Der aktuellen Geschäftsklimaumfrage der VDMA Fachabteilung Productronic zufolge erwarten die deutschen Hersteller von Komponenten, Maschinen und Anlagen für die Elektronikproduktion ein anhaltendes Umsatzwachstum für das laufende Jahr von 4,9 % und für 2017 ein Umsatzplus von 4,3 %. Damit wurden die Aussichten für 2016 nach oben korrigiert. Grund für die positive Korrektur ist die ungebrochene Nachfrage nach Elektronikprodukten. Auch wenn etablierte Märkte wie Tablets, Smartphones oder PCs schwächeln, weisen neue Märkte und andere etablierte Märkte wie die Automobil- und Industrieelektronik enorme Wachstumsraten auf. Anhaltende niedrige Öl- und Rohstoffpreise unterstützen diesen Trend zusätzlich.
„Sicherheitsassistenten, Elektromobilität, autonomes Fahren – die Automobilelektronik bleibt für die deutschen Maschinenbauer ein starker Treiber der Nachfrage in allen Bereichen der Prozesskette. Dazu trägt auch die Elektronik für Roboter in der Fertigung bei“, erklärt Rainer Kurtz, CEO der kurtz-ersa-Gruppe und Vorsitzender des VDMA Fachverbandes Electronics, Micro and Nano Technologies. Hinzu kommen aufstrebende Märkte wie die Medizinelektronik oder Wearables, die für positive Wachstumszahlen sorgen“, erläutert Kurtz.
Asien ist mit rund 27 % der größte Abnehmer von Produkten des deutschen Elektronik-Maschinenbaus. Dicht gefolgt mit 24 % kommt der deutsche Heimatmarkt und mit 23 % der Binnenmarkt Europa. Hier ist vor allem die Nachfrage nach Elektronik für die starke Automobilindustrie ausschlaggebend. Nordamerika folgt mit 14 % auf Platz vier. Südamerika und der Rest der Welt spielen weiterhin nur eine untergeordnete Rolle.
Auftragseingang und – reichweite unverändert auf gutem Niveau Beim Auftragseingang und der Auftragsreichweite gibt es seit der letzten Umfrage nur minimale Veränderungen. 89 % der befragten Unternehmen melden eine gleichbleibende oder bessere Auftragssituation im Vergleich zum Vorjahr. Der Auftragsbestand wird durchschnittlich mit 4,0 Produktionsmonaten angegeben. Damit wurde das gute Niveau der letzten Umfragen weiterhin bestätigt.
Im Vergleich zur Aprilumfrage wurde die Zahl der Überstunden wieder reduziert. Nur noch 19 % der meldenden Unternehmen fahren Überstunden. Darüber hinaus planen 21 % der meldenden Firmen, neue Stellen aufzubauen. Kurzarbeit spielt heute und in der Planung keine Rolle bei den Unternehmen. Die mittelfristige Stützung der Erträge soll vor allem durch Markanteilssteigerungen erzielt werden. Auf langfristige Sicht setzen die Unternehmen auf Innovationen und wollen die Forschung und Entwicklung vorantreiben.
Die Fachabteilung Productronic im VDMA repräsentiert mit rund 70 Mitgliedern die gesamte Prozesskette der Elektronikproduktion. Die Mitglieder fertigen Maschinen, Anlagen, Materialien und Komponenten mit denen ein breites Spektrum von Elektronikprodukten hergestellt wird, z.B. Halbleiter („Mikrochips“), Leiterplatten und elektronische Baugruppen, Flachdisplays, Datenspeicher, Photovoltaik und elektrische Energiespeicher. Der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) vertritt über 3.100 Unternehmen des mittelständisch geprägten Maschinen- und Anlagenbaus. Mit aktuell rund 1.014.000 Beschäftigten (August 2016) im Inland und einem Umsatz von 218 Milliarden Euro (2015) ist die Branche größter industrieller Arbeitgeber und einer der führenden deutschen Industriezweige insgesamt.
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