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Auch bei kleinen Mengen

Leiter automatisch verarbeiten
Auch bei kleinen Mengen

Kabelbäume, konfektionierte Leiter und Leitungen werden in kleinen und mittleren Stückzahlen oft noch manuell verarbeitet. Dabei rechnet sich auch in diesen Losgrößen durchaus der Einsatz von Automaten. Je nach Automatisierungsgrad und Produktionsbedingungen können bei der Leiterverarbeitung bis zu 70 Prozent der Kosten eingespart werden.

Jens Frischemeier, Phoenix Contact GmbH & Co. KG, Blomberg

Die klassische Leiterkonfektion beginnt mit dem Ablängen der Leiter und Leitungen. Ein gerader, quetschfreier Schnitt ist Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Weiterverarbeitung. Führung und Transport müssen exakt arbeiten, und die Schneidmesser genau auf den Anwendungsfall abgestimmt sein.
Über die Folientastatur des Abläng-Automaten Cutfox 10 von Phoenix Contact etwa sind Anzahl und Länge der Leiter und Leitungen bequem programmierbar. Stehen elektronische Verdrahtungslisten mit Längenangaben aus CAE/ECAD-Systemen zur Verfügung, können diese mit der mitgelieferten Software konvertiert, und auf den Abläng-Automaten übertragen werden.
Stetig steigende Anforderungen an die Isolation der Leiter stellen hohe Ansprüche an die Komponenten der Abisolier-Automaten, speziell an das Abisoliermesser. Klingengeometrie, Beschaffenheit und Schliff haben einen direkten Einfluss auf die Abisolier-Qualität und auf die Lebensdauer des Messers. Der Abläng-Automat WF 1000 arbeitet mit präzise geschliffenen V-förmigen Messern. Diese sind speziell gehärtet und erzielen eine hohe Standzeit. Die Messergeometrie verbessert mit einem radialen Isolationseinschnitt das Abisolierergebnis.
Einzelkomponenten gebündelt, Kosten gesenkt
Auch Sonderisolationen wie Teflon oder Gummi werden sauber verarbeitet. Die Bedienung ist einfach: Querschnitt, Abisolier- und Abzugslänge werden mit nur drei Drehknöpfen eingestellt, die jeweils aktuellen Werte auf dem Display angezeigt. Ist der Abzugslängenwert geringer als die Abisolierlänge, verbleibt der Isolationsabschnitt auf der Litze. Diese Möglichkeit wird gern genutzt, um die Leiter vor dem Verspleißen zu schützen – eine Funktion, die später der Verbinder oder die Ader-Endhülse übernimmt.
Der Crimp-Automat ersetzt die klassische Hand-Crimpzange und vervollständigt so die Prozesskette. Austauschbare Gesenke für unterschiedliche Verbinder im Produktionsumfeld machen die Maschinen flexibel. Hier steht dann weniger die Zeitersparnis im Vordergrund, sondern der Handling-Aspekt. Meist besitzen die Maschinen einen Fußschalter. So hat der Anwender beide Hände zum Einlegen von Verbinder und Leiter frei. Bei dieser Verarbeitung kommt es auf das Zusammenspiel zwischen Mensch und Maschine an, es wirkt sich direkt auf die Crimp-Qualität aus. Positiv ist auch, dass es nicht zu Ermüdungserscheinungen und Überlastungen der Handgelenke kommen kann, da keine Handkraft benötigt wird – wie sonst bei großen Querschnitten in der manuellen Verarbeitung üblich. Mit dem Crimp-Automat CF 500 und einer Vielzahl verschiedener Gesenke steht ein entsprechendes Gerät zur Verfügung. Von der Ader-Endhülse über Flachsteckverbinder bis hin zu Rohrkabelschuhen können alle gängigen Anforderungen in der Leiterkonfektionierung bedient werden.
So genannte „Stripper-Crimper“ führen die zuvor beschriebenen Einzelkompetenzen zusammen – das spart Zeit und Geld. Auch die konstante Qualität, die gegenüber der teilautomatisierten Lösung durch die Zusammenführung erzielt wird, ist von Vorteil. Schwankungen im Qualitätsbild sind nahezu ausgeschlossen, da der Fehlerfaktor Mensch durch die Automatisierung der Prozesse in den Hintergrund tritt.
Hauptanliegen der Hersteller von Abisolier- und Crimp-Automaten ist es, den Prozess vom Fachwissen und Vorwissen des Bedieners loszulösen. So wird der Stripper-Crimper CF 3000 einfach und intuitiv mit nur zwei Knöpfen bedient: zum Ein- und Ausschalten sowie zum Nullen des Zählers. Weitere Einstellungen und Justagen sind nicht erforderlich.
Schneller Querschnittswechsel durch Modularität
Auch das Umrüsten auf andere Querschnitte ist einfach und komfortabel, der modulare Aufbau macht das Handling benutzerfreundlich. Für den CF 3000 gibt es Rüstsätze von 0,25 bis 2,5 mm² für Ader-Endhülsen. Mit wenigen Handgriffen und innerhalb von weit weniger als einer Minute erfolgt der Querschnittswechsel. Ein ungewolltes Vertauschen der Applikationselemente für die verschiedenen Querschnitte ist nicht möglich. Die einzelnen Komponenten sind entsprechend des DIN-Farbcodes für jede Größe individuell farblich markiert. Für optimale Arbeitsergebnisse müssen die individuellen Abläufe perfekt aufeinander abgestimmt sein. Das ermöglicht eine nahezu verschleißfreie Kurvenscheibe. Diese präzise und unanfällige Steuerung reduziert die Zykluszeiten auf etwa eine Sekunde. Versierte Anwender bringen es auf mehr als 1000 Anschläge pro Stunde.
Ader-Endhülsen als Nummer eins
Speziell bei kleinen Querschnitten ist der CF 3000 nützlich. Im Vergleich zu manuellen und teilautomatisierten Lösungen spart der Nutzer gleich mehrfach. Wer schon einmal 0,25 mm²-Ader-Endhülsen verarbeitet hat, kennt das aufwändige und zeitintensive Aufstecken des Miniatur-Verspleißschutzes. Manuell können diese Medien kaum prozesssicher positioniert und verarbeitet werden. Leiter mit Ader-Endhülse bestückt der CF 3000 automatisch.
Sobald der Leiter in den Automaten eingelegt und der Startsensor betätigt wird, ist der Leiter fixiert. Wiederholgenau und präzise wird dann automatisch abisoliert. Die Ader-Endhülse wird in Crimp-Position gebracht, dann bewegen sich die Crimp-Stempel aufeinander zu und vervollständigen den Crimp-Prozess.
Ein Werkzeug-Automat macht auch bei geringen Fertigungslosgrößen Sinn. Neben dem erhöhten Ausstoß von Produkten und der konstanten Qualität bieten die Automaten des Unternehmens ein attraktives Preisniveau. Oft macht sich der Einsatz schon nach wenigen Monaten bezahlt. Ab wann sich die Investition lohnt, entscheidet eine Kombination aus wirtschaftlichen und technischen Aspekten.

