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Automatisiertes Conformal-Coating

Lackierlinie für Baugruppen aus Standardmodulen
Automatisiertes Conformal-Coating

Mit dem Select-Flood-System des Nürnberger Unternehmens BMB können Baugruppen sowohl ganzflächig (Tauchlackierung) als auch selektiv ohne Maskierungsarbeiten mit einer einzigen Anlage beschichtet werden. Diese Beschichtungstechnik, die auch als Off-Line-Lösung verfügbar ist, wurde bei einer aus Standardmodulen aufgebauten automatischen Lackierlinie eingesetzt.

Paul Voinea, BMB, Nürnberg

Während eine Off-Line-Lackieranlage für die flexible Fertigung bei hohem Produktwechsel die beste Wahl darstellt, ist für die wirtschaftliche Massenproduktion eine vollautomatisierte Anlage erforderlich. Diese Lösung ermöglicht eine enorme Kostenreduzierung, besonders wenn die Anlage nicht als einmalige Sonderanfertigung konstruiert wird, sondern Standardmodule zu einer Gesamtanlage zusammengestellt werden. BMB hat nach diesem Konzept für einen Automobilzulieferer eine Lackierlinie für Baugruppen geplant und installiert. Zunächst hatte der Anwender eine Nullserie mit einem Off-Line-Lackierautomaten der Reihe TUA SF200 in dem BMB Beschichtungscenter in Auftrag gegeben, um die Eignung des Lackierverfahrens zu prüfen. Die positiven Ergebnisse führten schnell zu der Entscheidung, die Anlage auf Basis des Select-Flood-Systems aufzubauen. Damit der Anwender auch während der Projekt- und Aufbauphase der automatischen Lackierlinie produzieren kann, wurde für die Übergangszeit eine preiswerte Off-Line-Anlage installiert. Somit war die Lieferbereitschaft mit der Standardanlage während dieser Phase stets gewährleistet.
Die Vorgaben
•Zum Aufbau der Lackierlinie wurden folgende Vorgaben zugrunde gelegt:
•Vollautomatische beidseitige selektive Lackierung im 28-fach Nutzen
•Lackiervorgabe pro Schaltung: ca. 2 s
•Automatische Übernahme und Übergabe der Nutzen in Leiterplatten-Magazin
•Automatische Erkennung der ankommenden Typen und Prüfung auf Lage in beiden Prozessstationen
•Vollautomatische Viskositätsregelung mit Verdünnungszugabe integriert in die Anlagensteuerung
•Lackmengen- und Temperaturkontrolle im Lackvorratsbehälter
•Zentrale Programmier- und Bedieneinheit der Lackiermodule mit Parametereingabe und Speicherung der Datensätze (Prozessparameter) für Löt- und Bauteilseite
•Modularer Aufbau
Bei dem System wurde vor allem auf die Erweiterungsmöglichkeiten geachtet. So kann die Anlage mit unterschiedlichen Zusatzkomponenten wie z.B. kundenspezifischen Speicher- und Lacktrocknungsmodulen, einem Vision-System zur automatischen Beurteilung der Lackierfläche sowie Band- und Durchgangsmodulen zur vollständigen Integration in eine Montagelinie erweitert werden.
Die Umsetzung
Aufgrund dieser Vorgaben wurde eine Linie entworfen die sich aus folgenden Modulen zusammensetzt:
•Magazineingabestation für zwei Horden à 32 Nutzen mit Typenüberwachung. Die zwei Horden befinden sich auf einem Wechseltisch, um einen Wechsel ohne Produktionsstopp zu gewährleisten
•Lackiermodul 1 für die Lötseitenlackierung. Bestehend aus Transportbändern, Select-Flood-Einheit, Viskositätsregler sowie Lackführungen zum zweiten Lackiermodul. Eine Besonderheit bei diesen Lackiermodulen ist der Einsatz eines neuartigen Ultraschall-Lackhöhensensors. Hierbei wird die Lackhöhe im Teach-in-Verfahren direkt abgetastet, über die zentrale Bedieneinheit eingestellt und als Zahlenwert für den jeweiligen Datensatz abgespeichert.
•Erste Standard-Wendestation zur Anordnung der lackierten Fläche nach oben
•Lackiermodul 2 für die Bauteilseitenlackierung
•Zweite Standard-Wendestation
•Zwischen-Bandmodul für manuelle Entnahme der Baugruppen im Störfall
•Magazin-Ausgabestation für zwei Horden à 32 Nutzen
Die Baugruppen werden bei dieser Anlagenausführung direkt in dem Horden getrocknet. Um eine hohe Prozesszuverlässigkeit und damit Verfügbarkeit der Gesamtanlage zu erreichen, wurden die einzelnen Stationen über ein Bussystem miteinander verknüpft. Der gesamte Raum der Anlage wurde nach den Normen der gewerblichen Berufsgenossenschaften konzipiert, so dass die aktuellen Sicherheitsnormen bezüglich Ex-Schutz und Arbeitsplatzbelastung (MAK) erfüllt werden.
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