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Die Anforderungen an Automobilzulieferer werden immer komplexer: Strengere Industriestandards und Spezifikationen treffen auf hohe und individuelle Kundenerwartungen. Auf der einen Seite besteht die Forderung nach sehr hoher Effizienz in der Fertigung, auf der anderen Seite darf kein Fehler passieren. Diesen Spagat meistert die Eberspächer Gruppe. Der Systementwickler und -zulieferer für die Automobilindustrie setzt in der Produktion auf kontinuierliche Prozessoptimierung und Traceability. Hierzu kommt an den Standorten Landau und Tianjin (China) das MES (Manufacturing Execution System) der iTAC Software AG zum Einsatz.
Die Unternehmensgruppe zählt mit rund 10.700 Mitarbeitenden an 80 Standorten weltweit zu den führenden Systementwicklern und -zulieferern für Abgastechnik, Fahrzeugheizungen sowie Bus-Klimasysteme. Das Unternehmen ist zudem Innovationspartner der Automobilindustrie bei Fahrzeugelektronik und Klimasystemen für Sonderfahrzeuge. Die Komponenten und Systeme des Herstellers sorgen für mehr Komfort, höhere Sicherheit und eine saubere Umwelt im mobilen Alltag.
Produktionsprozesse in Echtzeit steuerbar
Herzstück und Voraussetzung für die hohe Anpassungsfähigkeit an die dynamischen Entwicklungen im Markt ist eine effiziente und transparente Fertigung im Hause Eberspächer. Die Kundenanforderungen steigen rasant und die Qualitätskontrolle muss immer komplexere Aufgaben mit höchster Zuverlässigkeit erfüllen.
Zur technologischen Unterstützung hat das Unternehmen an den Standorten Landau und Tianjin die iTAC.MES.Suite implementiert. Die Lösung bietet umfassende abwärtskompatible ERP-, PLM- und Anlagenschnittstellen. SAP ist als ERP-System an das MES angeschlossen. Das ERP-System unterstützt unter anderem das automatische Rückmelden über den Fertigungsstatus – und das in Echtzeit.
Die Produktionsprozesse sind mit der iTAC.MES.Suite in Echtzeit steuer- und kontrollierbar. So entsteht die Basis für die direkte Ausführung von Produktions-aufträgen und dynamische Reaktionen auf Änderungen.
Null-Fehler-Strategie
Das MES stellt an den Standorten der Business Unit Automotive Electronics die in der Branche unabdingbare Rückverfolgbarkeit sicher. „Unsere Elektronikproduktion wird immer effizienter. Gleichzeitig kann heute ein einziges fehlerhaftes Teil weitreichendere Folgen haben als jemals zuvor. Unsere Kunden erwarten, dass Bauteile, die auf eine Leiterplatte gesetzt werden, zurückverfolgt werden können. Dies ist im Falle eines Rückrufs essenziell. Eine durchgängige Traceability ist daher entscheidend, um Risiken zu minimieren, Fehlern vorzubeugen und Prozesse zu optimieren“, erklärt Daniel Ignor, Local Process Expert im Bereich Fahrzeugelektronik des Unternehmens.
Über das MES und dessen Traceability-Funktion lässt sich die komplette Produktentstehung rückverfolgen. Dies wird durch das Tracen aller Produktions- und Prozessdaten möglich. Auf Basis dieser Informationen kann eine Prozessverriegelung im laufenden Produktionsprozess stattfinden.
Mit seinen Echtzeit-Prozessverriegelungsmechanismen trägt das MES zu einer Null-Fehler-Fertigung bei. „Wir verzeichnen durch die Traceability und Prozessverriegelung eine Verbesserung der Qualität in der laufenden Serie. Bei der Ursachenanalyse konnten wir zudem Ressourcen einsparen. Weitere Vorteile liegen in der Performance-Überwachung, Datensammlung und -auswertung“, fasst Sergej Gertje, Leiter IT & MES für Automotive Electronics bei Eberspächer, zusammen.
Im Sinne der Digitalisierungsstrategie im Unternehmen planen die Verantwortlichen den Anwendungsbereich in Richtung BI-Tools und IIoT sowie Sensordaten-Auswertung zwecks Predictive Maintenance weiter auszubauen.