Firmen im Artikel
Für Prüfungen im Bereich Automotive hat Weiss Technik einen freitragenden Vibrationsprüfschrank realisiert. Die im Kundenauftrag entwickelte Spezialkonstruktion kommt ohne vordere Abstützung aus und bietet damit dem Testzentrum mehr Platz und räumliche Flexibilität.
Vibrationsprüfschrank in neuartiger Bauweise
Platz in Prüfzentren ist knapp und teuer. Daher suchten verschiedene Zulieferer von Automobilherstellern eine kompakte Lösung zur Prüfung unterschiedlicher Fahrzeugkomponenten und Zubehörteile. Maßgabe: Die Tests bewegen sich in einem Temperaturbereich von –65 bis +150 Grad Celsius. Da eine Schwingprüfanlage, umgangssprachlich „Shaker“ genannt, aus technischen Gründen viel Raum beansprucht, war das Ziel, ein Testgerät zu entwickeln, das deutlich platzsparender ist – ohne die Prüfkammer zu verkleinern. Hierfür hat das Unternehmen eine bisher einzigartige Vibrationstestanlage in freitragender Kompaktbauweise konzipiert. Durch die Verlängerung des Gestells, inklusive der Verlegung von Maschinen und Schaltschränken, steht der Vibrationsprüfschrank stabil, fest und sicher.
Praktische Zwischengröße für Automotive-Tests
Zu den zahlreichen Standardlösungen für unterschiedlichste Prüflinge, Prüfszenarien und Prüfnormen bietet das Unternehmen auch kundengerechte und vielseitig einsetzbare Sonderbau-Lösungen, selbst für spezielle Anforderungen. Wie die gelieferte Anlage: Sie hat eine Gesamthöhe von 4.150 Millimetern und eine Breite von 2.685 Millimetern, der Verfahrweg beträgt 6,5 Meter. Mit einem Prüfraum von 6.000 Litern kann das Gerät auch größere Prüflinge testen – ohne den Platzbedarf einer Großanlage.
Sonderlösung nutzt bewährte Prüftechnik
Die entwickelte ShakeEvent-Sonderkonstruktion basiert auf einem erprobten Anlagenkonzept und der langjährigen Expertise des Unternehmens, speziell im Automobilbereich. Der Prüfschrank besitzt eine S!MPAC-Steuerung mit WebSeason-Oberfläche. Die Ausstattung ermöglicht das einfache Programmieren von Testsequenzen, verfügt über eine Multiuser-Funktion und erlaubt den weltweiten Zugriff über Tablet oder PC. Die Luftführung sichert eine hohe Temperaturkonstanz im Prüfraum. Die Prüfanlage wurde mit den Kältemitteln R449A sowie R469A und einem maximalen GWP-Wert von nur 1.397 ausgeliefert. Damit ist die Einrichtung zukunftssicher und kann auch nach 2030 problemlos betrieben werden.
Technische Eckdaten der Prüfkammer
Der Prüfschrank hat die Maße 2.685 x 4.150 x 4.775 mm (B x H x T). Sein Prüfraum misst 2.000 x 1.650 x 2.050 mm (B x H x T), verfügt über ein Prüfvolumen von 6.355 Kubikdezimeter, ist aus Edelstahl und dampfdicht verschweißt. Außerdem sind Durchführungen für Leitungen in den Prüfraum vorgesehen. Die Testanlage ist für Prüfungen im Temperaturbereich von –65 bis +150 ºC ausgelegt und gewährleistet eine Temperaturwechselrate von 5, 10 und 15 Kelvin pro Minute (K/min) gemäß Norm IEC 60068–3–5. Dabei realisiert das Gerät eine Abweichung von ±0,3 bis ±0,8 Kelvin zeitlich und ±0,5 bis ±2,0 Kelvin räumlich. Zusätzlich ist im Prüfraum ein Platin-Temperaturmessfühler Pt 100 integriert.
Weitere Sicherheitsausstattung möglich
Der Vibrationsprüfschrank lässt sich mit zusätzlichen Sicherheitsfeatures bestücken. Wie beispielsweise eine in der Decke eingebaute Druckentlastungsmembrane, die auftretende Druckschwankungen während der Prüfungen und deren Auswirkungen begrenzt. Darüber hinaus kann der Vibrationsprüfschrank um eine Sicherheitsausstattung gemäß ATEX Zone 2 oder auf Hazard Level-Niveau erweitert werden. Diese umfasst eine Statusanzeige inklusive optischer und akustischer Warnvorrichtung, eine Türzuhaltung mit außenliegendem Türverschluss, eine permanente Stickstoffinertisierung sowie eine Druckentlastungsklappe und weitere Sicherheitsoptionen.
Schnelle Inbetriebnahme umgesetzt
Die Testanlage wurde von Weiss Technik so konstruiert, dass sie nahezu einsatzbereit transportiert werden konnte. Das vereinfachte und beschleunigte die Aufstellung und Inbetriebnahme vor Ort. Nach dem Anschluss an die kundenseitige Infrastruktur und durchgeführter Funktionsprüfung kontrollierte das Technikteam die Sicherheitseinrichtungen. Im letzten Schritt wurden Testzyklen in den Bereichen Temperatur und Klima durchgeführt und die Mitarbeitenden am Gerät eingewiesen. Diese waren sofort von der Leistungsfähigkeit des Vibrationsprüfschrank überzeugt und zeigten sich überrascht von dem geringen Platzbedarf.