Das Einpressen von IGBT-Modulen ist ein Prozess, der eine Reihe von Vorteilen bietet. Erstens kommt es komplett ohne Temperatureintrag aus. Die Verarbeitung bei Raumtemperatur sorgt für minimale Belastung von Bauteilen und Baugruppen und hilft darüber hinaus, Energie zu sparen. Einige IGBT-Module sind zudem nur noch als Einpressvarianten verfügbar, auch um die Strukturen im Inneren vor hohen Temperaturen zu schützen.
Ein zweiter Vorteil des Einpressens ist die Geschwindigkeit. Alle Pins werden parallel und in kurzer Zeit kontaktiert. Damit ist die Zeit fürs Fügen unabhängig von der Pinanzahl, was bei hochpoligen Bauteilen besonders ins Gewicht fällt.
Darüber hinaus fallen beim Einpressen keine Flussmittelrückstände wie beim Löten an. Insbesondere in der Leistungselektronik mit hohen Spannungen vermeidet man so das Risiko ungewollter leitfähiger Verbindungen, die unter Feuchteeinfluss mit den Rückständen entstehen können.
Das Hauptargument für das Einpressen ist der niedrigere Übergangswiderstand und höhere Robustheit der Verbindung im Gegensatz zum Löten. Wenn höhere Ströme zum Einsatz kommen, können gute Einpressverbindungen Verluste reduzieren und die Effizienz erhöhen.
Aufgrund dieser Eigenschaften zählen Inverter zu den typischen Applikationen von IGBT-Modulen. Es entstehen immer mehr Anwendungsfälle für solche Um- oder Wechselrichter, z.B. bei erneuerbaren Energien, Elektrofahrzeugen oder deren Infrastruktur.
Das Einpressen von IGBT-Modulen ist ein spannender Fortschritt in der Leistungselektronik. Es ist ein weiterer Beweis dafür, wie Innovation und Technologie Hand in Hand gehen, um leistungsfähigere und effizientere elektronische Geräte und Systeme zu schaffen. Das Löten wird weiterhin das dominierende Verfahren der Fügetechnik bleiben, aber das Einpressen kann eine hochinteressante Ergänzung sein.