„Wir brauchen in Europa die Fähigkeit, auch in Krisenzeiten und trotz unterbrochener Lieferketten die Industrieproduktion fortzuführen“, sagten VDE-Präsident Prof. Armin Schnettler und ZVEI-Präsident Dr. Gunther Kegel auf dem Symposium Mikroelektronik ihrer Organisationen. Es gelte, bei Schlüsseltechnologien „souverän zu bleiben“ und so den eigenen Führungsanspruch abzusichern. Europäische Firmen müssten den Risiken der digital vernetzten Welt mit Resilienz begegnen können. Technologische Souveränität meine dabei keinesfalls Abschottung und Protektionismus, machten die beiden Präsidenten klar.
Globale Netzwerke erhalten
„Es ist nicht notwendig, alles selbst vor Ort produzieren zu können. Vielmehr ist es wichtig, globale Wertschöpfungsnetzwerke zu erhalten“, so Kegel. Schnettler ergänzte die Notwendigkeit einer europäischen Technologiestrategie. „Wir brauchen einen Masterplan pro Technologie“ und nannte Digitalisierung, Künstliche Intelligenz, Industrie 4.0, Mobilität und Quantentechnologien als relevante Zukunftsfelder. Europa müsse den Aufbau von Mikroelektronikfertigungen viel stärker und engagiert forcieren. „Die systemrelevante Chip-Industrie hat Auswirkungen auf die gesamte Volkswirtschaft“, so Schnettler.
Da technologische Souveränität in Europa nicht aus sich selbst heraus entstehe, sei es gut, dass die Bundesregierung im engen Schulterschluss mit weiteren europäischen Mitgliedstaaten bereits 2018 ein „Important Project for Common European Interest“ (IPCEI) für Mikroelektronik initiiert habe. Kegel betont, dass es nun an der Zeit sei, das zweite IPCEI für Mikroelektronik schnellstmöglich umzusetzen. VDE und ZVEI stünden weiterhin beratend zur Seite. (os)
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