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Die international tätige IPTE Unternehmensgruppe beschäftigt inzwischen knapp 900 Mitarbeiter weltweit, mit der Absicht, weiter wachsen zu wollen, wie der CCO Hubert Baren im Rahmen des Pressegesprächs in der portugiesischen Niederlassung erklärt. Knapp die Hälfte der Mitarbeiter ist aus dem Engineering, gemäß ISO 9001 wird für die über 600 Kunden weltweit gearbeitet. Die Hauptkunden sind Tier 1 Lieferanten der OEM’s, vorwiegend aus der Automobilbranche. Erwirtschaftet wurde im letzten Jahr ein Umsatz von 127 Mio. Euro. Obwohl laut Hubert Baren die ersten Anzeichen auf vorsichtigere Investitionsbereitschaft zu erkennen sind, ist das Unternehmen weiter auf Ausbaukurs. Und war früher knapp 50 % des Umsatzes in Deutschland zu verzeichnen, nimmt dieser Anteil durch die Fokussierung auf andere Länder nicht ab, sondern reduziert sich prozentual zum anderen. So wurde in den USA (Atlanta) eine neue Produktion aufgebaut. Die verstärkte Präsenz soll die dort ansässigen Kunden vor Ort versorgen. Des Weiteren wurde der Standort in Rumänien ausgebaut: Da es in Deutschland, bzw. Westeuropa sehr schwierig ist, geeignetes Personal zu finden, sitzen Teile der Softwareentwicklung als Zulieferer für die Unternehmensgruppe auch in Rumänien.
Automotive ist weiterhin der Hauptmarkt für die Unternehmensgruppe, der Bereich Consumer hat sich auf ein Minimum reduziert, während mit Telekommunikation überhaupt kein Umsatz mehr gemacht wird. Laut Hubert Baren wird dieser Bereich wohl komplett aus Europa verschwinden und in China abgehandelt werden. Der Fokus des Unternehmens liegt momentan auf der E-Mobility. Alle Technologien, die dort zu finden sind, liegen in der Kompetenz von IPTE. Hier wurden bereits diverse Linien für die Batteriemontage sowie für den elektrischen Antriebsstrang gebaut. Das Unternehmen stellt sich gerade in diesem weiterwachsenden Bereich noch breiter auf. Auch Industrie 4.0 wird nicht außer Acht gelassen, wie Hubert Baren betont: „Wir beschäftigen uns mit neuen Standards wie Hermes oder IPC CFX und Industrie 4.0 wird immer wieder thematisiert. Es entstehen gerade verschiedene Standards, was es nicht einfacher macht. Doch auch bei uns in der belgischen Fertigung laufen bereits AIV’s, und hier in Ovar steht eine erste Linie, wo wir das Thema an Produktionsanlagen andocken werden.“
„Auch im Testbereich gehen wir mittlerweile auf Prüfpunkt bis 0,3 mm, Stand der Technik ist derzeit 0,8 mm. Da sind wir dabei, neue Technologien zu entwickeln, um dies weiter reduzieren zu können, da unsere Kunden mehr Platz auf den Leiterplatten für ihre Bauteile benötigen.“
Maschinenkapazität ausgebaut
Das Tochterunternehmen in Portugal wurde nach der Trennung von Philips in 2004 gegründet und zum Großteil nach und nach von Freerk Macor, Director IPTE Ibéria, aufgebaut. Genau wie die Unternehmensgruppe ist auch IPTE Ovar ständig am Wachsen. So wurde gerade die vierte Halle gebaut und bezogen, um den steigenden Anforderungen bezüglich der Maschinenkapazität gerecht werden zu können. So liefert Ovar Systeme an einige andere IPTE Standorte, wie beispielsweise Deutschland und Belgien. Durch dieses Kapazitätsmanagement ist das Unternehmen in der Lage, die Liefertermine besser ausbalancieren zu können.
Um die Flexibilität zu erhöhen, hat das Unternehmen in Ovar 2015 in einer Produktionshalle das Zulieferunternehmen PMS untergebracht, das mechanische Bauteile für die Maschinen fertigt. PMS liefert bis zu 80 % seiner Teile an IPTE, die restlichen 20 % gehen an den externen Markt. So können die Lieferzeiten der Maschinen bzw. Linien verkürzt werden.
Diese Teilefertigung besteht neben Portugal auch an anderen IPTE Standorten. PMS sitzt zwar in Gebäuden der IPTE, rechtlich sind sie jedoch voneinander getrennt.
Die Ingenieure in Ovar entwerfen und fertigen kundenspezifische Maschinen sowie Projekte und schlüsselfertige Lösungen für die mechanische und die Elektroindustrie. Das Angebot besteht sowohl aus manuellen Montagelinien, als auch aus halbautomatischen Anwendungen sowie ausvollautomatischen Montagestationen und verketteten Zellen für schlüsselfertige Produktionslinien. Die Kompetenz ähnelt der des Werkes in Belgien, wie Freerk Macor erläutert: „Wir sind stark im Assemblieren. Alles rund um Test geben wir nach Belgien und Deutschland. Unser Vorteil ist der, dass wir innerhalb unserer Gruppe quasi alles haben, was benötigt wird und wir unsere Synergien nutzen können.“ Heute erarbeitet das Werk in Ovar mit seinen 92 Mitarbeitern einen Umsatz, der sich von 2010 mit 3,5 Mio. Euro in diesem Jahr in Richtung 15 Mio. Euro bewegen soll. Viele Aufträge gehen zu großen Automobilzulieferern nach Deutschland, neben Aufträgen die in die ganze Welt geliefert werden.
SMTconnect, Stand 5-434B