Die Automaten im Überblick:
Bei den Abläng-, Abisolier- und Crimp-Automaten von Phoenix Contact ermöglicht die einfache und intuitive Handhabung eine schnelle Einarbeitung – Fehlbedienungen können weitgehend ausgeschlossen werden. Nachfolgend eine Auswahl der Werkzeug-Automaten:
  • Cutfox 10 – der Abläng-Automat für Leiter bis 10 mm²
  • WF 1000 – der Abisolier-Automat für Leiter bis 6 mm²
  • CF 500 – Crimp-Automat für viele unterschiedliche Kontaktarten bis 50 mm²
  • CF 3000 – Abisolier- und Crimp-Automat für Ader-Endhülsen von 0,25 bis 2,5 mm²

  • Wirtschaftlich verdrahten – mit PIT

    Schaltschrankbauer und Elektroinstallateure suchen heute allerorts Einsparpotenziale. So wird neben dem Preis der Komponenten die Verarbeitungszeit immer wichtiger. Reihenklemmen mit Push-In-Technik (PIT) ermöglichen eine einfache und zeitsparende Verdrahtung – sie arbeiten nach dem Druckfederprinzip. Starre und mit Ader-Endhülse versehene Leiter ab 0,34 mm² Querschnitt können komfortabel und mit geringen Steckkräften ohne Werkzeug kontaktiert werden.
    Eine Betätigung des Drückerelementes gibt den Leiter wieder frei. Das Drückerelement ist so beschaffen, dass beliebige Schraubendreher-Antriebe wie Kreuz und Schlitz zur Betätigung genutzt werden können. Spezialwerkzeug ist nicht erforderlich. Ist kein Schraubendreher zur Hand, kann auch mit einem Kugelschreiber betätigt werden. Fein- und Feinstdrähtige Leiter ohne Verspleißschutz (Ader-Endhülse) werden ebenfalls durch das Betätigen der Drückerelementes verdrahtet. Das Zubehör aus dem Reihenklemmmen-Programm Clipline complete – wie Steckbrücken und Prüfzubehör – ist kompatibel und kann uneingeschränkt genutzt werden.

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