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Nach Eröffnung und Begrüßung durch FED-Vorstandsmitglied Erika Reel sowie Daniel Klein, Geschäftsführer der Würth Elektronik, dem größten Arbeitgeber in der Region Hohenlohe, starteten die vier Fachvorträge zum Fokusthema des Events „Schnell. Schneller. Highspeed.“
Matthias Hohenstein, Würth Elektronik: Was wünscht sich die CAM/Was bekommt die CAM – Zwei Welten treffen aufeinander
Die computergestützte Fertigung (CAM) ist das Herzstück der modernen Produktion, eine Domäne, in der Planungspräzision auf Maschinenleistung trifft. In der idealen Welt würde die CAM-Software nahtlos mit den Anforderungen der Fertigungsmaschinen kommunizieren, eine perfekte Symbiose, die Effizienz und Produktqualität maximiert. Doch zwischen den Wünschen der CAM-Entwickler und den Realitäten der Fertigungstechnologie existiert oft eine Kluft. Würth Elektronik, Anbieter von Leiterplatten, steht an vorderster Front dieser Schnittstelle und erlebt diese Diskrepanz hautnah. Dies erfordert Anpassungen, die die theoretische Effizienz verringern können. Das Unternehmen begegnet diesen Herausforderungen, indem es eine enge Zusammenarbeit zwischen Softwareentwicklern und Fertigungstechniker fördert. Ziel ist es, ein tiefes Verständnis für die Fähigkeiten und Grenzen beider Seiten zu entwickeln und die CAM-Software entsprechend anzupassen, um eine maximale Maschinenausnutzung zu gewährleisten. Durch fortwährende Anpassung und Streben nach einer engeren Verbindung zwischen Software und Hardware schließt sich die Lücke zwischen Wunsch und Realität stetig, was zu einer effizienteren und qualitativ hochwertigeren Produktion führt. Während die CAM-Welt immer komplexere Lösungen verlangt, bleibt die Herausforderung bestehen, diese Lösungen in die tatsächliche Fertigungsumgebung zu integrieren. Die Zukunft liegt in einem kontinuierlichen Dialog zwischen Computertechnik und Maschinenpraxis, um beide Welten immer näher zusammenzubringen.
Rainer Thüringer: Der neue Highspeed-Leitfaden – Profi-Tipps für Einsteiger
Der Referent hieß seine Zuhörer willkommen zu einer aufregenden Reise in die Welt der Highspeed-Elektronik, einem Bereich, in dem Geschwindigkeit und Präzision Hand in Hand gehen. Der Leitfaden ist speziell für Einsteiger konzipiert und zusammengestellt von Experten mit jahrzehntelanger Erfahrung. Neben den Grundlagen, um Highspeed-Designs zu verstehen und erfolgreich umzusetzen gehörten auch Materialauswahl, Layout- und Designprinzipien, Terminierungstechniken, Testen sowie Validieren, EMI/EMV-Betrachtungen inklusive Branchenstandards und Best Practices zum Thema. Der Highspeed-Leitfaden gilt als Einstiegspunkt in ein faszinierendes und sich ständig weiterentwickelndes Feld. Mit Tipps und Tricks von Profis können die Herausforderungen angenommen werden, um ein eigenes Highspeed-Designs zu realisieren. Hierbei sind praktische Erfahrung und kontinuierliches Lernen der Schlüssel zum Erfolg in dieser schnelllebigen Branche. Highspeed-Elektronik ist kein Buch mit sieben Siegeln, sondern eine disziplinierte Kombination aus Wissenschaft, Technik und Kunst. Mit diesem Leitfaden in der Hand können Grundlagen gefestigt werden, um sich auf den Weg zu fortgeschrittenen Entwicklungen und Innovationen zu machen.
Georg Scheuermann, TQ-Systems: Highspeed Design in der Praxis – Wie bekommt man die Anforderungen erfolgreich auf die Leiterplatte
TQ-Systems hat sich als Vorreiter im Bereich des Highspeed-Designs etabliert, indem ein umfassender, methodischer Ansatz verfolgt wird, um Highspeed-Anforderungen erfolgreich auf PCBs umzusetzen. Von der sorgfältigen Planung über Materialauswahl und Impedanzkontrolle bis hin zu umfangreichen Tests und kontinuierlicher Verbesserung – jeder Schritt ist entscheidend, um fehlerfreie und leistungsstarke Highspeed-Leiterplatten zu produzieren. Während die Grenzen dessen, was technologisch möglich ist, ständig erweitert werden, bleibt das Engagement des Unternehmens für Qualität und Innovation der Schlüssel zum Erfolg in dieser dynamischen Branche. Highspeed-Design ist eine Wissenschaft, die Präzision, Voraussicht sowie eine ständige Bereitschaft zur Anpassung erfordert. Mit tiefem Verständnis für die komplexen Anforderungen wird die perfekte Symbiose aus Theorie und Praxis geschaffen, die für die Realisierung fortschrittlicher elektronischer Lösungen unerlässlich ist.
Hermann Reischer, Polar Instruments: Leiterplatten für GHz-Anwendungen – das neue Delta-L 4.0 Messverfahren zur Materialqualifizierung
Polar Instruments hat mit Delta-L 4.0 ein Messverfahren entwickelt, das es ermöglicht, die Verlustfaktoren von Leiterplattenmaterialien mit höherer Genauigkeit als je zuvor zu messen. Das Messverfahren wurde für die Materialqualifizierung in diesem hochsensiblen Bereich entwickelt und basiert auf differenziellen Längenmessungen, um die materialspezifischen Verluste zu bestimmen, die bei hohen Frequenzen auftreten. Der Hauptvorteil des Delta-L 4.0 Verfahrens liegt in seiner Fähigkeit, die Materialqualität und -konsistenz zu gewährleisten, was für GHz-Anwendungen von großer Bedeutung ist. Es bietet eine schnelle und genaue Möglichkeit, die Materialien für ihre Eignung in Highspeed-Anwendungen zu qualifizieren. Das hilft wiederum, teure Designfehler und Nachbesserungen zu vermeiden. In einer Ära, in der die Frequenzen stetig steigen und die Anforderungen an die Leiterplattentechnologie immer anspruchsvoller werden, stellt das Delta-L 4.0 Verfahren ein unverzichtbares Werkzeug für die sichere und effektive Materialqualifizierung dar. Es verkörpert eine wesentliche Entwicklung, die die Leiterplattenindustrie unterstützt, um mit den rasanten technologischen Entwicklungen Schritt zu halten und die steigenden Ansprüche an die Elektronik der nächsten Generation zu erfüllen. (Doris Jetter)