Das Karlsruher Jungunternehmen otego präsentiert sich auf der diesjährigen Hannover Messe Industrie auf dem Gemeinschaftsstand des Karlsruher Instituts für Technologie, KIT. Im Mittelpunkt steht oTEG, der weltweit erste gedruckte kommerzielle thermoelektrische Generator. Diese Elektronikkomponente wandelt selbst kleine Temperaturunterschiede in elektrische Energie um. Die vier Gründer des Unternehmens haben es mit ihrer mehrfach prämierten Entwicklung geschafft, thermoelektrische Generatoren (TEG) durch neuartige Materialien und groß industrielle Produktionsverfahren massenmarkttauglich zu machen. Die vorgestellte Lösung, nicht größer als ein Zuckerwürfel, ist einfach in Elektronikprodukte zu integrieren und ermöglicht die Stromversorgung aus Umgebungswärme. Das Karlsruher Start-up ist mittlerweile gefragter Partner der Industrie bei der Umsetzung neuer Energy Harvesting Lösungen. Die Kunden profitieren vom umfangreichen Know-how des Teams, wenn es darum geht, drahtlose Low-Power Anwendungen mit autarker Energieversorgung zu entwickeln.
Der Start der Pilotproduktion ist für Q3 / 2018 vorgesehen. Vor allem Hersteller von Industrieanlagen und Sensorsystemen schätzen die schnelle Umsetzung von Funktionsmustern für batterielose IoT-Anwendungen, die künftig von Serien-oTEGs versorgt werden. Die stark wachsende Zahl vernetzter IoT-Geräte lässt in den kommenden Jahren vollkommen neue Anwendungen entstehen – sowohl im Consumer-Umfeld als auch in der Industrie. Das Karlsruher Start-up fokussiert sich derzeit auf zwei Marktsegmente: Drahtlose Sensoren zur Zustandsüberwachung von Maschinen und Einrichtungen in der Industrie (Condition Based Maintenance) und Sensoren und Aktoren für die Gebäudeautomation (Smart Home). Dabei geht es nicht nur um die Integration der Generatoren als alternative Energiequelle in bestehende Systeme, sondern auch um das Beschreiten neuer Wege. Wo bislang Batteriespeicher oder Versorgungskabel einer sinnvollen Produktumsetzung im Weg standen, liefern oTEGs künftig kontinuierlich und wartungsfrei elektrische Energie direkt aus der Umgebungswärme.
Aufgrund der verwendeten Polymermaterialien ist die Lösung mechanisch flexibel und unempfindlich gegenüber Stößen und Vibrationen. Die Einsatztemperaturen reichen derzeit von –55 bis +85 °C. Die hohe Ausgangsspannung im einstelligen Volt-Bereich erlaubt die Verwendung von Standard-Elektronikkomponenten, was die Produktintegration erleichtert. Verwendet werden ausschließlich Schwermetall-freie Materialien, die einer umweltschonenden Entsorgung nicht im Wege stehen.