Die Auftragseingänge in der deutschen Elektroindustrie entwickeln sich weiter verhalten: Im Juni dieses Jahres verfehlten sie ihren Vorjahreswert um 1,0 %. Inländische Kunden orderten 2,2 % weniger, ausländische 0,2 %. Während die Aufträge aus dem Euroraum um 5,2 % stiegen, gaben die Bestellungen aus Drittländern um 3,0 % nach. Im gesamten ersten Halbjahr 2018 kamen die Bestellungen auf ein kleines Plus von 1,0 % gegenüber Vorjahr. Hier steht einem Auftragsrückgang um 4,0 % aus dem Inland ein Zuwachs um 5,3 % aus dem Ausland gegenüber. Kunden aus der Eurozone erhöhten ihre Bestellungen in den ersten sechs Monaten um 2,2 %, die Nachfrage aus Drittländern wuchs um 7,1 %.
Die preisbereinigte Produktion der Branche ist im Juni um 4,2 % gegenüber Vorjahr gestiegen. Kumuliert von Januar bis Juni wurde ein Plus von 3,3 % erzielt. „Der Produktionszuwachs im ersten Halbjahr liegt damit auf Kurs der ZVEI-Erwartungen für das Gesamtjahr“, sagte ZVEI-Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann.
Mit 17,3 Milliarden Euro lagen die Branchenerlöse im Juni 2018 um 1,7 % höher als ein Jahr zuvor. Während der Inlandsumsatz leicht um 0,9 % auf 8,1 Milliarden Euro fiel, nahm der Auslandsumsatz um 4,0 % auf 9,2 Milliarden Euro zu. Die Erlöse mit Kunden aus dem Euroraum (+6,0 % auf 3,3 Mrd. €) stiegen im Juni doppelt so stark wie die mit Kunden aus Drittländern (+2,8 % auf 5,9 Mrd. €). Im gesamten ersten Halbjahr legten die Erlöse der deutschen Elektroindustrie um 3,6 % gegenüber Vorjahr auf 96,2 Milliarden Euro zu. „Das ist der bislang höchste, jemals im ersten Halbjahr erreichte Wert“, so Dr. Gontermann. Inlandsumsatz (+3,4% auf 45,6 Mrd. €) und Auslandsumsatz (+3,8% auf 50,6 Mrd. €) entwickelten sich dabei zwischen Januar und Juni recht ähnlich. Mit Kunden aus der Eurozone wurden 18,7 Milliarden Euro erlöst (+5,1%), mit Kunden aus Drittländern 31,9 Milliarden Euro (+3,0%).
Das Geschäftsklima in der deutschen Elektroindustrie hat im Juli dieses Jahres nachgegeben. Während sich die Beurteilung der aktuellen Lage nach wie vor auf hohem Niveau befindet, gingen die allgemeinen Geschäftserwartungen zurück. „Allerdings änderten sich die Exporterwartungen trotz Brexit-Unsicherheit und Handelsstreitigkeiten kaum“, sagte Dr. Gontermann. „Hier überwiegt die Zahl der Optimisten die der Pessimisten um 14 Prozentpunkte.“