Seit den frühen neunziger Jahren sind wasserbasierte Flussmittel in der Elektronikindustrie in Gebrauch. Dabei stellt das Verdampfen des Wassers als Lösemittel besondere Anforderungen an die Maschinenkonfiguration und den gesamten Prozess. Aus Sicht der Zuverlässigkeit der elektronischen Baugruppe muss sichergestellt werden, dass etwaige Rückstände auf der Leiterplatte chemisch neutral sind und nicht zum Ausfall der Funktion führen. Harze sollen nach dem Lötprozess polymerisieren und somit als Schutzabdeckung dienen, um etwaige Restaktivatoren zu verkapseln. Da sich Harze nicht ohne weitere in Wasser lösen lassen ist man auf organische, wasserlösliche und somit hygroskopische Aktivatoren angewiesen. Das kann das Korrosionsrisiko auf der elektronischen Baugruppe erhöhen.
Aus diesen Gründen hat Cobar, Teil der Balver Zinn Gruppe, im Jahr 1996 teilwasserbasierte (sogenannte Low-VOC) Flussmittel im Markt etabliert. Somit hat man die größten Vorteile beider Welten vereint und eine Möglichkeit geschaffen die meisten alkoholbasierten Flussmittel ohne eine Anpassung der Prozessparameter mit gleichbleibender Sicherheit ersetzen zu können. Somit ist Cobar der Erfinder der teilwasserbasierten Flussmittel und stellt der Elektronikindustrie das umfassendste Sortiment an emissionsreduzierenden, sicheren Low-VOC Flussmitteln zur Verfügung. Die teilwasserbasierte Flussmitteltechnologie auf Harzbasis bietet eine ähnlich hohe Zuverlässigkeit wie die alkoholbasierten Systeme und ist seit Jahrzehnten in der Automobilindustrie etabliert. Die höhere Oberflächenspannung von Gemischen aus Alkohol und Wasser reduziert die Ausbreitung der aufgebrachten Flussmittelmenge. Dadurch bleibt das Flussmittel dort, wo es für die Lötanwendung benötigt wird. Daher ist diese Flussmitteltechnologie besonders gut für den Selektivlötprozess geeignet.
Flussmittelauswahl für das Wellenlöten
High End Industrieelektronik und Automotive mit 33 – 40 % Wasseranteil
Das 95-RXZ-M und später das 95-RXN-M wurden speziell entwickelt um gute Löteigenschaften unter Stickstoff zu erzielen, insbesondere im Hinblick auf die Beseitigung von Lötbrücken. Die Anti – Lotperlen – Flussmittel zeigt geringe Verunreinigungen auf Oberseite der Leiterplatte. Beide Flussmittel zeigen geringe Rückstände bei sehr guter Benetzung der Durchkontaktierungen und einem perfekten Schaumvermögen.
High End Industrieelektronik mit 58 % Wasseranteil
Das 396-BS verfügt, um die Emissionen im Rahmen des Möglichen zu reduzieren, über 60 % Wasser bei extrem geringen Rückständen. Obwohl das Flussmittel als REL1 gemäß IPC J-STD-004 klassifiziert ist, ist es ein sehr sicheres und zuverlässiges Flussmittelsystem.
Industrieelektronik mit 40 % Wasseranteil
Das 95-DRX-M+ ist ein Low-VOC Flussmittel für industrielle Anwendungen. Die hervorragenden Löteigenschaften erlauben es, das Produkt auch ohne Stickstoff zu verwenden. Das Produkt ist sehr leistungsstark um besonders Brückenbildungen zu minimieren und funktioniert auf allen lötbaren Oberflächen bei gleichzeitig sehr sauberen, geringen Rückständen hervorragend.
Industrieelektronik mit 96 % Wasseranteil
Das 396-DRX-M+ ist ein wasserbasiertes, organisches Flussmittel zum Wellenlöten mit und ohne Stickstoff. Der Alleskönner, aus einer Produktfamilie mit verschiedenen Feststoffanteilen, bietet hervorragenden Durchstieg bei kaum sichtbaren Rückständen unter Stickstoff und ist als 396-DRX+ mit weniger Feststoff sogar in der Solarindustrie im Einsatz.
Flussmittelauswahl für das Selektivlöten
High End Industrieelektronik und Automotive mit 20 – 40 % Wasseranteil
Das 94-SEL ist ein Selektivlötflussmittel, das nicht so stark verläuft und bei hervorragenden Löteigenschaften mit sicheren, den Automotivstandards entsprechenden Rückständen aufwartet. Darüber hinaus ist das Flussmittel bekannt für die Vermeidung von Lotperlen. Die wenigen, schlecht sichtbaren Rückstände sind trocken und glänzend.
Das 95-SEL ist ein Selektivlötflussmittel, mit synthetischen Harzen und einem Wasseranteil von 40 %. Das Flussmittel basiert auf dem 95-RXZ-M und hilft daher Lotperlen zu reduzieren. Es hinterlässt geringe, harzartige Rückstände bei ausgeglichenen Löteigenschaften.