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Es schnurrt, es brummt, es sitzt jeder Handgriff: Bei RAWE Electronic in Weiler im Allgäu rattern fünf SMD-Linien im Dreischicht-Takt. Ein modernes neues Werk mit 3.400 Quadratmetern fügt sich sanft in die hügelige Landschaft der Bodenseeregion ein. In dem unscheinbaren Örtchen Weiler nahe Lindau vereint der Dienstleister seit über 50 Jahren geballte Elektronikkompetenz und blickt auf eine stolze Belegschaft von 310 Mitarbeitern. „Schaffa, schaffa“ – das Motto der Schwaben – wird hier täglich gelebt: Besonnen, ohne Hektik, wird hier mit großer Fachkompetenz in schwäbischer Ländle-Manier Großes geleistet: Über 100 Millionen Leuchtweitenregler für Autoscheinwerfer liefen hier schon vom Band.
„Wir verzeichnen ein Umsatzwachstum von 20 Prozent“, erklärt SMD-Leiter Ralf Gießmann. Natürlich ist der Abteilungsleiter stolz auf diese Zahl, aber er sieht vor allem die produktionstechnischen Herausforderungen: Eine weitere, eine fünfte, SMD-Linie musste schnell beschafft werden, um die gewohnte Liefertreue sicherstellen zu können.
Automotive ist nur eine Branche, in der das Unternehmen tätig ist; letzteres in Großserien mittels vollautomatischen Fertigungs-, Montage- und Prüfanlagen. Der Dienstleister fertigt aber auch für die Branchen Profiküchentechnik und Hausgeräte, Nutzfahrzeuge, Gasmesstechnik, Heizung und Sanitär sowie Industrieelektronik, und so hat Ralf Gießmann seine Elektronikfertigung entsprechend spezialisiert: „Wir haben fünf unterschiedlich konfigurierte SMD-Linien, was die Bestücker sowie die Drucker angeht, um das breite Portfolio abdecken zu können.“
3D Messtechnik reduziert Bedienereingriff
Bei der Lotpasteninspektion setzt RAWE allerdings auf einen Allrounder: „Das ist die Koh Young 8030“, verdeutlicht der SMD-Leiter. „Das SPI-System deckt einfach ein sehr breites Spektrum ab. Es ist eine Maschine, die wenig Probleme bereitet und den vielen unterschiedlichen Anforderungen komplett gewachsen ist. Daher war klar, dass sie auch in die neue Highrunner-Linie integriert wird.“
Schichtleiter und Programmierer Gino Waldvogel stimmt seinem Chef zu: „Das Koh Young System ist nicht nur schnell, sondern reduzierte durch die 3D Messtechnik auch den Bedienereingriff: Bei der vorherigen 2D Fehlererkennung war es schwer zu sehen, ob die benetzte Fläche eben ist oder ob sich Spitzen bilden. Die 3D-Systeme des koreanischen Herstellers messen hier exakte Volumen-Werte. Das Pastendepot wird automatisch ausgewertet.“ Weil die Pseudofehlerrate gegen Null tendiert, wird das Personal entlastet und es entstehen Freiräume, den Druckprozess genauer unter die Lupe zu nehmen: „Durch die 3D-Auswertung haben wir festgestellt, dass wir unseren Druck optimieren sollten: So konnten wir Ausfällen von ICs vorbeugen, indem wir mehr Lötzinn an die Pins brachten.“
Benchmark für AOI-System
Bei den automatischen optischen Inspektionssystemen hat sich Ralf Gießmann für die fünfte Linie auf dem Markt umgeschaut und einen Benchmark vorgenommen: „Wir haben vor allem auf die Schnelligkeit der Maschine, auf die Bediener- und Programmierfreundlichkeit sowie auf die Zuverlässigkeit geachtet.“ Am Ende entschied er sich für eine Zenith2 von Koh Young, das Vorgängermodell steht bereits seit 2018 in einer der Linien.
„Der Grund, warum wir auf dieses hochflexible 3D System gegangen sind, ist die zunehmende Komplexität der Produkte: Die Baugruppen werden immer diffiziler und enger bepackt, was wir im schnellen Linientakt überprüfen können müssen: Auf der Highrunner-Linie zählt wirklich jede Sekunde“, so Gießmann. Neben den technischen Aspekten war für den SMD-Leiter aber auch der Support entscheidend: „Im Bereich AOI haben wir uns sowohl von der Maschine als auch vom Support und dem Gesamtpaket der Firma SmartRep überzeugen lassen. Beim Support ist für uns wichtig: eine ständige Erreichbarkeit und dass wir in sämtlichen Problemen wahr und ernst genommen werden.“ Da habe man mit den bestehenden vier Koh Young Systemen sehr gute Erfahrungen gemacht. Das Unternehmen vertreibt und betreut die Inspektionssysteme des Herstellers in der gesamten D-A-CH-Region und hat dafür vor einigen Jahren eine Niederlassung in Süddeutschland, im bayerischen Günzburg, eingerichtet. Diese kurzen Wege spielten für Ralf Gießmann eine wichtige Rolle, damit es in der großen Produktionshalle des Elektronikdienstleisters weiterhin so friedlich sowie produktiv summt und bald der nächste Meilenstein vom Band läuft.
www.smartrep.de | www.kohyoung.com |
www.rawe.de
RAWE Electronic GmbH
Der Systemdienstleister der Elektronikbranche hat seinen Sitz in Weiler im Allgäu. Mit 310 Mitarbeitern werden elektronische Baugruppen und Systeme für namhafte Unternehmen aus unterschiedlichen Industriebereichen entwickelt und produziert. Gefertigt wird für die Branchen Profiküchentechnik und Hausgeräte, Nutzfahrzeuge, Gasmesstechnik, Heizung und Sanitär, Industrieelektronik sowie Automotive. Letzteres in Großserien mittels vollautomatischen Fertigungs-, Montage- und Prüfanlagen.