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Interview mit Tom Forsythe, Vice President von Kyzen

Der Umwelt zuliebe
Interview mit Tom Forsythe, Vice President von Kyzen

Der Hersteller von Reinigungslösungen Kyzen versteht sich als ein Unternehmen im Sinne der Umwelt. Mit mehr als 20 Jahren Erfahrung in der Industrie werden bleifreie Lösungen entwickelt, die einfach zu verwenden und umweltfreundlich sind. Die Redaktion hat sich mit Tom Forsythe über den Werdegang Kyzens unterhalten.

Warum ist der Übergang zu bleifreiem Lötmaterial gut für Kyzen?

Ich sehe hier mehrere Ursachen. Zum einen ist die Bleifrei-Initiative gut für unsere Umwelt und das ist gut für uns alle, auch für Kyzen, das als Umwelt-Unternehmen gegründet wurde, nicht als Marketing-Firma. Diese neuen bleifreien Materialien führen zu einem noch höheren Bedarf an Reinigungsvorgängen: Mehr Firmen reinigen eine noch größere Zahl von Produkten. Für uns als globalen Marktführer heißt das, dass wir mehr Business-Möglichkeiten wahrnehmen werden.
Können Sie erklären, warum Kyzen ein „Umwelt-Unternehmen“ ist ?
Auch dafür gibt es mehrere Gründe. Die Technologie des chemischen Systems unserer ersten Reiniger basierte auf natürlichen und erneuerbaren Material-Ressourcen. Die Produkte waren biologisch abbaubar und hatten einen niedrigen Anteil an flüchtigen organischen Substanzen (VOCs). Sie waren für unsere Kunden äußerst kostengünstige Alternativen. Der Anwendernutzen dieser Lösung ist insgesamt sehr attraktiv. Sicherlich einer der Gründe, warum wir zum weltweiten Marktführer wurden.
Sie erwähnten die Technologie der ersten Reiniger, gibt es mehr als eine?
Oh, ja. Der Name unseres Unternehmens, Kyzen, stammt vom japanischen Begriff für kontinuierliche Verbesserungsprozesse ab – und das ist genau unser Konzept. Über die letzten 5 bis 6 Jahre haben wir fortlaufend neue Produkte vorgestellt. Diese Innovationen umfassen auch die Reinigung von Elektronik: Baugruppen-Reinigung in Stapel- und Inline-Verarbeitung, Reinigung von Druckschablonen sowie Materialien für die Wartung und Aerosol-Spray-Produkte. Nicht zu vergessen die neuen Materialien für Flip-Chips und andere Advanced-Packages.
Hat das Unternehmen eine umfangreiche Infrastruktur, um diese außergewöhnlichen Ergebnisse zu erzielen?
Ja und nein. Wir bei Kyzen sind der festen Überzeugung, dass nicht großartige Firmengebäude entscheidend sind, sondern talentierte Leute, die mit den richtigen Mitteln unsere Kunden von dort aus am besten unterstützen können, wo sie auch leben. Unsere Firmengebäude sind deshalb stets funktional und schlicht. Doch sind sie mit allen modernsten Einrichtungen (Equipment) bestückt. Dazu ein Beispiel: Wir führen nicht solche Tests durch, die auch unsere Kunden leicht vornehmen können, sondern fügen Prüf- und Analysemöglichkeiten hinzu, über die unsere Kunden nicht verfügen, die sie aber benötigen. Das können sein: Gas-Chromatografie, UV-Spektralfotografie, Ionen-Chromatografie, FTIR, HPLC und viele andere Analysemöglichkeiten. Das sind die Werkzeuge, die unsere Kunden brauchen, um sowohl ihre Prozesse zu entwickeln als auch Fehlerursachen zu beheben.
Heißt das, dass es vorrangig auf die Maschinen ankommt?
Nein, es geht um Talent. Talent braucht Zeit zu wachsen und verfeinert sich im Laufe einiger Jahre. Das beginnt mit wissenschaftlicher Arbeit an der Universität und geht später weiter mit langjähriger praktischer Erfahrung. So etwas entwickelt sich also nicht plötzlich. Es war stets ein Anliegen, talentierte Mitarbeiter zu gewinnen und auch langfristig zu binden. Ich meine damit eine große Zahl von Mitarbeitern bei uns im Unternehmen. Im Durchschnitt sind im technischen Bereich die Angestellten mehr als 10 Jahre bei Kyzen und im Reinigungssektor erreichen sie sogar 20 Jahre. Unsere regionalen Manager beispielsweise haben alle einen technischen Ausbildungs-Background und verfügen durchschnittlich über mehr als 15 Jahre Erfahrung im Reinigungssektor. Diese Expertise ist für unsere Kunden von unschätzbarem Wert. Rufen uns Anwender mit einer Frage an, dann sprechen sie mit einem erfahrenen Fachmann, der sein Metier bestens kennt.
Beraten diese Experten die Anwender hauptsächlich per Telefon?
Unser Vorgehen ist eigentlich ungewöhnlich, widmen wir doch unseren Kunden nach dem Verkauf mehr Zeit als wir vorher aufbringen müssen. Die Ursache liegt nicht darin, dass unsere Produkte so beratungsintensiv sind. Der Grund für unsere häufigen Termine bei Anwendern ist vielmehr, dass wir damit die neuen Applikationsanforderungen unserer Kunden noch tiefer verstehen wollen. Wir bieten verschiedene Technologien zur Problemlösung an. Unsere Kunden haben unterschiedliche Bedürfnisse, die sich immer wieder verändern. Wir wollen deren technische Spezialisten für die Lösung ihrer Reinigungsaufgaben sein.
Wie wird die Technologie bei Kyzen fortlaufend weiterentwickelt?
Wir haben über viele Jahre Hunderte von unterschiedlichen Lötmaterialien getestet, um sicherzugehen, dass wir diese in unseren Reinigungsprozessen auch entfernen können. Unsere aktive Applikations-Matrix umfasst zirka 200 verschiedene Lötmaterialien, wobei sowohl bleihaltige als auch bleifreie Lote enthalten sind. Die Vorbereitungen und die Reflow-Prozeduren der vielen Testboards sind natürlich aufwendig. Andererseits, welchen Wert haben die Daten von unverarbeiteten Lotpasten für Anwender? In den vergangenen Jahren haben wir über 30 000 Testboards gekauft, wobei wir hier beide Seiten verwenden. Die kluge Verwendung von guten Prozessdaten ist das Geheimnis, wie Kyzen fortlaufend seine Technologie weiterentwickelt.
Wie sieht es geschäftlich aus?
Das Jahr 2006 lief prächtig, wir verzeichnen solides Wachstum im zweistelligen Bereich und Rekordumsätze in jeder Kategorie. Natürlich läuft es in Asien noch besser als in den anderen Regionen, doch wachsen wir insgesamt weltweit. Auch für 2007 erwarten wir eine sehr gute Entwicklung. Dabei werden die neuen Technologien, die wir heute entwickeln, einen Großteil zum Erfolg unserer Kunden und dem von Kyzen beitragen.
Herr Forsythe, wir danken Ihnen für das Gespräch.
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