Die Schubert System Elektronik GmbH hat ein Linienkonzept für die eigenständige Produktion von Leiterplatten umgesetzt. Bis dato wurden diese von EMS-Dienstleistern zugeliefert. Die neue SMT-Produktionslinie war erforderlich, um fortlaufenden Lieferengpässen bei der Beschaffung von elektronischen Baugruppen begegnen zu können, aber auch bei strategisch wichtigen Eigenentwicklungen unabhängig zu sein. Die Produktion ist bereits erfolgreich angelaufen. Das ganzheitliche Linienkonzept kommt von der FUJI Europe Corporation GmbH und ermöglicht dem Unternehmen das Prototyping sowie die Produktion mittlerer Seriengrößen.
Der Elektronik-Hersteller mit Hauptsitz in Neuhausen ob Eck bietet Lösungen für das Industrie 4.0-Umfeld. Das Unternehmen besitzt mehr als 50 Jahre Entwicklungs- und Applikationserfahrung im Bereich industrieller Computersysteme. Das Portfolio umfasst unter anderem Sensor- und Monitoringsysteme sowie modulare Computerprodukte und -systeme. Dazu zählen individuelle Produkte für zahlreiche Industriefelder, beispielsweise für den Maschinenbau sowie für Lebensmittel- und Medizintechnik.
Lieferengpässe störten Produktionsfluss
Für die Produktion ihrer Produkte und Systeme ist das Unternehmen unter anderem auf elektronische Baugruppen angewiesen, was sich in der jüngsten Vergangenheit jedoch zunehmend als problematisch erwies.
Javier Aller Fuentes, Leiter Produktion, erklärt: „Wir haben bis dato die für die eigene Produktion erforderlichen Baugruppen von EMS-Dienstleistern zuliefern lassen. Insbesondere der Einkauf aus Asien gestaltet sich jedoch seit Beginn der Pandemie sehr schwierig. Aufgrund der andauernden Lieferengpässe und der daraus resultierenden Materialknappheit entschlossen wir uns dazu, einen Teil unserer Leiterplatten künftig selbst zu produzieren. In der Folge haben wir FUJI als Generalunternehmer damit beauftragt, hierfür eine SMT-Linie aufzustellen.“ Weitere Gründe für die Installation sind die Erhöhung der Fertigungstiefe sowie die zusätzlich gewonnene Flexibilität, mit der auf Kundenwünsche reagiert werden kann.
Komplette Produktionslinie
Für die Produktionslinie lieferte das Unternehmen sämtliche erforderlichen Komponenten wie Loader, Drucker, SPI, Bestückungsautomaten, Lötofen, AOI, Warenlager und Kleinteile. Berücksichtigung finden dabei sowohl Hard- und Software des Unternehmens selbst, als auch Produkte anderer Hersteller.
Jochen Krisch, Area Sales Manager von Fuji sagt: „Gegen Ende 2021 bewerkstelligten wir den Linienaufbau, der aus Anlieferung und Installation bestand. Die Inbetriebnahme der Linie erfolgte dann wenige Wochen später. Die offizielle Linienabnahme findet in den nächsten Tagen statt. Die ersten Baugruppen wurden bereits erfolgreich produziert. Es zeigt sich dabei, dass die Produktion einwandfrei verläuft.“
Große Flexibilität im High-Mix-Bereich
Für die Produktionslinie kommen unter anderem der sItower Various 930 als Produktionsversorgungslager für bis zu 1.300 SMD-Elektronikbauteilrollen sowie zwei Bestückungsautomaten Aimex III c mit DynaHead zum Einsatz, welche die Flexibilität im High-Mix-Bereich steigern und für moderne Rüstkonzepte wie Tischtausch, Festrüstung und AB Mode ausgelegt sind.
„Unsere Aimex III c ermöglicht das Prototyping bis hin zur Produktion mittlerer Seriengrößen. Die Anlage kann in nur wenigen Sekunden mit unterschiedlichen Bestückungsköpfen ausgerüstet werden, was die Kapazität der Maschine weiter erhöht und eine optimale Ausrichtung auf das jeweilige zu fertigende Produkt ermöglicht“, erklärt Jochen Krisch.
Mit der konzipierten und installierten Produktionslinie für Baugruppen stellt sich der Elektronik-Hersteller unabhängig und zukunftsfähig auf. Eine Beschaffung von Leiterplatten bei externen EMS-Dienstleistern ist nicht mehr erforderlich, was den Produktionsflow erhöht und möglichen Lieferengpässen in Krisenzeiten Vorschub leistet.
www.fuji-euro.de; www.schubert-system-elektronik.de/de/