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Moderne EMS-Dienstleistung endet nicht mit dem Bestücken

Mehr als nur Fertigung
Moderne EMS-Dienstleistung endet nicht mit dem Bestücken

Der Name ist Programm: Electronics Manufacturing Services (EMS) bezeichnen die Auftragsfertigung und Bestückung elektronischer Baugruppen durch spezialisierte Elektronikdienstleister. Was ursprünglich mit der Installation einer Fertigungslinie begann und endete, ist heute kein Wettbewerbsvorteil mehr. Um Umsatz nicht nur durch Masse zu generieren, hat sich die Branche in weiten Teilen weiterentwickelt – weg von der reinen Leiterplattenherstellung hin zu einer Systemfertigung.

Zum Portfolio moderner EMS-Dienstleister gehören daher nicht mehr allein die Bestückung, sondern auch weiterführende Dienstleistungen von der Endmontage über die Verpackung bis hin zur Lieferung an den Endkunden. Profiteur dieser Entwicklung sind vor allem die Auftraggeber, die sich mehr und mehr auf ihr Kern-Knowhow konzentrieren können.

Die Zukunft der EMS-Industrie

„Leiterplatten bestücken kann heute – überspitzt gesagt – jeder“, konstatiert Peter Sommer, Vertriebsleiter im Geschäftsbereich Electronics von Lacroix am deutschen Standort in Willich. Stattdessen muss sich ein moderner EMS-Dienstleister der Frage stellen, welche Anforderungen er erfüllen muss, um auch morgen noch von Kunden als zukunftsorientierter Technologieträger wahrgenommen zu werden. Für Lacroix, seit 50 Jahren spezialisiert auf die Entwicklung und Herstellung elektronischer Baugruppen und Systeme, lautet die Antwort, über die Bestückung hinaus zu bauen, zu montieren und schließlich dem Kunden nicht nur eine Leiterplatte, sondern ein fertiges Produkt zu liefern – getestet, geprüft und versandfertig verpackt.

Entsprechend definiert sich der EMS-Dienstleister am deutschen Standort in Nordrhein-Westfalen längst nicht mehr allein als Elektronikzulieferer, sondern als Experte für die Entwicklung, Industrialisierung, Integration und das Obsoleszenz-Management elektronischer Baugruppen. Kunden aus Industrie, Zivilluftfahrt, Wehrtechnik, Heim- und Gebäudeautomation oder dem Gesundheitswesen profitieren von den spezifischen Kenntnissen des Dienstleisters. So beschafft ein moderner EMS-Anbieter nach Absprache mit dem Kunden alle benötigten mechanischen Komponenten vom Gehäuse bis hin zu Tasten, Schrauben und Displays, erledigt den Wareneingang, unterzieht die einzelnen Teile einer Wareneingangsprüfung, stellt Lagerfläche bereit und montiert die Produkte schließlich – seien es Keyless-Entry-Systeme, spezielle Tastaturen etwa für die Flughafensicherheit oder Lösungen für den Schienenverkehr – an eigens dafür ausgelegten und ausgerüsteten, ESD-konformen, Arbeitsplätzen. Auch die Endprüfung kann, mit Hilfe elektronischer Testsysteme und nach individueller Vorgabe durch den jeweiligen Kunden, vor Ort durchgeführt werden. Selbst die Logistik von der Verkaufsverpackung bis hin zur Lieferung übernimmt auf Wunsch der EMS-Dienstleister: Er bezieht die Verpackung je nach Corporate-Identity-Vorgaben vom bestehenden Lieferanten, ehe die bestückten bzw. fertig montierten Produkte für den Versand vorbereitet und anschließend via Spedition weitertransportiert werden.

Der Kunde profitiert

Peter Sommer bringt die Vorteile für den Auftraggeber auf den Punkt: „Der Kunde muss keine Montagelinie mehr aufrechterhalten. Würde er das tun, müsste er für diese nicht nur ausreichend Lagerplatz schaffen, er müsste die Leiterplatten und Komponenten auch durch den Wareneingang bewegen und wäre vom Gesetzgeber verpflichtet, eine Wareneingangsprüfung durchzuführen. Je nach Gerät könnte das größere Teile betreffen – pro Produkt.“ Damit nicht genug, müssten die Leiterplatten vom Kunden in einer norm-, d. h. ESD-konformen Umgebung montiert, schließlich endverpackt und wieder in das Lager transportiert werden. Keine einfache Aufgabe für Unternehmen, deren Produktionsbedingungen weder baulich noch technisch darauf ausgelegt sind, genormten und geprüften Schutz vor elektrostatischen Entladungen (ESD) zu gewährleisten oder über entsprechend geschulte Mitarbeiter verfügen. Stattdessen kann ein EMS-Dienstleister nach der Bestückung direkt in den nächsten Arbeitsschritt übergehen und in den eigenen ESD-konformen Räumlichkeiten die Montage vornehmen. Ähnliches gilt für die produktspezifischen Arbeitsplätze bei der Endprüfung, die im eigenen Haus gemeinsam mit dem jeweiligen Kunden konzipiert und erstellt werden. Geht es schließlich an die Verpackung und Lieferung profitieren Auftraggeber außerdem nicht nur von einem geringeren Aufwand an Eigenleistungen, sondern auch in ökologischer Hinsicht – etwa, wenn das EMS-Unternehmen die fertigen Produkte direkt in der Verkaufsverpackung an den Kunden oder in den Markt liefert und so deutliche Einsparungen bei Verpackungsmaterial und Spritverbrauch erzielt werden.

In jedem Fall gilt: Nachdem Umfang, Mengen und Termine kommuniziert wurden, reihen sich diese Mehrleistungen reibungslos in den bestehenden EMS-Workflow. Was für einen entsprechend aufgestellten EMS-Dienstleister nur einige Arbeitsschritte mehr bedeutet, erspart Kunden in erheblichem Maße Zeit und Mittel – und setzt Kapazitäten frei, die dem eigentlichen Kerngeschäft zugutekommen. Für das Unternehmen bedeutet dieses Angebot nicht mehr als die natürliche Weiterentwicklung des EMS-Gedankens. Wurden ursprünglich Fertigungslinien ausgelagert, weil ihr Unterhalt nicht wirtschaftlich war, etwa, weil die Linie nicht ausgelastet oder kontinuierlich modernisiert werden konnte, sind es heute die darauf aufbauenden Arbeitsschritte, die vom EMS-Anbieter kostengünstiger und effizienter durchgeführt werden können. In dieser Diktion sind Montage, Verpackung und Lieferung nur die nächste, natürliche Stufe des Outsourcings an die EMS-Industrie.

www.lacroix-electronics.de

 

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