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Sichtbares Engagement entscheidend

Mangelnde Kommunikation von Nachhaltigkeitsinitiativen
Sichtbares Engagement entscheidend

Sichtbares Engagement entscheidend
Beschaffungs- und Nachhaltigkeitsteams von Kunden sollten aufeinander abgestimmt sein, damit die richtigen Einkaufsentscheidungen getroffen werden können Bild: Essentra

Ein leitender Angestellter für Nachhaltigkeit glaubt, dass Chancen nicht ergriffen werden und Aufträge verloren gehen, weil Nachhaltigkeitsinitiativen von Führungskräften in Fertigungsunternehmen aus Deutschland und den Niederlanden nicht ausreichend deutlich an ihre Mitarbeiter kommuniziert werden.

Richard Sederman, M&A and Strategy Director bei Essentra PLC, unterstreicht, wie wichtig es ist, dass Beschaffungs- und Nachhaltigkeitsteams von Kunden aufeinander abgestimmt sind, damit die richtigen Einkaufsentscheidungen getroffen werden können.

Sedermans Kommentare stehen im Zusammenhang mit der Veröffentlichung eines neuen Berichts zum Stand der Fertigung 2023. Dieser zeigt, dass 75 % der Unternehmen aktuell Nachhaltigkeitsinitiativen implementiert haben. Er vermutet, dass der tatsächliche Anteil sogar bei 100% liegt, die Einzelheiten der Initiativen jedoch über die Führungsetage hinaus häufig nicht bekannt sind:

„Viele der befragten Ingenieure auf Ebene der Nachwuchsmanager oder des mittleren Managements haben vermutlich nur eine eingeschränkte Sichtbarkeit über Initiativen, die auf Vorstandsebene allgemein bekannt sind,“ sagt er. „Das kann auch Konsequenzen für den Unternehmenserfolg haben.“ Wir haben selbst erlebt, wie Aufträge verloren gehen können, wenn die Beschaffungs- und Nachhaltigkeitsteams eines Kunden nicht richtig aufeinander abgestimmt sind, und dabei geht es sehr stark um Kommunikation und Bewusstsein.“

Beinahe ein Drittel (32 %) der befragten Ingenieure aus Deutschland und den Niederlanden betrachtet das Streben nach Net Zero als ein Hindernis (gegenüber nur 17 % in GB). Nur die Hälfte der Befragten verstehen es als Chance – das sind deutlich weniger als die 61 % in Großbritannien. Jene Befragte, die über die Nachhaltigkeitsinitiativen innerhalb ihres Unternehmens informiert sind, gaben an, dass das Hauptaugenmerk der Initiativen auf der Nutzung nachhaltiger Rohstoffe (62 %), dem Recycling (60 %) und Investitionen in Energieeffizienz (44 %) liegt. Es ist ermutigend, dass 63 % der Befragten zudem nach Möglichkeiten suchen, ihre Lieferketten nachhaltiger zu gestalten.

Die Begeisterung für Nachhaltigkeit scheint unter Befragten aus solchen Sektoren am größten zu sein, die auf dem Weg zu Dekarbonisierung bereits ein gutes Stück vorangekommen sind. Darunter befinden sich die Branchen Automobil, erneuerbare Energien und Energie. Für Unternehmen aus den Öl- und Gassektoren hingegen scheint Nachhaltigkeit besonders problematisch.

Richard Sederman ist nicht überrascht, dass Ingenieure aus dem Öl- und Gassektor Nachhaltigkeit eher als Hindernis begreifen: „Was jedoch verwundert, ist, dass sie es nicht als Chance für einige der großen Ölfirmen sehen, Innovation voranzutreiben und ihre eigenen umweltfreundlicheren Alternativen anzubieten. Wir können aber nur bei wenigen Unternehmen entsprechende Bemühungen beobachten. Das mag daran liegen, dass die Nachfrage nach fossilen Brennstoffen in anderen Ländern und Märkten noch immer ausreichend groß ist und auch noch eine Weile groß genug bleiben wird. Vielleicht trägt das dazu bei, dass Investitionen dieser Art solchen Unternehmen noch unnötig erscheinen.“

Die Energiekrise hat dazu beigetragen, die Nachhaltigkeit über Industriegrenzen hinweg in den Fokus zu stellen: „Jedes gute Unternehmen konzentriert sich derzeit darauf, energieeffizienter zu werden,“ fährt Richard Sederman fort. „Die steigenden Energiepreise beschleunigen zudem den ROI für erneuerbare Energien. Einfach ausgedrückt, zahlen sich Investitionen jetzt viel schneller aus und sind dadurch attraktiver.“

Der Bericht zeigt, dass Nachhaltigkeit nicht mehr nur eine Pflichtübung ist, sondern ein potenzieller Gewinn für alle Beteiligten. Initiativen seien nicht mehr nur darauf ausgelegt, die Geschäftsleitung zufriedenzustellen, so Sederman, sondern sie nehmen inzwischen für alle Stakeholder eine große Bedeutung und Wichtigkeit ein.

„Kunden sind eingebunden, weil diese Investitionen ihre eigenen Nachhaltigkeitspläne und -ziele unterstützen. Die Investoren sind eingebunden, da sie zunehmend Portfolios mit stärkerer ESG-Orientierung aufbauen möchten. Behörden investieren eher in Unternehmen, die Innovation und Nachhaltigkeit miteinander verknüpfen. Ein sichtbares Engagement für eine wahrhaft nachhaltige Geschäftspraxis ist entscheidend dafür, qualifizierte Arbeitskräfte zu gewinnen und zu binden.“

Den Download des vollständigen Bericht gibt es hier.

www.essentracomponents.com | www.essentraplc.com

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