Bauteile intelligent verwalten Royonic Elektronik Produktionsmaschinen GmbH, Höhenkirchen

Durch sehr kurze Zugriffszeiten schafft der Tower die Voraussetzung für ein schnelles und komfor-tables Umrüsten von Produktionslinien. Auch der Bedienkomfort trägt zur Verkürzung der Arbeitsabläufe bei. Das Einlagern von Rollen oder Trays kann in völlig willkürlicher Reihenfolge erfolgen. Es ist lediglich die Rolle im SMD-Tower abzulegen und der Freigabe-Taster zu betätigen. Der integrierte Barcode-Scanner identifiziert die Rolle und gibt die Bauteil-Informationen an den PC weiter. Die Software prüft, ob für diesen Artikel bereits ein Eintrag in der Datenbank vorhanden ist und legt diesen gegebenenfalls neu an. Innerhalb weniger Sekunden wird die Rolle an der zugewiesenen Position abgelegt und der SMD-Tower ist für die Aufnahme der nächsten Rolle bereit.

Die Entnahme der Rollen ist ebenso einfach: eine Sachnummer eingeben oder eine Rüstlinie beziehungsweise ein Bestückungs-Programm auswählen. Die Artikel werden dann sequenziell bereitgestellt und ausgebucht. Die Vorteile des Systems werden besonders deutlich, wenn man die Arbeitsweise mit einer herkömmlichen Bauteilverwaltung vergleicht: Die Arbeit mit dem Tower ist schneller, sicherer und Platz sparender.

Sowohl das Zusammentragen der für eine Linien-umrüstung erforderlichen SMD-Rollen oder Trays als auch das Wiedereinlagern ist bei einer konventionellen Lagerverwaltung zeitintensiv und erfordert große Aufmerksamkeit. Der SMD-Tower erleichtert diese Arbeiten: Hat der Bediener eine Rolle oder auch gleich eine komplette Rüstliste gewählt, werden diese innerhalb weniger Sekunden über die Schleuse ausgeliefert – bei Rüstlisten natürlich in der richtigen Reihenfolge. Auch das Einlagern wird erheblich komfortabler: Rolle auf dem Terminal ablegen und Starttaste betätigen. Der Tower ermittelt automatisch Rollenhöhe und Durchmesser und liest – während er die Rolle einzieht – den Barcode aus. Damit weiß das System, welche Rollen sich im Tower befinden. Die Rollen können dabei in beliebiger Reihenfolge eingelagert werden.

Konventionelle Lagersysteme bergen die – nicht unerhebliche – Gefahr von Verwechslungen. Je nachdem, wann die Verwechslung dann bemerkt wird, ist bereits ein entsprechend großer Schaden entstanden: Im günstigsten Fall wird die Rüstzeit verlängert und damit die wertvolle Produktionszeit beschnitten, im schlimmsten Fall sind ganze Chargen falsch bestückt. Mit dem SMD-Tower werden solche Verwechslungen mit großer Sicherheit vermieden. Konventionelle Lagersysteme nehmen oft viel Platz in Anspruch. Damit ist eine produktionsnahe Platzierung in vielen Fällen nicht machbar. Durch die kompakte Anordnung der Rollen und Trays im Tower (bis zu 546 Rollen pro Gerät) ist die Bauteillagerung in den meisten Fällen in direkter Nähe zu den Produktionslinien, am Rüstplatz oder an den Reparaturarbeitsplätzen möglich.

Die multilinguale Steuerungssoftware läuft auf einem – per TCP/IP-Netzwerk angeschlossenen – Standard-PC. Ein globales Benutzerrechteman-agement verhindert unberechtigten Zugriff. Die Bauteilverwaltung lässt sich wahlweise direkt mit der Tower Station Software oder durch Synchronisation mit bestehenden Systemen durchführen. Dabei ist die Software im Gegensatz zu proprietären Lagerlösungen einfach zu integrieren – sei es in ein übergeordnetes ERP-System oder durch direkte Netzwerkanbindung an Produktionsmaschinen.

Ein wichtiger Bestandteil der Software ist das „Job-Planungs-Modul“. Das Modul verwaltet mehrere Auftragslisten (Ware, die in Abhängigkeit von der Losgröße bereitgestellt werden muss). Die Listen werden im Planungsmodul chronologisch nach Produktionsdatum angeordnet. Farbige Indikatoren zu den jeweiligen Artikeln geben schon vor Produktionsbeginn Aufschluss darüber, ob der Auftrag mit dem existierenden Bauteilbestand komplett, teilweise oder gar nicht gefertigt werden kann. Diese Job-Liste kann manuell oder als „BOM“ generiert, alternativ als Auftragsdatei via Remote-Protokoll übergeben werden. Eine Mindestbestandsüberwachung verhindert ungewollte Stillstandszeiten in der Produktion.

