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Den Standort Deutschland attraktiv machen

Interview mit Harald Bohnert und Otto Boborzi, Geschäftsführer von Aspro in Großbettlingen
Den Standort Deutschland attraktiv machen

Die Aspro (Advanced Service Provider) GmbH in Großbettlingen im Landkreis Esslingen übernimmt Aufgaben entlang der kompletten Wertschöpfungskette von neu entwickelten elektronischen Komponenten namhafter Gerätehersteller. Dank der dadurch freigewordenen Ressourcen können sich die Kunden verstärkt wieder mehr auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren. Die Redaktion sprach mit den beiden Geschäftsführern von Aspro, Harald Bohnert und Otto Boborzi.

Herr Bohnert. Sie haben 1997 das Unternehmen gegründet. Was war Ihre Motivation?

Aus meiner Tätigkeit Vertrieb und Marketing für Halbleiterprodukte habe ich die Erkenntnis erlangt, dass bei der Entstehung eines Produktes von der Idee des Entwicklers bis zur Realisierung in einer Produktion (intern wie extern) viele Informationen auf der Strecke bleiben. Hier war mein erster Ansatz, dem Kunden eine transparente Kommunikation entlang der gesamten Wertschöpfungskette anzubieten. Meine Erfahrung im Projektgeschäft wollte ich in eine Produktion einbringen, um gemeinsam mit dem Kunden Abläufe zu optimieren, flexibler gestalten und die Produkte mit besserer Qualität realisieren.
Was hebt Sie von Ihrer Konkurrenz ab?
Die neutrale und unabhängig Umsetzung einer Produktidee. Dies bedeutet agieren zu können, ohne durch einen vorhandenen Maschinenpark bzw. bestimmte Technologien begrenzt zu sein. Eine ausgefeilte Netzwerkstruktur macht uns flexibel, schnell und erlaubt uns, Ressourcen so aufzubauen und zu konzentrieren, dass der Standort Deutschland attraktiv bleibt.
Wo liegen Ihre Vorzüge?
Wie bereits erwähnt in unserer umfangreichen und sorgfältig abgestimmten Netzwerkstruktur. Unsere langjährige Erfahrung im Bereich Materialfluss liefert einen entscheidenden Beitrag zur Flexibilität und Qualität.
Wo sehen Sie Ihr Unternehmen heute?
Als kleineres, mittelständisches Unternehmen mit starker technologischer und regionaler Ausrichtung. Zielmärkte sind alle Unternehmen mit variantenreichen Produkten. Dazu gehören Kunden, die Leiterplattenbestückung verlagern und zusätzlich einen kompetenten Partner zur Produktionsübernahme für schnelle und flexible Lösungen suchen. Wir bieten jedem die Möglichkeit, Kapazitätsspitzen über externe Bestückung aufzufangen oder auch um seine eigene Produktion durch den gewonnenen Freiraum wieder flexibler zu gestalten.
Was sind Ihre Pläne für die Zukunft?
Wir haben aktuell sehr viel in Technologie investiert und sehen uns dadurch für die Zukunft als gut gerüsteten Partner. Wir setzen weiterhin auf den Standort Deutschland, auch wenn wir eingestehen, dass nicht jedes Produkt hier entstehen kann. Einen Eierkocher für zehn Euro werden wir sicherlich nicht in Deutschland fertigen. Wir haben speziell in unserer Region sehr innovative und technologische Endprodukte, bei denen es bedauerlich wäre, wenn dieses Know-how verloren gehen würde. Hier versuchen wir auch in Zukunft mit ausgefeilter und optimierter Struktur den Standort Deutschland zu stärken.
Was fällt Ihnen darüber hinaus zum Standort Deutschland ein?
Nach wie vor sind wir immer noch attraktiv für technologische Produkte. Wir sind qualitativ immer noch führend und durch großen Transport- und Logistikaufwand wird die Qualität der Ware auch nicht besser. Time to Market wird in Zukunft noch mehr Bedeutung haben. Dies hat mit Sicherheit zur Folge, dass auch die Entstehung der Produkte in Marktnähe erfolgt . Mein Beispiel hierfür ist immer die Markteinführung. Eine Änderung am Produkt geht bei uns im Notfall von heute auf morgen. Unsere Kunden befinden sich auf der gleichen Zeitachse, die geografischen Entfernungen sind überschaubar. Ebenso sind keine übersetzten Dokumentationen oder Arbeitsanweisungen notwendig. Allein daraus wird ersichtlich, dass bei einer Fertigung im Ausland organisatorisch eine erhebliche Vorleistung notwendig ist und spontane Änderungen von einem Tag auf den anderen sind nicht realistisch. Darüber hinaus können unsere Kunden sicher sein, dass sie vor Produktpiraterie sicher sind. Wir schaffen zudem in Deutschland Arbeitsplätze und stehen zu unserer sozialen Verantwortung als Unternehmer. Zu guter Letzt sind wir der Überzeugung, dass „Made in Germany“ nach wie vor einen hohen Stellenwert haben muss. Die Wirkung dieses Labels wollen wir mit unserer Arbeit unterstreichen.
Herr Bohnert, Herr Boborzi, vielen Dank für das Gespräch.
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