Automotive-Radarsensoren zählen zu den Schlüsselkomponenten von fortgeschrittenen Fahrerassistenzsystemen (ADAS) und stellen damit eine der technischen Voraussetzungen für das autonome Fahren dar. Auf der productronica 2019 in München hat das Unternehmen einen ersten Einblick in seine neueste Testlösung zur Prüfung von hochmodernen Automotive Radarsensoren der nächsten Generation gewährt. Das benutzerfreundliche Testsystem besteht aus der neuen, kompakten Messkammer ATS1500C für die Fernfeldmessung und dem AREG100A Automotive Radar Echo Generator, um mögliche Ziele in unterschiedlichen Entfernungen zu simulieren. Zusammen bilden sie eine einzigartige, innovative Testlösung für die zuverlässige und reproduzierbare Charakterisierung, Funktions- und Leistungsprüfung sowie Kalibrierung von Radarsensoren in der Entwicklungs- und Validierungsphase. Genau diese Lösung hat erstmals die Entwicklung, Kalibrierung und Validierung der neuen, vollintegrierten, digital modulierten vierdimensionalen Radar-on-Chips (RoCs) von Uhnder ermöglicht.
In Bezug auf ihre kompakte Größe, bietet die ATS1500C mit 30 cm Durchmesser eine große Quiet Zone im Frequenzbereich 77 – 81 GHz. Damit erlaubt die Antennenmesskammer das Messen unter Fernfeldbedingungen auch von sehr großen Antennenarrays. Dank eines hochpräzisen zweiachsigen Positionierers können die Automotive-Radarsensoren dreidimensional getestet werden. Durch eine optimierte Anordnung der Absorber innerhalb der Kammer werden etwaige Streusignale während der Simulation weitestgehend eliminiert.
Das innovative Startup-Unternehmen Uhnder bringt mit seinem Automotive RoC einen bislang ungekannten Grad von Performance und Integration auf den Markt, der Automotive Radar als Schlüsseltechnologie für autonomes Fahren neu definieren kann. Die außergewöhnliche Leistung des ersten digital modulierten 4DRadar basiert auf 192 virtuellen Kanälen – ein großer Schritt gegenüber dem heutigen Standard mit in der Regel acht bis 24 virtuellen Kanälen. Durch eine erhöhte Anzahl an Kanälen pro Sensor und eine verbesserte Rechenleistung von mehr als 20 TeraOPS wird die Objekterkennung deutlich verbessert, und dies bei einem Stromverbrauch von weniger als 8 Watt. Der RoC des Unternehmens setzt auf die Hochkontrastauflösung (HCR-Technologie). Dadurch steigen die Auflösung und Genauigkeit, insbesondere werden einzelne Reflexionen klarer nach ihrer Größe und Position unterscheidbar. Durch die 4DTechnologie lässt sich in kurzer Reaktionszeit ein umfassendes Bild des Umfeldes erfassen. Somit eröffnen sich mit dieser Technologie ganz neue Möglichkeiten, um das autonome Fahren sicherer zu machen.
Holger Gryska, Market Segment Manager bei Rohde & Schwarz und zuständig für den Bereich Automotive Radare, sagt: „Die Zusammenarbeit mit Uhnder beweist: Mit herausragenden Testlösungen und umfangreicher Industrieerfahrung können wir gemeinsam bahnbrechende Innovationen auf den Weg bringen. Beide Unternehmen haben sich in ihren Bereichen bereits einen Namen als Pioniere gemacht und bereiten so den Weg zum autonomen Fahren.“
Ralf Reuter, Senior Direktor und Fellow bei Uhnder und zuständig für den Bereich kundenspezifische Anwendungen, dazu: „Bei der Entwicklung der neuen Technologie war Rohde & Schwarz für uns die erste Wahl. Unser digitaler 4D-Fahrzeugradar stellt hohe Anforderungen an die Messgenauigkeit. Daher war es für uns äußerst wichtig, ein Unternehmen zu finden, das in diesem Bereich die nötige Kompetenz mitbringt und gleichzeitig auch flexibel auf unsere Entwicklungsanforderungen reagiert. Wir freuen uns, dass wir mit unserem neuen Produkt unsere Leistungsziele nicht nur erreicht, sondern sogar übertroffen haben und dem autonomen Fahren damit einen deutlichen Schritt nähergekommen sind.“
www.rohde-schwarz.com; www.uhnder.com