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Der Weg zur grüneren Zukunft

Verminderung des Einflusses chemischer Produkte in der Elektronikbranche
Der Weg zur grüneren Zukunft

Bedenken in Bezug auf die Verwendung von Chemikalien werden immer lauter; ob dies auf REACH und/oder andere Vorschriften zurückgeht oder einfach nur das zunehmende Bewusstsein für die Anwendersicherheit und Einwirkungen auf die Umwelt widerspiegelt – zweifelsohne finden Veränderungen statt. Unternehmen sind auf der Suche nach grüneren, bedienerfreundlichen Produkten und Verfahren, die gleichzeitig ein hohes Maß an Leistungsniveau und Produktionsdurchsatz wahren.

Jade Bridges, Electrolube/H. K. Wentworth Ltd., Leicestershire (UK)

Die Verwendung chemischer Stoffe in der Elektronikindustrie betrifft ein breites Spektrum an Anwendungen; Produkte enthalten Reinigungsmittel, Beschichtungen, Unterfüllharze, Klebstoffe, Wartungshilfen, Aerosol- und Verkapselungsprodukte, um nur einige zu nennen. Jedes Produkt verwendet andere Arten chemischer Stoffe und kann für den Anwender oder die Umwelt schädlich sein. In einigen Fällen können die verwendeten Materialien jedoch auch vollkommen harmlos sein. Aus diesem Grund ist es sehr wichtig, dass sich Unternehmen und Anwender gleichermaßen der von ihnen verwendeten Produkte bewusst sind, und bei hohem Risiko ange- messene Maßnahmen ergreifen, um die Auswirkungen ihrer Verwendung einzu-schränken.
Lösungssuche
Der erste Schritt, sich dieser Bedenken anzunehmen, besteht darin, die Verfahren zu betrachten, bei denen solche Produkte verwendet werden und zu hinterfragen, ob Verbesserungen gemacht werden können. Findet eine Extraktion statt? Sind Verbesserungen in der Gestaltung des Prozess der Extraktion möglich? Werden alle Anforderungen an die PSA (persönliche Schutzausrüstung) erfüllt? Was passiert mit unserem Abfall? All diese Punkte können weitere Fragen aufwerfen sowie schnelle Lösungen für Verbesserungen liefern. Deshalb besteht der nächste Schritt – und möglicherweise die brauchbarere Lösung – darin, die verwendeten chemischen Produkte zu betrachten, um festzustellen, ob irgendwelche sichereren Alternativen in Frage kommen.
Ein genereller Problembereich ist der Einsatz von Lösungsmitteln. Lösungsmittel werden als Reinigungsmittel, allgemeine Entfetter, Entharzer/Entschichter, Trägerflüssigkeiten für Feststoffe wie Beschichtungen, Öle etc., verwendet. Durch sie wird die Anwendung vielseitiger; sie ermöglichen die Herstellung verschieden viskoser Materialien, reduzieren Anwendungszeiten, eröffnen neue Anwendungsmöglichkeiten und ermöglichen eine wirksame Reinigung in unterschiedlichen Verfahren. Lösungsmittel können sich in ihrer Toxizität unterscheiden und in einigen Fällen sind Lösungsmittel, trotz ihrer sehr hohen Gefährlichkeit, die einzigen verfügbaren wirksamen Stoffe. Ein typisches Beispiel hierfür sind Produkte zur Entfernung von Beschichtungen/Farben und Harzen.
Bis vor kurzem basierten Entschichtungsmittel auf Rezepturen mit Dichlormethan (DCM). Auf DCM basierende Produkte werden als nicht entzündlich klassifiziert und sind äußerst wirksam in der Entfernung aller Arten von Schutzbeschichtungen und Verkapselungsharzen. Die Verwendung von auf DCM basierenden Produkten in Abbeizmitteln/Entschichtern wurde nun in der EU aufgrund ihrer Einstufung als Karzinogen der Kategorie 3 verboten. Electrolube hat umfangreiche Forschungen im Hinblick auf alternative Rezepturen zu auf DCM basierenden Produkten betrieben und erweitert sein Sortiment nun um den RRS – ein Harzentfernerlösungsmittel und CCRG – ein Entferner-Gel für Schutzbeschichtungen. Beide Produkte sind schnell wirkend mit vergleichbarer Leistung traditioneller auf DCM basierenden Entfernern, jedoch in einem weitaus anwenderfreundlicheren System.
