Im September 2015 wurden die Normen für Qualitäts- und Umweltmanagementsysteme veröffentlicht. Neue Struktur und Inhalte der ISO 9001:2015 und ISO 14001:2015 müssen umgesetzt werden: Unternehmen sollten jetzt damit beginnen, ihre Prozesse und Abläufe darauf abzustimmen und ihre Dokumentation anzupassen.
Wie soll die Übergangsphase gestaltet werden? Bis wann sind Zertifikate gültig? Die QUMsult GbR liefert Antworten und eine Übersicht zum zeitlichen Ablauf.
Die neue Struktur (High Level Structure) enthält 10 Hauptkapitel und ist für alle Managementnormen gleich. Sie soll das Integrieren verschiedener Managementsysteme z.B. für Qualität, Umwelt und Arbeitsschutz vereinfachen. Prozesse und Maßnahmen greifen dann besser ineinander. Wichtige inhaltliche Änderungen sind risikobasiertes Denken, konsequent prozessorientierter Ansatz, die dokumentierten Informationen, der Kontext einer Organisation, die Behandlung ausgelagerter Prozesse sowie eine stärkere Gewichtung der Verantwortung der Führung.
Übergangsphase
Die Übergangsfrist hat am 15. September 2015 begonnen. Die Übergangsphase dauert 3 Jahre, d.h. alle bestehenden Zertifizierungen nach ISO 9001:2008 bzw. ISO 14001:2009 müssen bis zum 15.09.2018 auf die neuen Normen umgestellt sein. Erstzertifizierungen dürfen 18 Monate nach Veröffentlichung – also ab 15.03.2017 – nur noch nach ISO 9001:2015 bzw. ISO 14001:2015 erfolgen.
Gültigkeit der Zertifikate
Zertifikate, die nach den alten Normen bereits ausgestellt wurden oder während der Übergangsphase neu ausgestellt werden, verlieren zum 15.09.2018 ihre Gültigkeit. Das Umstellen auf die neuen Normen kann bereits im Rahmen der Überwachungsaudits erfolgen oder bei der Rezertifizierung: Mit Abschluss des Überwachungsverfahrens erhalten Unternehmen dann Zertifikate nach ISO 9001:2015 bzw. ISO 14001:2015. Die Laufzeit des Zertifikats ändert sich allerdings nicht, sie entspricht der Laufzeit des bisherigen Zertifikats. Erfolgt die Umstellung dagegen bei der Rezertifizierung, so beträgt die Laufzeit des Zertifikats 3 Jahre und schließt sich an das vorherige Zertifikat an, wenn die Umstellung fristgerecht erfolgt ist und die Audits termingerecht durchgeführt wurden. Die Dauer der Audits wird sich wegen der Umstellung auf die neuen Normen in der Übergangsphase erhöhen: Überwachungsaudits werden mind. 20 % (jedoch mind. 0,5 Audittage), Audits im Rahmen der Rezertifizierung mind. 10 % (jedoch mind. 0,25 Audittage) länger dauern. Anhand von Mitarbeiterzahl, erforderlicher Auditdauer und Laufzeit des Zertifikats können Unternehmen entscheiden, wann eine Umstellung am besten ist: Im Rahmen des Überwachungsverfahrens oder bei der Rezertifizierung. Übrigens: Audits, die auf der DIS-Ausgabe einer Norm durchgeführt wurden, werden nicht anerkannt.
Teilen:
