Rehm Anlagenbau arbeitet kontinuierlich an der Weiterentwicklung von Reflowanlagen und setzt neue Maßstäbe im Konvektionslöten. Im Vordergrund standen dabei die Optimierung der Wärmeübertragung und der Kühlung, die Verbesserung der Wartungs- und Bedienungsfreundlichkeit sowie ein optimales Preis-Leistungs-Verhältnis durch einen modularen Aufbau der Anlage.
Eine Reihe konstruktiver Maßnahmen verbessert bei der VisionX die Wärmeübertragung erheblich. Insbesondere der in jeweils drei oder alternativ vier Zonen (oben und unten) geteilte Peak ermöglicht feiner einstellbare Temperaturprofile und geringere Temperaturdifferenzen auf der Baugruppe. Das Querprofil des Konvektions-Lötsystem ist kleiner als 3 Kelvin. Ein Highlight der in verschiedenen Prozesskammerlängen verfügbaren VisionX-Baureihe ist die drei- bis vierstufige Kühlstrecke, mit der auch beim bleifreien Löten Auslauftemperaturen auf der Leiterplatte von 40 °C erreichbar sind. Darüber hinaus kann durch die mehrstufige Kühlstrecke Einfluss auf den Abkühlgradienten der Baugruppe genommen werden.
Das Transportsystem ist in einer Single- Lane- und einer Dual-Lane-Variante verfügbar. Beim Dual-Lane-Transport sind die Transportbreiten synchron beziehungsweise asynchron verstellbar. Die Transportbreite ist individuell von 50 bis 460 mm, optional auch bis 508 mm, einstellbar. Die Mittenunterstützung der Anlage ist als geschlossene Laschenkette ausgeführt und wird außerhalb der Prozesskammer zurückgeführt. Da beim Löten stets mit Residues, also Verunreinigungen, zu rechnen ist, kommt dem Thema Wartungsfreundlichkeit besondere Bedeutung zu. Daher wurde ein Augenmerk auf die Verbesserung des Residue Managements gelegt.
Das völlig neue Residue Management System MRS sorgt mit modularen Einheiten für die gezielte Abscheidung der flüssigen und kristallinen Residues. Es erreicht seine hohe Effektivität durch den individuellen Einsatz von verschiedenen Reinigungsstufen, die auf die unterschiedlichen Arten von Verunreinigungen wirkungsvoll angepasst werden können. Kernstück sind modulare Kassetten, die je nach Anwendungsbereich unterschiedliche Abscheide-, Reinigungs- und Filteraufgaben erfüllen.
Auch die Zugänglichkeit zu den wichtigen Bereichen der Anlage wie Kühlstrecke und Prozesskammer wurde verbessert. Die Prozesskammer lässt sich mit einem Winkel von 19 Grad weit öffnen. Der Drehpunkt wurde nach außen verlagert, so dass auch auf der Rückseite ein großes Öffnungsmaß zur Verfügung steht. Die Kühlmodule können zu Wartungszwecken leicht aus dem Kühlmodul entnommen werden.
Die Software der Anlage bietet eine Vielzahl von Tools, die sowohl die Bedienung einfach gestalten als auch der Prozessunterstützung und -überwachung dienen. Die Produktverwaltung bietet eine übersichtliche, eindeutige Zuordnung eines Produkts (Baugruppe) zu dem freigegebenen Lötprogramm.
Das Capability Control System CCS überwacht die Maschinenfähigkeit der Lötanlage während des laufenden Fertigungsprozesses und errechnet die Fähigkeitskoeffizienten für alle Heizzonen sowie für die Transportgeschwindigkeit. Die Onlineprofilierung ermöglicht sowohl die Simulation von Reflowprofilen als auch die Online-Darstellung der Reflowprofile tatsächlich gelöteter Baugruppen während des laufenden Fertigungsprozesses. Helpdesk ist eine umfangreiche Software, die bei Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten unterstützt. So werden unter anderem auf Videofilmen einzelne Arbeitsabläufe gezeigt und eine übersichtliche Ersatzteilliste, mit Bildern der Teile, vereinfacht notwendige Bestellvorgänge.
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