Anwenderfreundliche Rezepturen
Ein weiterer Problembereich im Hinblick auf die Verwendung von Lösungsmitteln stellt deren Einstufung als VOCs bzw. flüchtig organische Verbindungen dar; auf Kohlenstoff basierende Verbindungen, die bei Raumtemperatur leicht verdunsten, bzw. in der EU-Richtlinie über Emissionen von Lösungsmitteln klarer definiert als „jede organische Verbindung, die bei 20° C einen Dampfdruck von 0,01 kPa oder mehr hat, oder unter diesen Anwendungsbedingungen eine entsprechende Flüchtigkeit aufweist“. VOCs tragen zur Bildung des bodennahen Ozons bei, einem Hauptbestandteil von Smog. Zudem wirken sie bei übermäßiger Exposition als Reizmittel und schlimmstenfalls als Karzinogene.
Wie bereits erwähnt können Lösungsmittel als Trägerflüssigkeiten für Basisharze verwendet werden, wie beispielsweise bei Schutzbeschichtungen, deren Anwendungsverfahren sie noch vielseitiger machen. Veränderungen brachten den Einsatz anderer Techniken mit sich, um die Aufnahme organischer Lösungsmittel zu vermeiden und führten zur Einführung von mit Wasser verdünnbaren Stoffen, wie z. B. Electrolube WBP; eine hochwertige, fest etablierte Alternative zu lösungsmittelbasierten Beschichtungen. Jedoch ist es in einigen Fällen offensichtlich, dass diese Beschichtungen weiterhin benötigt werden und in solchen Fällen müssen sich Kunden unbedingt der verwendeten Lösungsmittel bewusst sein. In vielen Acryl-Beschichtungen wird beispielsweise Toluol als Trägerlösungsmittel verwendet. Toluol trägt viele Gefahrenhinweise einschließlich „gesundheitsschädlich“ – Gefahr ernster Gesundheitsschäden durch Einatmen und mögliche Gefährdung des ungeborenen Kindes. Electrolube hat sich auch dieses Problems angenommen – mit TFA, einer IPC- und UL-zugelassenen toluolfreien Acryl-Schutzbeschichtung, die alle Vorteile traditioneller Acrylmaterialien bietet und dabei die mit Toluol verbundenen Gefahren ausschließt.
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass Gesundheits- und Sicherheitsaspekte und Umweltbewusstsein im Mittelpunkt der Bedenken von Einzelpersonen, Unternehmen und Regierungen gleichermaßen stehen, weshalb es viele Gesetze zur Überwachung der Verwendung chemischer Produkte in unterschiedlichen Branchen gibt. Hersteller und Verbraucher können ihren CO2-Fußabdruck verringern, indem sie für effiziente Verfahren sorgen und den Energieverbrauch minimal halten; auch eine sorgfältige Abwägung bei der Auswahl und Verwendung von Produkten kann zu einer verbesserten Effizienz beitragen. Wenn sich Unternehmen der verwendeten Produkte und der Vorteile weniger schädlicher Alternativen bewusst sind, können sie auch einen sichereren Arbeitsplatz bieten und in einigen Fällen auch die Leistung ihrer Produkte verbessern. Einige der oben aufgeführten Beispiele sowie die Einführung nicht entzündlicher Druckgasreiniger und Kältesprays (EADH und FREH) mit außerordentlich niedrigem Treibhauspotenzial beweisen, dass Electrolube wesentliche Bei-träge in all diesen Bereichen leistet. Durch die Bereitstellung hochwertiger Elektrochemikalien, die alle Leistungsanforderungen sowie Umwelt- und Endnutzersicherheit berücksichtigen, ebnet man den Weg für eine grünere Zukunft.
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