Die Auftragseingänge in der deutschen Elektro- und Digitalindustrie lagen im Dezember 2023 um 5,3 % unter ihrem Vorjahreswert. „Rückblickend verzeichnete die Branche somit im vergangenen Jahr insgesamt neun Monate mit rückläufigen Bestellungen“, berichtet Dr. Andreas Gontermann, Chefvolkswirt des ZVEI.
Im gesamten Jahr 2023 blieben die Auftragseingänge um 2,2 % hinter dem Vorjahreswert zurück. Einem Zuwachs von 2,6 % bei den inländischen Bestellungen stand ein Rückgang von 6,1 % bei den Auslandsorders gegenüber.
Rücksetzer drückt Wachstumsrate nach unten
Die preisbereinigte Produktion elektrotechnischer und elektronischer Güter in Deutschland verfehlte ihr Vorjahresniveau im Dezember 2023 um 10,2 %. „Dieser Rücksetzer zum Jahresende hat auch die Wachstumsrate für das gesamte vergangene Jahr nochmals spürbar nach unten gedrückt“, sagt Gontermann. „So konnte der aggregierte Branchenoutput 2023 letztlich nur noch um ein halbes Prozent zulegen.“
Die nominalen Erlöse der heimischen Elektro- und Digitalindustrie beliefen sich im Dezember 2023 auf 19,2 Mrd. Euro und lagen damit 7,9 % unter dem Vorjahreswert. Sowohl die Geschäfte mit inländischen als auch ausländischen Kunden gaben nach.
Das Gesamtjahr 2023 schloss die Branche nach vorläufigen Berechnungen mit einem aggregierten Erlös von 238,1 Mrd. Euro ab – ein Zuwachs von 6,0 %.
Geschäftsklima verbessert sich trotz schwieriger Lage
Zu Beginn des neuen Jahres hat sich die branchenweite Kapazitätsauslastung weiter reduziert. Verglichen mit der Situation drei Monate zuvor ging sie um knapp anderthalb Prozentpunkte auf 80,5 % der betriebsüblichen Vollauslastung zurück. Gleichzeitig berichten noch 43 % der Unternehmen über Auftragsmangel, 29 % über zu wenige Arbeits- und Fachkräfte und 21 % über Materialknappheit.
Dennoch hat sich das Geschäftsklima in der deutschen Elektro- und Digitalindustrie verbessert. „Zwar wurde die aktuelle Lage im Januar unterm Strich noch genauso beurteilt wie im Vormonat, aber die allgemeinen Geschäftserwartungen kletterten deutlich nach oben“, erklärt Gontermann. „Die Exporterwartungen konnten im Januar ebenfalls zulegen und erstmals seit einem halben Jahr wieder ganz leicht ins Plus drehen.“ (jpk)