei routinemäßigen Qualitätskontrollen bewährt. Sie wird ebenso für die Analyse von Bauteilen aus Luft- und Raumfahrt, Medizintechnik, der Pharmazeutischen Industrie oder der Elektronikindustrie angewendet.“
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