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Sinn und Unsinn digitaler Reifegradmodelle mit ifaa

Wie reif sind wir für die Industrie 4.0?
Sinn und Unsinn digitaler Reifegradmodelle mit ifaa

„Unternehmen sind mit einer ständig wachsenden Vielfalt an Tests und Checks zur Bestimmung ihres „digitalen Reifegrades“ konfrontiert,“ fasst Dr. Frank Lennings, Leiter des Fachbereichs Unternehmensexzellenz am Institut für angewandte Arbeitswissenschaft e. V. (ifaa), die Ergebnisse einer aktuellen ifaa-Untersuchung zusammen. „Entscheidend ist ein aufmerksamer Blick auf Inhalte und Entwickler der Tests. Die Ergebnisse leiten Unternehmen nicht automatisch in die richtige Richtung“. Sie ersetzen auch nicht den selbstkritischen und kompetenten Blick auf die eigene Ausgangssituation.
Seit der Hannovermesse 2011 wächst die Bedeutung der Industrie 4.0 – der digitalen Transformation der Produktion – und die Präsenz des Themas stetig. Täglich werden die Unternehmen daran erinnert, wie schnell und weitreichend der Wandel ist, wie viele Chancen er birgt und wie bedrohlich die Folgen eines verspäteten oder gar „verpassten“ Einstiegs wären. Die Möglichkeit, sich mit Hilfe eines „einfachen“ Online-Checks über den eigenen Stand zu orientieren, scheint vor diesem Hintergrund attraktiv.
Das ifaa hat 10 verschiedene Checklisten und Tests untersucht. Diese unterscheiden sich unter anderem hinsichtlich der analysierten Themenbereiche und der Anwendung. Einige fokussieren auf technische Aspekte, andere versuchen, die gesamte Wertschöpfungskette im Blick zu behalten. Manche Tests können allein durchgeführt werden, andere hingegen kooperativ mit Partnern, die den Entwicklungsprozess unentgeltlich oder professionell unterstützen.
Anwender sollten unbedingt darauf achten, einen Check zu wählen, der zu ihrer Situation und dem geplanten weiteren Vorgehen passt. Wer die eigene Situation selbst in Ruhe analysieren möchte, braucht dazu nicht unbedingt externe Partner. Wer sich für die Zusammenarbeit mit externen Partnern entscheidet, sollte deren Kompetenzen und Interessen kennen.
Manche Tests erwecken den Eindruck, die „digitale Reife“ sei ausschließlich abhängig vom Umfang verfügbarer digitaler Systeme und der Vernetzung. Diese Faktoren können die Effizienz von Unternehmensprozessen erheblich steigern. Jedoch gehört zur digitalen Reife auch die Fähigkeit, den Digitalisierungsumfang zu erkennen, der für das eigene Unternehmen sinnvoll und wirtschaftlich ist. Unternehmen, die so viel digitalisieren „wie nötig“ und diesen Umfang genau beschreiben und begründen können, verfügen vielleicht über weniger Technik, aber haben deswegen sicherlich keinen niedrigeren Reifegrad als Unternehmen, die – weniger reflektiert – so viel digitalisieren wie möglich.
Experten sind sich zudem einig: Industrie 4.0 sollte auf dem soliden Fundament robuster und verschwendungsfreier Prozesse etabliert werden. Dieses Fundament muss zunächst mit den passenden Methoden des Lean Management, Ganzheitlicher Produktionssysteme oder des Industrial Engineering geschaffen werden. Deren „reife“ Umsetzung ist also ein wichtiger Erfolgsfaktor und Voraussetzung für die Umsetzung von Industrie 4.0. „Die Güte des Fundaments bleibt jedoch in Reifegradmodellen oft unberücksichtigt. Unternehmen sollten auch ihre diesbezüglichen Voraussetzungen sorgfältig reflektieren und scheinbar „altmodische“ konventionelle Verbesserungspotentiale nicht aus dem Blick verlieren. Sie werden durch Digitalisierung nicht überflüssig sondern verstärken die Wirksamkeit von Digitalisierung und Industrie 4.0 bzw. sind Voraussetzung dafür, “ ergänzt Lennings.
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