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Für geschützte elektrische Komponenten, für eine langzeitstabile und strukturelle Verbindung der Bauteile oder auch für optimale Biokompatibilität hat sich eine vielversprechende Vorbehandlungstechnologie in den letzten Jahren auch in der Medizintechnik etabliert. Die Plasmatechnologie zur Oberflächenvorbehandlung bietet zahlreiche Vorteile im Hinblick auf nachfolgende Prozesse wie, Verkleben, Bedrucken oder Abdichten von Materialien.
Plasma ist nach fest, flüssig und gasförmig der 4. Aggregatzustand von Materie. Fügt man einem Gas, z. B. Druckluft, weitere Energie, z.B. Strom, hinzu, geht das Gas in den energiereichen Plasmazustand über. Tritt das erzeugte Plasma dann in Kontakt mit Materialien, so verändert es die Oberflächeneigenschaften, z. B. von hydrophob zu hydrophil. Die Plasmatechnologie benötigt zum Betrieb nur Druckluft und Strom. Bei der Feinstreinigung mit Openair-Plasma® werden Metall- oder Glasoberflächen schonend und zuverlässig von Staub, Trennmitteln, Additiven, Weichmachern und Kohlenwasserstoffen befreit. Die Reinigung mit Plasma wird in der Medizinelektronik eingesetzt, um beispielsweise die absolute Dichtigkeit von Temperatursensoren sicherzustellen. Unmittelbar vor dem Einsetzen wird die Metallhülse mit Plasma behandelt, wodurch eine besonders dichte Verbindung zwischen dem Kunststoff und der Metallhülse entsteht. Dies trägt wesentlich zur Erhöhung der Sicherheit während Operationen bei.
Bei anderen Materialien, wie z.B. (unpolaren) Kunststoffen erzielt die Plasmabehandlung eine Aktivierung der Oberfläche. Sie unterstützt die Erhöhung der Oberflächenenergie durch die Einführung von Hydroxylgruppen und verbessert so die Haftung bei Folgeprozesse. Auch empfindliche Elektronik-Bauteile können mit Plasma sicher, zuverlässig und effizient behandelt werden ohne den Einsatz von gefährlicher Chemie. So wird beispielsweise eine Leiterplatte vor dem Verguss mit Plasma vorbehandelt, wodurch eine Dichtigkeit der Leiterplatte gegen Korrosionseinflüsse erreicht wird.
Die Vorbehandlung mit Plasma ist nicht nur ein trockener und umweltfreundlicher Prozess – er ist auch biokompatibel und selektiv einsetzbar.