Zum Jahresbeginn 2024 konnten die Exporte der deutschen Elektro- und Digitalindustrie erstmals seit sechs Monaten wieder zulegen – wenn auch nur leicht mit einem Plus von 0,3 % gegenüber Vorjahr auf 20,8 Mrd. Euro. „Getragen wurde der jüngste Anstieg dabei in erster Linie von einem wieder anziehenden China-Geschäft, das sich im Vergleich zum Vorjahr um mehr als ein Fünftel erhöhte“, sagte ZVEI-Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann.
Bei den Einfuhren elektrotechnischer und elektronischer Erzeugnisse nach Deutschland hat sich die Schwächephase dagegen noch fortgesetzt. So reduzierten sich die Importe im Januar um 7,2 % gegenüber Vorjahr auf 21,3 Mrd. Euro. Die Abwärtsentwicklung hält hier seit August 2023 an.
Trotz der gegenläufigen Bewegungen fiel der branchenweite Handelsbilanzsaldo aus Ex- und Importen mit minus 0,5 Mrd. Euro im Januar dieses Jahres erneut negativ aus.
Die Elektrolieferungen in die Industrieländer sanken im Januar 2024 um 2,4 % gegenüber Vorjahr auf 13,4 Mrd. Euro.
Auf der einen Seite konnten hier zweistellige Zuwächse bei den Ausfuhren
- nach Spanien (+ 14,0 % auf 742 Mio. Euro) und
- in die Slowakei (+ 10,9 % auf 245 Mio. Euro)
erzielt werden. Auch die Exporte
- nach Frankreich (+ 5,8 % auf 1,3 Mrd. Euro),
- Schweden (+ 3,2 % auf 394 Mio. Euro)
- und Belgien (+ 1,1 % auf 459 Mio. Euro)
rangierten über Vorjahr.
Dagegen verfehlten die Branchenlieferungen
- nach Südkorea (- 0,5 % auf 272 Mio. Euro),
- Dänemark (- 1,6 % auf 223 Mio. Euro),
- in die Schweiz (- 4,0 % auf 700 Mio. Euro),
- in die USA (- 4,3 % auf 1,8 Mrd. Euro),
- nach Japan (- 5,9 % auf 276 Mio. Euro),
- UK (- 6,2 % auf 748 Mio. Euro),
- Österreich (- 7,9 % auf 832 Mio. Euro),
- Tschechien (- 8,9 % auf 833 Mio. Euro)
- und Italien (- 9,5 % auf 1,0 Mrd. Euro)
ihre jeweiligen Vorjahreswerte zum Teil deutlich.
Die Elektroexporte in die Niederlande (- 12,4 % auf 1,2 Mrd. Euro) und nach Taiwan (- 17,9 % auf 215 Mio. Euro) sackten zu Jahresbeginn sogar zweistellig ab.
Beschäftigungsrekord in der deutschen Elektro- und Digitalindustrie 2023
Die deutschen Elektroausfuhren in die Schwellenländer stiegen im Januar 2024 um 5,7 % gegenüber Vorjahr auf 7,4 Mrd. Euro.
Insbesondere die Branchenlieferungen nach China – dem größten Einzelabnehmerland der Branche – legten mit einem Plus von 22,0 % auf 2,3 Mrd. Euro kräftig zu. Auch bei den Exporten
- nach Mexiko (+ 9,5 % auf 279 Mio. Euro),
- Südafrika (+ 4,7 % auf 140 Mio. Euro),
- Polen (+ 3,4 % auf 943 Mio. Euro),
- Rumänien (+ 2,1 % auf 461 Mio. Euro),
- Malaysia (+ 0,5 % auf 234 Mio. Euro) und
- Indien (+ 0,1 % auf 225 Mio. Euro)
wurden Anstiege vermeldet.
Demgegenüber gaben die Ausfuhren
- nach Brasilien (- 0,2 % auf 141 Mio. Euro),
- in die Türkei (- 3,4 % auf 328 Mio. Euro),
- nach Ungarn (- 6,6 % auf 660 Mio. Euro)
- sowie Thailand (- 14,7 % auf 98 Mio. Euro)
im Januar nach.
ZVEI: EU soll durch Förderung ein resilientes Ökosystem Mikroelektronik aufbauen
Ukraine und Russland
Die Elektroexporte in die Ukraine (+ 42,7 % auf 66 Mio. Euro) lagen deutlich über Vorjahr. Im Gegensatz dazu gingen die Lieferungen nach Russland im Januar 2024 weiter zurück, und zwar um 9,0 % auf 48 Mio. Euro. „Verglichen mit ihrem Wert vor zwei Jahren, also im Januar 2022 und damit kurz vor Beginn des Ukraine-Kriegs, liegen die Branchenexporte nach Russland inzwischen um deutlich mehr als vier Fünftel niedriger“, so Gontermann. (eve)