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Das ideale Temperaturprofil, mit dem eine elektronische Baugruppe gelötet wird, ist von zahlreichen Faktoren abhängig – unter anderem der Lotpaste, den Bauteilen, der Leiterplatte und den jeweiligen Produktionsgegebenheiten. Insbesondere anspruchsvolle Platinen profitieren von einer größeren Flexibilität durch Temperaturunterschiede zwischen den Heizzonen. Diese bietet das von Rehm Thermal Systems eigens für die Konvektionslötsysteme der Vision-Serie entwickelte Temperature Control System.
Stabile Reflow-Lötprozesse
Separat regelbare Heizzonen, ein reproduzierbares Temperaturprofil, stabile Prozesse bei niedrigsten Temperaturdifferenzen oder ein homogener Wärmeeintrag durch eine spezielle Düsenlochgeometrie: Die Konvektionslötsysteme der Vision-Serie bieten mit ihren optimalen Wärmeübertragungseigenschaften die Basis für beste Lötergebnisse und ermöglichen eine einfache und reproduzierbare Profilierung in Form eines linearen oder Sattelprofils. Während die Baugruppe im Linearprofil mit einem annähernd linearen Temperaturanstieg erwärmt wird, geschieht dies im Sattelprofil stufenweise nach vordefinierten Temperaturbereichen.
Vom Temperaturprofil zum Temperature-Control-System
Dieses Temperaturprofil legt in einem genau definierten Verlauf fest, wieviel Wärmeenergie der jeweiligen Baugruppe zu welchem Zeitpunkt zugeführt werden muss, um ein optimales Lötergebnis zu erhalten. Dabei sind der maximalen Temperaturdifferenz zwischen den Temperaturstufen in den benachbarten Zonen technische und physikalische Grenzen gesetzt. Auch die zunehmend bessere Isolierung der Anlagen aufgrund steigender Energiekosten führt dazu, dass weniger Wärme an die Umgebung abgegeben wird und stattdessen in der Anlage verbleibt. Stellt dies in einem Linearprofil in der Regel kein Problem dar, können die Herausforderungen bei der Erstellung von Sattelprofilen größer sein.
Die Konvektionslötsysteme der Vision-Serie sind aus diesem Grund mit einem eigenen Temperature-Control-System ausgestattet, mit dessen Hilfe je nach Anforderung einzelne Zonen gekühlt und damit größere Temperaturunterschiede zwischen den Temperaturstufen realisiert werden können. Dabei können die jeweiligen Zonen im Vorheiz- und Peakbereich durch die Umwälzung von Raumluft über ein Rohrsystem energieneutral um die gewünschte Temperatur gekühlt werden. So kann nicht nur eine exakte Temperaturbeständigkeit in der jeweiligen Zone sichergestellt werden. Gleichzeitig wird die thermische Beeinflussung aus Nachbarzonen drastisch reduziert und eine optimale Zonentrennung gewährleistet. Der große Vorteil des TCS liegt dabei in der Anbindung an die Anlagensoftware. Die Raumluftzufuhr wird automatisch geregelt – statt das System manuell steuern zu müssen, entsteht für den Bediener neben der Einstellung der Temperaturprofile kein zusätzlicher Aufwand. Dabei orientiert sich die Kühlung am tatsächlichen Bedarf, sodass nur so stark gekühlt wird, wie es nötig ist.
Konvektionslöten mit der Vision-Serie
Die Konvektionslötsysteme der Vision-Serie sind effizient, leistungsstark und eignen sich je nach Ausführung für unterschiedliche Losgrößen unter anderem in den Bereichen Automotive, Medical, Consumer Electronics oder Leistungselektronik. Sie zeichnen sich nicht nur durch erhöhte Prozessstabilität aus, sondern legen dankt integrierter EC-Motoren verstärktes Augenmerk auf Energieeffizienz, reduzierte Emissionen und Betriebskosten. Ein Vakuum-Modul ermöglicht in nur einem Prozess Konvektionslötprozesse mit Unterdruck: Gaseinschlüsse werden direkt nach dem Lötvorgang zuverlässig entfernt. Die aufwendige Bearbeitung der Baugruppe durch ein zusätzliches externes Vakuumsystem entfällt, stattdessen werden die Werkstücke aus den Peakzonen direkt in den integrierten Vakuumprozess übergeben. Die High-End-Systeme der Vision-Serie bieten außerdem ein effektives Residue-Management mittels Pyrolyse in der Vorheizzone sowie minimale Stillstandszeiten, einen geringen Wartungsaufwand und intelligente Traceability-Lösungen.