Nach drei Quartalen Rückgang in Folge ist der Auftragseingang in der Leiterplattenindustrie im zweiten Quartal dieses Jahres wieder leicht um 5,7 % gestiegen. Den Zahlen des Branchenverbandes ZVEI zufolge legte der Umsatz nach dem coronabedingten Einbruch 2020 zum sechsten Mal hintereinander zu. Dennoch hätten sich die Geschäftserwartungen der Unternehmen eingetrübt, was auf die schwierige wirtschaftliche und politische Gemengelage zurückzuführen sei, heißt es.
Kaum noch Konjunktur-Optimisten
Demnach gehen 29 % der Unternehmen gehen von einer Verschlechterung der eigenen Wirtschaftsentwicklung aus (Vorquartal 25 %). Die Zahl der Konjunktur-Optimisten halbierte sich auf nur noch 4 %. Rund zwei Drittel der Unternehmen glauben an eine gleichbleibende Konjunkturlage.
Als Ursachen für die negativen Erwartungen nennt der Verband unter anderem den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine und die anhaltenden Einflüsse der Corona-Pandemie. Hinzu kommen die stockende Materialverfügbarkeit in vielen Bereichen, Kostensteigerungen bei Energie, Material und Betriebsstoffen gepaart mit einer steigenden Inflation sowie die Kaufzurückhaltung der Konsumenten und Investitionsrückstellungen der Unternehmen.
Auftragsbestand wächst zum achten Mal in Folge
Der Auftragsbestand wuchs im achten Quartal in Folge bei einem Book-to-Bill-Ratio (Quotient aus Auftragseingang und Umsatz) von 1,11 auf einen neuen Rekordwert an. Im Orderbuch der Branche stehen Aufträge, deren Abarbeitung bei derzeitiger Produktionsleistung 161 Arbeitstage auslasten. Die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter blieb im Drei-Jahres-Vergleich konstant auf Rekordhöhe. (jk)