Mit der Einrichtung eines eigenen Zentrums für die Produktion dreidimensionaler Schaltungsträger im westfälischen Bad Salzuflen setzt LPKF den Startschuss für das Vermarkten der 3D-MID-Technik. Der Aufbau dieser Einrichtung dient dem Ziel, durch Dienstleistung und Bemusterung Interessenten von den Qualitäten dieser Technik zu überzeugen. Damit soll die Grundlage für eine breite Markteinführung des von dem Unternehmen entwickelten Produktionsverfahrens und des dazugehörenden Basismaterials geschaffen werden.
Bereits seit 1996 beschäftigt man sich bei LPKF mit lasergestützten Produktionsverfahren von MIDs, dreidimensionalen spritzgegossenen Schaltungsträgern, die herkömmliche Leiterplatten ganz oder teilweise ersetzen können. „Der größte Vorteil von 3D-MIDs gegenüber normalen Leiterplatten“, so Forschungsvorstand Dr. Jörg Kickelhain, „liegt in der weit höheren Gestaltungsfreiheit. Durch Verkürzen der Prozessketten bieten MIDs zudem ein immenses Rationalisierungspotenzial.“ Weil sich dabei auch die Zahl der benötigten Bauteile verringert, leisten 3D-Leiterplatten gleichzeitig einen Beitrag zur zielgerichteten Miniaturisierung elektronischer Baugruppen.
In Kooperation mit der Fachhochschule Lippe in Lemgo hat das Unternehmen ein Verfahren entwickelt, das es ermöglicht, hochauflösende Schaltungsbilder per Laser direkt auf eine dreidimensionale Form, etwa ein Handygehäuse, zu schreiben, wobei die Form aus einem speziell vorbehandelten (dotierten) Kunststoff spritzgegossen wird. „Inzwischen hat das Verfahren die Marktreife erlangt“, bestätigt Nils Heininger, Vertriebsleiter in Bad Salzuflen. „Die Einrichtung eines 3D-MID-Applikationszentrums war damit der nächste logische Schritt.“
Die Chancen der 3D-MID-Technik werden als außerordentlich vielversprechend eingeschätzt. Mit einem Gesamtumsatz von 105,9 Millionen US-Dollar im vergangenen Jahr bilden dreidimensionale Schaltungsträger zwar noch einen vergleichsweise kleinen Markt, der jedoch ein enormes Wachstumspotenzial besitzt.
Interessenten haben in Bad Salzuflen die Möglichkeit, die gesamte Prozesskette der Produktion von MIDs von der Herstellung des vorbehandelten Kunststoffgranulats über den Spritzguss, die Laserstrukturierung bis zur abschließenden Metallisierung zu begutachten. „Es geht jetzt vor allem darum“, so Kickelhain, „dem Markt die Möglichkeiten dieser Technik zu demonstrieren.“
Unsere Webinar-Empfehlung
Die Nutzung der 3D-Mess- und Prozessdaten bringt die Produktionssteuerung auf die nächste Stufe. Echte 3D-Messung ermöglicht KI-basierte Prozessmodellierung zur Vorhersage von Parameteränderungen und -defekten oder zur Ursachenanalyse bis hin zu einzelnen Werkzeugen und Best…
Teilen: