Nicht funktionsfähige Komponenten und Baugruppen treten auch heute noch auf. Und das nicht nur bei Fehlerraten gegen Null bei durchsatzstarken SMT-Fertigungsprozessen, sondern auch bei kleineren Losgrößen, beim Lotpastenauftrag, bei Designfehlern, schlecht lötbaren Oberflächen sowie auch verstärkt bei Themen wie Leiterplatten-Qualität, Anbindung, Porenbewertung, Benetzung der Exposed Pads und Solderballing – oder wie bei dem speziellen Fall eines in der Mitte gebrochenen MLCC-Kondensators. MLCC-Kondensatoren bestehen aus spröder Keramik. Diese bricht daher leicht bei mechanischer Verformung. Das Fehlerbild kann häufig beim Nutzentrennen auftreten, wenn keramische Bauteile zu nah am Rand platziert sind und eben durch die mechanische Beanspruchung brechen. Bei der Kraus Hardware sind heute praktisch alle optischen und elektrischen Tests verfügbar. Im Fall des Kondensators wurde eine 3D-Röntgenanalyse (CT-Computertomographie) erstellt. Wobei in der Elektronikproduktion und Analyse am häufigsten die 2D-Röntgenuntersuchung zum Tragen kommt. Eine zerstörende Untersuchung wie Schliffbildanalyse wäre hier auch möglich gewesen.
Grundsätzlich gibt es bei Kraus in solchen spezifischen Fällen keine Standardabläufe, sondern die individuelle Analyse mit der hauseigenen Xylon Cheetah Röntgenanlage. Die Anlage arbeitet mit einem hochauflösenden Flächendetektor mit einer Auflösung und Darstellung bis zu 0,3 µm und einer 3.000-fachen Vergrößerung. Sie liefert brillante Bilder und sichert dabei eine zerstörungsfreie und schonende Werkstoffprüfung. Während der Computertomographie wurde der Kondensator um 360 Grad im Röntgenstrahl gedreht, aus hunderten von 2D-Bildern wurde ein Volumenmodell errechnet, welches die Komplexität des Keramikkondensators komplett abbildete und der Riss im Bauteil deutlich sichtbar wurde.
„Prinzipiell stehen wir mit unseren geschulten Mitarbeiter(innen) den Kunden mit Rat und Tat zur Seite und suchen nach Ursache und Lösungsmöglichkeiten, natürlich auch für alle anderen Probleme und technischen Herausforderungen die an uns herangetragen werden“, wie der geschäftsführende Gesellschafter Andreas Kraus herausstellt.