Ein typischer Baugruppen-Reinigungsprozess besteht aus drei Schritten: Reinigung, Spülung und Trocknung. Im Reinigungsschritt werden Flussmittel, Partikel oder ionische Kontamination mit einem Reinigungsmedium von der Baugruppe abgelöst. Das anschließende Spülen ist elementar, um das beladene Medium von der Baugruppe zu entfernen. Ist die Spülstufe falsch ausgelegt, können Rückstände nach dem darauffolgenden Trocknungsschritt auf der Oberfläche der Baugruppe anhaften (s. Bild 1).
Verbleibende ionische Rückstände können potenziell schwerwiegende Folgen haben, wie z.B. verminderte Feuchterobustheit oder elektrochemische Migration. Organische Rückstände können zu schlechter Bondhaftung führen. Daher kommt der Spülstufe besondere Bedeutung zu.
Arten des Wassermanagements und Überwachung des Spülwassers
Generell gibt es drei Arten des Spülwassermanagements: Open Loop, Semi Open Loop und Closed Loop. Jede dieser Arten hat individuelle Vor- und Nachteile hinsichtlich Wasserverbrauch, Genehmigungen und Filterung.
Um dauerhaft gute Reinigungsergebnisse zu erzielen, sollten Leitwert und Oberflächenspannung des Spülwassers in einer Anlage überwacht werden. Während der Leitwert Aufschluss über die Menge an Ionen gibt, weist die Oberflächenspannung auf die enthaltene Organik hin.
Für die Baugruppenreinigung sind ein möglichst geringer Leitwert im Spülwasser und eine möglichst hohe Oberflächenspannung erwünscht, um die ionische und organische Kontamination nach dem Trocknungsprozess so gering wie möglich zu halten.
Rahmenbedingungen bei der Kreislaufwahl
Jeder Kunde hat individuelle Anforderungen, die bei der Planung des Spülwassermanagements eine Rolle spielen. Die Auswahl eines passenden Spülwasserkonzepts hängt in erster Linie davon ab, ob eine Einleitgenehmigung für Abwässer am Unternehmensstandort vorliegt. Außerdem geben Budget, sowie Anforderungen an Qualität und Prozesszeit weitere Kriterien vor.
Mehr über das Thema Spülwassermanagement und Qualitätsüberwachung in der Baugruppenreinigung erfahren Sie beim Besuch unseres Vortrags beim EPP Innovationsforum am 17. April 2024.