Im Dezember 2022 hat die deutsche Elektro- und Digitalindustrie 6,9 Prozent mehr Bestellungen erhalten als ein Jahr zuvor. Dabei nahmen die Auftragseingänge aus dem Inland (+ 9,4 %) fast doppelt so stark zu wie die aus dem Ausland (+ 4,8 %). Während Kunden aus dem Euroraum ihre Orders um ein Fünftel (+ 19,4 %) erhöhten, gingen die Bestellungen aus Drittländern um 2,4 Prozent zurück.
Im gesamten vergangenen Jahr hat die Branche damit 10,0 Prozent mehr neue Aufträge eingesammelt als 2021. Der Wert der Inlandsaufträge ist um 9,0 Prozent gestiegen, während die ausländischen Kunden insgesamt 10,8 Prozent mehr bestellt haben. Die Bestellungen aus der Eurozone wuchsen um 16,1 Prozent, wohingegen das Plus bei den Aufträgen aus dem nicht zum gemeinsamen Währungsraum gehörenden Ausland mit 8,1 Prozent nur halb so hoch ausfiel.
Die preisbereinigte Produktion elektrotechnischer und elektronischer Güter hat ihr Vorjahresniveau im Dezember 2022 um 2,0 Prozent übertroffen. Im gesamten vergangenen Jahr erzielte sie damit – vorbehaltlich späterer Revisionen durch Destatis – ein Plus von 3,4 Prozent.
Der nominale Umsatz in der deutschen Elektro- und Digitalindustrie ist im Vergleich zum Vorjahr um 12,8 Prozent gestiegen. Der Inlandsumsatz ist um 15,3 Prozent und der Auslandsumsatz um 10,5 Prozent gestiegen. Ähnlich hat sich das Geschäft mit Kunden aus dem Euroraum (+ 11,0 Prozent) und Drittländern (+ 10,2 Prozent) entwickelt.
„Im gesamten vergangenen Jahr belief sich der aggregierte Branchenumsatz damit auf einen neuen Rekordwert von 224,6 Milliarden Euro“, sagte ZVEI-Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann. „Dabei wurde das Vorjahreslevel um 12,0 Prozent übertroffen.“ Mit inländischen Kunden wurde ein Plus von 14,2 Prozent und mit ausländischen Kunden ein Plus von 10,1 Prozent erzielt. Die Geschäfte mit der Eurozone konnten letztes Jahr um 8,2 Prozent gesteigert werden. Mit Partnern aus Drittländern schließlich wurde ein Zuwachs von 11,2 Prozent erzielt.
Während die branchenweite Kapazitätsauslastung zu Beginn des ersten Quartals 2023 mit 87,9 Prozent nur leicht niedriger war als drei Monate zuvor (88,2 %), stieg die Auftragsreichweite wieder erneut von 5,2 auf 5,6. „Versorgungsengpässe bleiben das größte Produktionshemmnis“, so Gontermann. „Immerhin fiel der Anteil betroffener Firmen zuletzt aber um ganze zehn Prozentpunkte auf 68 Prozent. Der Hälfte der Unternehmen (49 %) macht weiterhin der Fachkräftemangel zu schaffen. 18 Prozent der Elektrofirmen berichten über zu wenig Aufträge. Vor einem Vierteljahr waren es erst 15 Prozent.“ (ch)