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Interview mit Markus Gessner, Emil Otto
Starke Eigenmarke

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Markus Gessner: „Wir verzeichnen seit Jahren einen steigenden Absatz von Reinigungsmedien.“ Foto: Emil Otto
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Das 1901 gegründete und in der fünften Generation inhabergeführte Unternehmen Emil Otto entwickelt und stellt hochwertige Produkte für die Metalloberflächenbehandlung und Metallverbindungstechnik her.
Markus Gessner, Prokurist und Verkaufs- und Marketingleiter erläutert im Gespräch mit Carola Tesche, was die Qualitätsprodukte auszeichnet.

Emil Otto hat in den letzten Jahren den Bereich der Reiniger mit der Eigenmarke Etimol stark ausgebaut. Aus welchem Grund sind Sie diesen strategischen Schritt gegangen und auf welche Bereiche haben Sie sich dabei konzentriert?

Emil Otto befasst sich seit über 118 Jahren mit Flussmitteln und Flussmittelpasten und verfügt somit über ein umfangreiches Know-how. Wir kennen die Inhaltsstoffe der Flussmittel und wissen auch, wie sich diese möglichst umweltschonend entfernen lassen. Insbesondere Spezialisten greifen gerne auf die von uns entwickelten Reinigungsmedien zurück. Weil wir in den vergangenen Jahren einen steigenden Absatz im Bereich der Reinigungsmittel verzeichnen konnten, haben wir unser Produktsortiment der Elektronik-Reiniger massiv ausgebaut.

Das von uns entwickelte und erstmals während der SMT 2018 in Nürnberg vorgestellte Etimol-Sortiment umfasst neben Produkten für die manuelle Reinigung auch eine Vielzahl an Medien, die in vollautomatischen Waschanlagen zum Einsatz kommen. Außerdem bieten wir Reinigungsmedien zur Schablonenreinigung, für die Reinigung von Lötanlagen und Dosiereinrichtungen incl. Conformal-Coating-Anlagen, Baugruppenreiniger sowie Reiniger für Löt- und Conformal-Coating Rahmen an.

Worin unterscheiden sich die Emil Otto Etimol-Reiniger von herkömmlichen Reinigungsmedien,
die am Markt zu finden sind?

Alle Etimol-Reiniger sind mindestens 36 Monate haltbar und kommen ohne Gefahrgutstoffe und erbgutverändernde oder schwer gesundheitsbeeinträchtigende Inhaltstoffe aus. Die gezielt ausgesuchten Bestandteile ermöglichen es, die Belastung für den Anwender geringstmöglich zu halten.

Geruchsbeeinträchtigungen durch die Reinigungsmittel wurden auf ein Minimum reduziert. Darüber hinaus liegt unser Fokus auf Nachhaltigkeit. Daher basieren unsere Reinigungsmedien für maschinelle Anwendungen auf innovativen Formulierungen, über die sich möglichst hohe Badbeladungswerte erzielen lassen. Die von Kunden bestätigten deutlich verlängerten Intervalle der Badwechsel reduzieren die Abfallmengen.

Zugleich lassen sich damit nicht nur herausragende Reinigungsergebnisse, sondern auch ein verbessertes Trocknungsverhalten im Vergleich zu herkömmlichen wasser- oder lösemittelbasierten Reinigungsmitteln erzielen. Dabei bieten wir unseren Kunden eine Vielzahl gebrauchsfertiger Lösungen und Konzentrate an. Weil Konzentrate volumenreduziert sind, lassen diese sich umweltfreundlicher transportieren.

Anwender achten verstärkt darauf, ionische Belastungen durch Reinigungsmedien zu vermeiden. Wie sehen Sie diese Entwicklung?

Sprechen wir von Flussmitteln, ist No-Clean seit langem Standard. Um Fertigungsprozesse zu optimieren und potentielle Kontaminationen der gefertigten elektronischen Baugruppe zu minimieren, sind inzwischen auch die Hilfsstoffe für die Fertigung in den Fokus gerückt. Während der einzelnen Fertigungsschritte kommen unterschiedlichste Reinigungsmedien direkt oder indirekt mit den Baugruppen in Kontakt.

So wird beispielsweise die Unterseite einer SMD-Schablone im Lotpastendruckprozess kontinuierlich mit lösemittel- oder wasserhaltigen Medien gereinigt, wobei das Reinigungsmittel womöglich auf die Leiterplatte und in die Lotpaste verschleppt wird. Sobald der Druckprozess beendet ist, ist die SMD-Schablone von Lotpasten und Klebstoffen manuell oder automatisch zu reinigen. In Reflow-, Dampfphasen- und Lötanlagen entfernen Ofenreiniger etwaige Flussmittelreste und Leiterplattenausgasungen.

Aber auch Lötrahmen und Masken aus Wellenlötanwendungen sind zu reinigen. Diese Vorgänge lassen sich anhand von Etimol-Reinigungsmedien optimieren, da diese Elemente wie Chlor, Brom, Schwefel und Phosphor lediglich in geringstmöglichen Mengen aufweisen. Somit tragen die Reiniger in der Elektronikfertigung im „Automotiven No-Clean“ Umfeld zur prozesssicheren, zuverlässigen und effizienten Reinigungswirkung bei hoher Arbeitssicherheit bei.

Wie lässt sich die ionische Belastung durch Reiniger vermeiden und bietet Emil Otto Reinigungsmedien ohne ionische Belastung an?

Eine ionische Belastung lässt sich durch die richtige Auswahl und Kombination der Inhaltsstoffe ausschließen. Jedoch sind hochreine Inhaltsstoffe meist teurer und zudem schwieriger erhältlich als Inhaltsstoffe mit hohen Elementargehalten. Dennoch stellen weder die EO-RA-Reinigungsmedien noch die Etimol-Reiniger von Emil Otto eine ionische Belastung her noch enthalten sie ionische Belastungen. Diesen Sachverhalt haben wir uns übrigens von einem externen Institut bescheinigen lassen.

Sie unterstützen Ihre Kunden mit einem eigenen Applikationstechnikum …

Ja, mit unserem Applikationstechnikum wollen wir dazu beitragen, komplexe Fertigungsprozesse weiter zu optimieren und zu qualifizieren um die absolute Prozesssicherheit garantieren zu können. Deshalb ist unser Applikationstechnikum mit einem eigenen Contaminometer zur Überprüfung der Produktzuverlässigkeit und zur Produktentwicklung ausgestattet. Derzeit ist das mit vier Mitarbeitern besetzte Applikationstechnikum noch an unser Labor angeschlossenen. Demnächst wollen wir dieses aber erweitern und in separate Räumlichkeiten auslagern.

Herr Gessner, vielen Dank für die interessanten Ausführungen.

productronica, Stand A4-420

www.emilotto.de

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