Seit August bietet Omron seine AOI-Systeme mit dem Hermes Standard (THS) an. Beim Hermes Standard handelt es sich um eine anbieterunabhängige Maschine-zu-Maschine-Kommunikation, die in der SMT-Fertigung die produktionsbezogene Datenübertragung vereinfacht. Führende Maschinenhersteller haben sich zu diesem Zweck zusammengeschlossen, um die SMT-Fertigung der Zukunft Industrie 4.0-tauglich werden zu lassen.
„Wir freuen uns, unseren Kunden den Hermes Standard in unseren Maschinen anbieten zu können“, so Kevin Youngs, Key Account Manager – Automated Inspection Business Europe at Omron Europe B.V. „Omron ist somit in Zusammenarbeit mit anderen Herstellern daran beteiligt, die SMT-Fertigung der Zukunft mit zu entwickeln und effiziente Fertigungsprozesse umzusetzen, die schlussendlich allen Herstellern und Endkunden zu Gute kommen “, führt Youngs weiter aus. Mehr als 30 Hersteller aus Nordamerika, Europa und Asien beteiligen sich an der Umsetzung des Hermes Standards.
Der Hermes Standard hilft beim Austausch der entsprechenden leiterplattenbezogenen Daten zwischen unterschiedlichen Maschinen in Elektronik-Montagelinien. Das Ziel bestand in einer besseren Prozessintegration. Im April 2017 wurde die erste Version des Hermes Standards freigegeben. Bis dahin beruhte das Board-Flow-Management auf dem Standard IPC-SMEMA-9851. Dieser Standard stellte den ersten Schritt zur Kommunikation zwischen Maschinen in einer SMT-Montagelinie dar. Aber der SMEMA-Standard hat seine Grenzen bzgl. der Nutzbarkeit und der praktischen Anwendungen. Deshalb war es Zeit für einen neuen, auf modernster Kommunikationstechnologie beruhenden Standard.
Der Hermes Standard ermöglicht die herstellerunabhängige, auf einem offenen Protokoll basierende sowie auf TCP/IP und XML beruhende Kommunikation. Der Standard kann mit herkömmlichen Bauteilen, wie Ethernet- Kabeln usw., eingerichtet werden. Die Datenstruktur ist flexibel und ermöglicht den reibungslosen Austausch von wichtigen Arten von Board-Daten, wie Abmessungen und unterschiedliche ID-Typen. Daher werden vermutlich Strichcodes bzw. andere ID-Tags nicht mehr in jede Maschine gelesen werden müssen; die Daten können nun von Maschine zu Maschine kommuniziert werden. Das Board-Flow-Management ist jederzeit kontrollierbar, beherrschbar und transparent. „Der Hermes Standard funktioniert fehlerfrei in Fertigungslinien, die aus Maschinen von unterschiedlichen Herstellern bestehen. Mehr noch: Vorhandene Fertigungslinien können ohne Beeinträchtigung des Hermes Standards erweitert werden. Neue bzw. zusätzliche Maschinen werden einfach integriert und dem Datenmanagement zugeordnet“, erklärt Youngs.
„Wir gehen davon aus, dass sich der Hermes Standard mehr und mehr zum weltweiten Standard entwickelt, was Auswirkungen hauptsächlich auf die europäischen Hersteller haben wird“, erklärt Youngs mit einem Blick in die Zukunft. Deshalb hat sich das Unternehmen für eine Zusammenarbeit bei der Implementierung des Hermes Standards entschieden. Ende August wird das Unternehmen die ersten Maschinen vorstellen, die mit dem Hermes Standard ausgerüstet werden können: die 3D-AOI-Systeme VT-S730 und das zweimal so schnelle VT-S730-HE sowie unsere bereits vorhandenen 2D/3D-AOI-Systeme. „Alle diese Systeme werden gegenwärtig in einem hochprofessionellen Inline-Fertigungsprozess hergestellt. Die bereits auf dem Markt befindlichen automatischen optischen Inspektionssysteme (AOIs) aus unserem Unternehmen können ebenfalls auf das Niveau des Hermes Standard angehoben werden. Das betrifft nach Youngs‘ Worten die VT-S720, VT-S730, VT-S730-HE und VT-S500.