Startseite » Allgemein »

Ein schwarzer Freitag

Allgemein
Ein schwarzer Freitag

In den 1920er-Jahren schien der wirtschaftliche Aufschwung grenzenlos zu sein. Auch Menschen mit geringem Einkommen legten ihr Geld in Aktien an, um vom Boom zu profitieren. Börsenspekulation wurde zum Volkssport. Wer kein Geld hatte, nahm einen Kredit auf – auch wenn die Zinsen astronomisch hoch waren. Presse und Wirtschaftsfachleute rieten den Käufern zu. Viele US-Amerikaner glaubten an ein ewig währendes Wachstum, insofern hatten sich die Leute verschuldet, um Aktien von Unternehmen zu kaufen, die neue Produkte hergestellt haben, ob Kühlschränke, Fotoapparate oder Autos. Die Unternehmen haben dann teilweise viel produziert und hohe Gewinne erwirtschaftet. Doch dann gab es plötzlich ein hohes Verschuldungsniveau, auch der privaten Haushalte und der Traum, dass jeder reich sein kann, zerplatzte wie eine Seifenblase mit dem Crash.

Als die Berliner Börse am Morgen des 25. Oktober 1929 öffnete, machten sich Entsetzen und Panik breit. Durch die Zeitverschiebung erreichen die Kursverluste des „Black Thursday“ erst am Freitag Europa. Um unglaubliche 90 % war der Dow-Jones-Index unter seinen Höchststand von sechs Wochen zuvor gerutscht. Elf Milliarden Dollar Geldvermögen wurden in den vergangenen 24 Stunden vernichtet. Und die Talfahrt war noch nicht zu Ende, kam es zu einem Einbruch des New Yorker Aktienindex von etwa 11 % und dann relativ schnell zu Massenverkäufen. Die Auswirkungen des wirtschaftlichen Zusammenbruchs waren verheerend. 1932 sind 25 % der US-Amerikaner arbeitslos, Missernten führten zu einer massenhaften Abwanderung aus den großen Ebenen im Herzen der USA. Auch wenn es zwischenzeitlich wieder bergauf ging, so prägte die Große Depression doch die gesamten 1930er-Jahre. Das war eine Verarmung der Massen, de sich durch alle Sektoren der Industrie und auch der Landwirtschaft gezogen hatte. Die US-amerikanische Krise riss damals auch die europäische Wirtschaft in den Abgrund. Deutschland traf es in den folgenden Jahren besonders hart. Banken mussten schließen, Firmen brachen zusammen, und Millionen verloren ihre Arbeit. Dabei spielte auch eine Rolle, dass US-amerikanische Banken in den 1920er-Jahren große Mengen Geld an Deutschland verliehen hatten. Geld, das dann zurückgefordert wurde. So musste Deutschland Reparationszahlungen ans Ausland leisten, hatte sich aber zusätzlich noch im Privatsektor massiv verschuldet. Insofern gerieten sowohl die USA als auch Deutschland an diesen Rand des Abgrunds. Die deutschen Schulden in den USA betrugen etwa 20 % des US-amerikanischen Bruttoinlandsproduktes. Viele Jahre später blickt die Welt wieder gebannt auf die Börsenkurstafeln: In welche Richtung wird sich das alles entwickeln? Erweist sich, wie in den 1920er-Jahren, der Glaube an ein unbegrenztes Wachstum und an Reichtum für alle als Illusion?
Unsere Webinar-Empfehlung
INLINE – Der Podcast für Elektronikfertigung

Doris Jetter, Redaktion EPP und Sophie Siegmund Redaktion EPP Europe sprechen einmal monatlich mit namhaften Persönlichkeiten der Elektronikfertigung über aktuelle und spannende Themen, die die Branche umtreiben.

Hören Sie hier die aktuelle Episode:

Aktuelle Ausgabe
Titelbild EPP Elektronik Produktion und Prüftechnik 2
Ausgabe
2.2024
LESEN
ABO
Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren

Webinare & Webcasts

Technisches Wissen aus erster Hand

Whitepaper

Hier finden Sie aktuelle Whitepaper

Videos

Hier finden Sie alle aktuellen Videos


Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de