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Verantwortung für die Umwelt und Gesellschaft

Nachhaltigkeit im Schablonenherstellungsprozess
Verantwortung für die Umwelt und Gesellschaft

SMD-Schablonen sind ein wichtiges Werkzeug bei der Produktion von Elektronikbaugruppen. Die Anforderungen sind hoch: Qualität, Preis, schnelle Verfügbarkeit und Nachhaltigkeit müssen stimmen, der Spielraum für Kompromisse ist klein. Das hat mittlerweile dazu geführt, dass der Markt in der D-A-CH-Region von wenigen hochspezialisierten Firmen dominiert wird.

Karl-Uwe Siegler, S-COM Marketing

Eine davon ist die Photocad GmbH & Co.KG aus Berlin. Der Berliner Hersteller produziert seit dem Jahr 2000 auf modernen Laserschneidanlagen SMD-Schablonen. Zuerst nur für Elektronikproduzenten aus der Region, mittlerweile werden Kunden in der ganzen EU, hauptsächlich aber in der D-A-CH-Region beliefert.

Mit Nachhaltigkeit zum Erfolg

Axel Meyer, Vertriebsleiter des Unternehmens: „Anfangs war Nachhaltigkeit bei uns kein Thema. Klar, Umweltschutz hat schon eine Rolle gespielt und der sparsame Umgang mit Ressourcen war uns wichtig. Aber das Hauptaugenmerk lag auf der Optimierung der Produktion und der weiteren Expansion – mit neuen Anforderungen.“ Der Geschäftsführer und Eigentümer Ulf Jepsen entschloss sich in einem ersten Schritt, alle Prozesse auf den Prüfstand zu stellen. Es zeigte sich schnell, dass die Beachtung der drei Prinzipien der Nachhaltigkeit: Umweltschutz, soziale sowie wirtschaftliche Entwicklung für das Unternehmen die Lösung der entstandenen Probleme sein können. Ab sofort sollten alle Entscheidungen unter Beachtung dieser Prinzipien getroffen werden.

Als erstes wurde das Problem der Transportschäden angegangen. Dazu wurde der Verpackungsspezialist „Pack 2000 Verpackungssysteme GmbH“ mit der Entwicklung einer sicheren, ressourcenschonenden Verpackung beauftragt. Das Ergebnis dieser Entwicklung ist im Übrigen bis heute im Einsatz: Die Verpackung für SMD-Schablonen ist recyclingfähig, sie kann von den Kunden zur Lagerung der Schablonen genutzt werden, für die Rücknahme der verwendeten Kunststoffplatten existiert ein Pfandsystem. Die höheren Kosten für diese Verpackung konnten durch den deutlichen Rückgang der Transportschäden, der besseren Handhabung beim Verpacken und nicht zuletzt der Wiederverwendung der Kunststoffplatten kompensiert werden.

Auch für die Qualitätsmängel sollte es eine nachhaltige Lösung geben: Die alten Lasersysteme wurden daher verkauft und durch neue Laseranlagen ersetzt, die deutlich weniger Ressourcen in Form von geringerem Stromverbrauch sowie dem Einsatz von Luftkühlung anstatt Wasserkühlung benötigen. Zudem sind die Laseranlagen genauer bei höherer Schneidgeschwindigkeit und erzielen somit unterm Strich ein besseres Ergebnis. So konnte nicht nur die Qualität erhöht werden, sie arbeiten auch wirtschaftlicher als die alten Anlagen.

„Diese Erfolge zeigten uns, dass der eingeschlagene Kurs richtig ist und alle zukünftigen Investitionen unter nachhaltigen Aspekten erfolgen müssen“, so Ulf Jepsen. Ein weiteres Beispiel dafür ist die Investition in einen Elektropolierautomaten. Dieser wurde speziell für Photocad entwickelt, zwar mit höherem Invest als sonst übliche manuelle Anlagen, jedoch mit deutlichen Vorteilen. So wird für die Arbeit am Automaten keine aufwendige Schutzkleidung benötigt, auch die körperliche Anstrengung ist wesentlich geringer als bei manuellen Anlagen. Bei reproduzierbaren Ergebnissen mit hoher Qualität und Einsatz weniger Chemie. An dieser Stelle könnten noch weitere Anlagen aufgeführt werden, in die in den letzten Jahren investiert wurde. Allen ist dabei gemeinsam, dass allein die Kosten nicht der ausschlaggebende Faktor bei der Entscheidung war.

Integration sozialer Komponenten

Nicht zu vergessen die soziale Komponente zur Sicherstellung, dass Nachhaltigkeit nicht nur die Umwelt schützt, sondern auch das Wohlergehen und die Lebensqualität aller Menschen fördert. Denn die Aussage, dass Mitarbeiter die wichtigste Ressource ist, sagt sich allzu leicht dahin. Ulf Jepsen hat hierfür eine klare Meinung: „Unsere Mitarbeiter sollen sich bei der Arbeit auch wohl fühlen. Sie wissen, dass sie wertgeschätzt werden und es nicht nur darum geht, die Arbeitsleistung abzurufen.“ Dazu gehören flexible Arbeitszeiten, die Option, ein JobRad nach individuellen Wünschen zu konfigurieren sowie bereits seit etlichen Jahren die 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich. Bei der Einführung dieser Regelung hat sich gezeigt, dass die Produktivität nicht darunter leidet. Das Gegenteil ist der Fall: Eine höhere Motivation führt dazu, dass die Arbeitszeit effektiver genutzt wird. Wünsche, die sich auf die Ausstattung des Arbeitsplatzes beziehen, werden meist kurzfristig umgesetzt.

Natürlich kann man nicht erwarten, dass sich alle Maßnahmen auch wirtschaftlich bemerkbar machen. So beispielsweise der Nachbar, der sich sein Einfamilienhaus auf einer ehemaligen Brachfläche hinter dem Industriegebiet gebaut hat, wo sich die Produktion von Photocad befindet. Durch die Corona-bedingten Einschränkungen und damit verbundenem Homeoffice störte ihn tagsüber das Rauschen der Abluftanlagen. „Wir wären da zu nichts verpflichtet gewesen, da unsere Emissionen weit unter den zulässigen Grenzwerten liegen“, erläutert Ulf Jepsen. „Dennoch haben wir entschieden, zusätzliche Schalldämpfer zu verbauen.“ Auch gute Nachbarschaft ist ein Aspekt der Nachhaltigkeit.

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass Nachhaltigkeit nicht nur der Umwelt nutzt, sondern sich auch bei sozialen Aspekten und vor allem wirtschaftlich positiv auswirkt.

www.photocad.de

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