Da die Software alle relevanten Daten wie Lagerbewegungen, Temperatur und Luftfeuchtigkeit sowie die Nutzungsdauer von MSDs (Moisture Sensitive Devices) speichert, lassen sich Produktionsschritte bis auf Bauteilebene zurückverfolgen – eine Forderung, die unter dem Stichwort „Trace-ability“ immer häufiger an Hersteller oder Dienstleister aus der Auftragsfertigung herangetragen wird.

Der integrierte Barcode Label Designer kann sowohl Standard- als auch benutzerdefinierte Labels erzeugen. Je nach Größe der Labels lassen sich sämtliche Daten auch als Klartext mitdrucken. Ein fortlaufender ID-Code kann dabei automatisch erzeugt werden.

Mit dem optional erhältlichen Client-Modul kann man auch ohne angeschlossenen Tower auf alle Datenbanken zugreifen. Bauteile können so zum Beispiel schon im Wareneingang erfasst und mit einer Barcoderegistrierung versehen werden. Mit der im Lieferumfang der ersten Anlage enthaltenen Tower Station Software können eine unbegrenzte Anzahl von Towern oder auch externen Lagerplätzen verwaltet werden.

Falls die Kommunikation mit SMT-Produktionsmaschinen realisiert wird – einige Lösungen sind bereits betriebsbereit lieferbar – können Bauteilbestandsdaten in Echtzeit abgefragt und der Datenbestand permanent aktualisiert werden. Die Software unterstützt quasi als Rüstplatz die Zuweisung von Artikeln zu intelligenten Feedern per Barcode und sendet diese Feederrüstinformation zur Datenbank der Produktionsmaschine. Weitere Funktionen wie Inventur und statistische Auswertungen von Lagerbewegungen erhöhen die Prozess-Sicherheit und -Optimierung.

Ein ausgeklügeltes und zuverlässiges 3-Achsen-Lift-System übernimmt den Transport der Rollen und Trays im Tower und legt diese in verschiedenen Kassetten ab. Durch unterschiedliche Kassettentypen, die auch miteinander kombinierbar sind, lassen sich verschiedene Rollenbreiten, Rollendurchmesser und auch Trays in einem einzigen Tower einlagern und verwalten. Der SMD-Tower kann mit Rollenbreiten von 8 bis 32 mm und Rollendurchmessern von 180 bis 330 mm bestückt werden. Anstelle von 15“/32-mm-Rollen können – auch als Mix mit Rollen –Trays eingesetzt werden. Eine Rollenposition 32 mm nimmt mit der Traybox bis zu drei Trays auf.

Beim gleichzeitigen Einsatz mehrerer Tower verringert sich die Zugriffszeit noch weiter, da parallel ein- und ausgelagert werden kann. Durch die Kombination mehrerer Anlagen kann die Lagerkapazität um ein Vielfaches erweitert werden, wobei die Bauteilverwaltung Geräte-übergreifend arbeitet.

Für die Lagerung von feuchtigkeitsempfindlichen Bauteilen (MSDs) nach IPC/JEDEC-Standard 033A kann der Tower optional mit einer Adsorptionseinheit ausgestattet werden. Durch die Einspeisung von Trockenluft wird eine kontrollierte Atmosphäre mit einer relativen Luftfeuchtigkeit von <5% geschaffen. Temperatur und Luftfeuchtigkeit werden aufgezeichnet und stehen als „Traceability-Daten“ zur Verfügung. Zusätzlich kann die Nutzungsdauer der MSDs überwacht werden.

Für eine schnelle Amortisation nennt der Hersteller mehrere Gründe: Der Tower ist schnell und komfortabel in der Bedienung. Damit werden zeitintensive Tätigkeiten stark beschleunigt und vereinfacht. Verwechslungen von Rollen werden verhindert und damit unter Umständen kostspielige Folgekosten vermieden. Die geringe Stellfläche ermöglicht außerdem in vielen Fällen eine produktionsnahe Lagerung von Bauteilen – ein weiterer Beitrag zu Effizienz und Kostenreduzierung in der modernen SMT-Fertigung. Über die Website von Royonic können Interessenten eine kostenlose, zweisprachige DVD (deutsch und englisch) anfordern, die den Tower im Praxiseinsatz zeigt.

Productronica: A5.324

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