Ein Großteil der Wellenlötanlagen in Elektronikfertigungen wird mit einer oder zwei Lötdüsen betrieben, die einen turbulenten Wellenfluss erzeugen. Hiermit lässt sich eine Vielzahl unterschiedlicher Produkte bearbeiten. An seine Grenzen stößt dieses Konzept jedoch, wenn beispielsweise Baugruppen in Lötmasken verarbeitet werden. Je nach Maskenstärke und Größe der Maskenausschnitte ist eine sichere und reproduzierbare Benetzung aller Lötstellen nicht immer gewährleistet. Zusätzlich können geringe Abstände zwischen den abgedeckten SMD-Bauelementen und den Pins der zu lötenden THT-Bauteile zur Herausforderung werden. Unvollständige Lötstellen oder auch Lötbrücken sind klassische Fehler beim Löten von anspruchsvollen Baugruppen mit Lötmasken.
Eine innovative Lösung für diese Anwendungen ist eine automatische Düsenhöhenverstellung, die die Taktzeit der Wellenlötanlage nicht beeinflusst. Hierbei sind die Lötdüsen, einzeln programmiert, über eine Distanz von 20mm in der Höhe verstellbar, um produktabhängig den optimalen Abstand zwischen Leiterplatte und Lötdüse einzustellen. Die automatische Düsenhöhenverstellung der Seho MWS 2300 bietet zusätzliche Prozesssicherheit und eine Verbesserung der Produktqualität, da alle Lötstellen sicher benetzt werden und ein definierter Lotabriss möglich ist.
Das System ist an die Funktion des sogenannten Sektorlötens gekoppelt. Bei dieser Funktion konnten bislang über die Software die Parameter Pumpendrehzahl bzw. Wellenhöhe und Transportgeschwindigkeit für bis zu 16 Sektoren innerhalb einer Leiterplatte unterschiedlich programmiert werden. Mit der zusätzlichen Ergänzung der individuellen Düsenhöhe, d.h. der Einstellmöglichkeit des Abstands von Leiterplatte zu Düsenoberkante, an bis zu 16 unterschiedlichen Leiterplattensektoren, gewährleistet dieses System ein großes Prozessfenster und maximale Flexibilität. Es sichert gleichzeitig die Zukunftsfähigkeit der Wellenlötanlage im Hinblick auf neue Applikationen.