Der Lötprozess endet bei der Konvektionslötanlage VisionXP+ von Rehm Thermal Systems nicht mit dem Aufschmelzen des Lotes. Für ein optimales Lötergebnis ist ein ebenso stabiler wie zuverlässiger Kühlvorgang besonders wichtig. Dieser kann bei diesem Anlagentyp flexibel gestaltet werden. Neben der Standardkühlung mit bis zu vier Kühlmodulen können Kunden optional eine verlängerte Kühlstrecke (Power Cooling Unit), eine Unterseitenkühlung oder eine energiesparende Kühlvariante wählen. Mit dem CoolFlow wird zudem ein innovatives Kühlprinzip mit flüssigem Stickstoff angeboten.
Die standardmäßig in allen Konvektionslötanlagen der VisionX-Serie eingebaute Kühlstrecke besteht aus bis zu vier einzelnen Kühlmodulen. Diese ermöglichen einen exakt zu steuernden Kühlprozess sowie eine individuelle Beeinflussung des Kühlgradienten. Für den Kühlprozess wird zunächst die durch den Lötvorgang entstehende – und dadurch sehr warme – Luftmenge in den unteren Teil der Anlage abgesaugt. Über mehrere Kühlmodule hinweg wird sie dort gereinigt und auf die gewünschte Temperatur (meist unter 20 °C) gekühlt. Von oben wird die Luftmenge dann wieder auf die Baugruppe geblasen, was zur eigentlichen Kühlung führt. Dank des „Closed Loop Prinzips“ ist ein geschlossener Kreislauf der verwendeten Atmosphäre garantiert. Die standardmäßige Kühlstrecke besteht aus aktiven und passiven Kühlmodulen. Die aktiven Kühlmodule werden mit externem Wasser über einen Wärmetauscher versorgt. Die Kühlfilter können an der Anlagenrückseite einfach gereinigt und gewartet werden: Ein Öffnen der Prozesskammer ist hierzu nicht nötig.
Schonende Kühlung
Für eine schonende Kühlung vor allem für komplexe Baugruppen, kann an die VisionXP+ optional eine verlängerte Kühlstrecke („Power Cooling Unit“) angeschlossen werden. Diese ist als Erweiterung der Standardkühlzonen unter Stickstoffatmosphäre realisierbar oder als separates, nachgelagertes Modul für eine höhere Kühlleistung unempfindlicher Materialien unter Luftatmosphäre erhältlich. Der Vorteil der luftgekühlten Variante: Während im Prozessbereich der Konvektionsanlage Stickstoff benötigt wird, um Oxidationen zu vermeiden, muss die verlängerte Kühlstrecke nicht mehr mit Stickstoff geflutet werden, was zu Stickstoffeinsparungen führt. Für besonders massereiche oder große Baugruppen oder Boards mit Warenträgern kann das System außerdem zusätzlich mit einer Unterseitenkühlung ausgestattet werden. Der eigentliche Kühlprozess ist identisch zur standardmäßigen Kühlstrecke, jedoch strömt hier die abgesaugte, gereinigte und gekühlte Luft nicht nur von oben auf die Baugruppe, sondern gleichmäßig auch von unten.
Eine weitere Option stellt die energiesparende Kühlstreckenvariante dar: Hierbei wird die Luft nicht nur an einer Stelle, sondern an mehreren Stellen abgesaugt. Dies führt zu einer stufenweisen Kühlung und bietet deutliche Energiesparpotenziale.
Gemeinsam mit Air Liquide wurde ein Kühlprinzip (Rehm CoolFlow) entwickelt, bei dem der zur Inertisierung verwendete Stickstoff noch effizienter genutzt werden kann. Hierbei gibt der –196 °C kalte, flüssige Stickstoff seine Energie in der Kühlstrecke ab, verdampft anschließend und kann dann im gasförmigen Zustand zur Inertisierung der Prozessatmosphäre verwendet werden. Das bisher durch hohen Energieeinsatz rückgekühlte Kühlwasser inklusive Kühlaggregat und Kältemittel entfällt komplett.
SMTconnect, Stand 4A-100