Auch im Oktober 2023 hat die deutsche Elektro- und Digitalindustrie weniger neue Bestellungen erhalten als im gleichen Vorjahresmonat: Insgesamt gingen die Auftragseingänge um 3,2 % zurück, teilt der Branchenverband ZVEI in Frankfurt/M. mit.
Bei den Auslandsorders fiel das Minus mit 4,7 % höher aus als bei den inländischen Bestellungen (- 1,4 %). Vor allem die Aufträge aus der Eurozone verfehlten ihr Vorjahreslevel im Oktober deutlich, und zwar um 9,8 %. Die Bestellungen aus Drittländern gaben um 1,8 % nach.
Inlandsorders im Plus, Euroraum lässt Federn
„Betrachtet man die gesamten ersten zehn Monate dieses Jahres, hält sich der Auftragsrückgang letztlich noch in engen Grenzen“, sagt ZVEI-Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann. Zwischen Januar und Oktober lagen die Bestellungen 1,4 % unter dem entsprechenden Vorjahreswert.
Dabei standen sich ein Plus von 4,6 % bei den Inlandsorders und ein Minus von 6,1 % bei den Bestellungen ausländischer Kunden gegenüber. Auch hier fielen die Neuaufträge aus dem Euroraum (- 9,4 %) stärker zurück als die aus Ländern außerhalb des gemeinsamen Währungsraums (- 4,3 %).
Leichter Anstieg bei Produktion und Umsatz
Die preisbereinigte Produktion elektrotechnischer und elektronischer Güter in Deutschland ist im Oktober wieder leicht um 1,2 % gegenüber Vorjahr gestiegen. Für den kumulierten Zeitraum von Januar bis Oktober ergibt sich damit ein Zuwachs des aggregierten Branchenoutputs von 2,2 % im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresniveau.
Ähnlich beim Umsatz: Nachdem die nominalen Erlöse der Elektro- und Digitalunternehmen im September erstmalig im laufenden Jahr rückläufig gewesen waren, lagen sie im Oktober wieder im Plus. Mit 19,1 Mrd. Euro übertrafen sie ihren Vorjahreswert um 3,8 %.
Geschäftsklima weiterhin eingetrübt
Die Zahl der Beschäftigten in der heimischen Elektro- und Digitalindustrie lag zum Ende des dritten Quartals dieses Jahres bei 912.500. Das waren 2,1 % mehr als noch vor einem Jahr. „Der jetzige Stand ist der höchste seit November 1995“, berichtet Gontermann. Allerdings zeige sich bei den Neueinstellungsabsichten inzwischen eine zunehmende Zurückhaltung.
Das Geschäftsklima in der deutschen Elektro- und Digitalindustrie war im November 2023 den nunmehr achten Monat in Folge rückläufig. „Vor allem die aktuelle Lage wurde nochmals schlechter beurteilt als im Oktober“, erklärt Gontermann „Immerhin gaben die allgemeinen Geschäftserwartungen zuletzt nicht weiter nach.“ Die Exporterwartungen haben sich im November gegenüber dem Vormonat nicht geändert. (jpk)