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Dynamische Strategie im globalen Umfeld

Michael Brianda, Präsident von DEK International, über Pläne, Ziele und Verkauf
Dynamische Strategie im globalen Umfeld

DEK ist ein weltweit führender Anbieter innovativer Techniken für den Materialauftrag. Im Portfolio des Unternehmens finden sich Druckerplattformen, Schablonen, Präzisionssiebe und Prozess- engineering. Die Anwendungsgebiete reichen vom Pre-Placement in der SMT – Elektronikfertigung über die Halbleiter-Waferproduktion bis hin zur Fertigung von Solarzellen oder Brennstoffzellen. Michael Brianda, Präsident von DEK International, war so freundlich, uns während der SMT Hybrid Packaging 2013 Zeit für einige Fragen zu schenken. Dabei ging es über die Strategie sowie Stärken des Unternehmens inklusive einem Blick in die Zukunft.

Herr Brianda, wo sehen Sie DEK heute?

Wir stellen uns der Herausforderung der Marktführerschaft in einem globalen Umfeld mit einer dynamischen Strategie, die von unseren Mitarbeitern weltweit gelebt wird. Rückblickend folgte nach erfolgreichen Geschäftsjahren 2007 und 2008 die Finanzkrise in 2009, die auch unser Unternehmen vor grosse Herausforderungen gestellt hat. Aber wir haben die Zeit genutzt, um den Markteintritt in Photovoltaik vorzubereiten. In 2010 kamen dann beide unserer Geschäftsbereiche, sowohl Photovoltaik als auch Elektronikfertigung, wieder sehr schnell zurück, und in 2011 folgte ein Firmenrekordjahr, in dem wir nahezu 2.000 Druckerplattformen weltweit ausgeliefert haben. 2012 konnten wir stabil unsere Märkte verteidigen. Die Umsätze lagen mit mehr als 60% in Asien, der Rest verteilte sich in einem Verhältnis auf Europa und Amerika, welches stärker von Märkten wie Mexiko oder Brasilien beeinflusst wurde.
Und was genau heißt für Sie Marktführerschaft? Könnten Sie da näher darauf eingehen?
Marktführerschaft bedeutet für uns zweierlei. Einmal, dass wir hohe Marktanteile haben und zum anderen, dass unser Team beständig innovativer im Bereich Produktentwicklung und Servicelösungen ist. Globale Märkte wie Automotive-, Computer-, Kommunikation-, Konsumer- und Industrieelektronik sind unser Hauptaugenmerk. Wir betreuen nahezu alle führenden OEM’s und Lohnfertiger der Elektronikbange (EMS) und sind sehr stolz darauf, dass in allen Marktsegmenten die führenden Unternehmen seit vielen Jahren mit unseren Maschinen fertigen. Des weiteren investieren wir kontinuierlich in eines der ausgefeiltesten Service- und Logistiknetzwerke mit über 120 Servicetechnikern weltweit und weiteren mehr als 300 geschulten Technikern von Distributoren oder Repräsentanten, um beständig kurze Reaktionszeiten sicherzustellen. Aus fünf Logistikzentren weltweit liefern wir innerhalb von 24 Stunden Ersatzteile und Verbrauchsmaterialien zu unseren Kunden, ganz gleich, wo auf der Welt sich der Fertigungsstandort befindet. Ein absolutes Muss, denkt man an unsere aktive, installierte Basis von über 16.000 Druckern weltweit.
Wenn Sie von weltweit sprechen, wie sieht es in Deutschland aus?
Nach wie vor deckt unser Produktportfolio auch die hohen Anforderungen in Europa, und im Besonderen in Deutschland, sowohl der großen als auch der kleinen Unternehmen ab. Der Markt hier erweist sich als heterogene Landschaft, wo wir auf Kundenseite vorwiegend mit gut ausgebildeten Fachkräften zusammen arbeiten. Denn hier gilt es häufig, die diffizilen Druckprozesslösungen zu entwickeln, und auch hin und wieder auf einzigartige Sonderwünsche einzugehen.
Ein Grund, warum Sie mit keinem eigenen Stand vertreten sind?
Wir investieren kontinuierlich in die Entwicklung unserer Produkte und Serviceleistungen, um dem Kunden einen Mehrwert zu bieten. In diesem Jahr haben wir uns entschieden, das Team unserers Distributers SmartRep zu unterstützen und zusätzlich noch an der Future Packaging Linie teilzunehmen. Auch im Productronica-Jahr wollten wir im kleineren Rahmen auf der SMT in Nürnberg die neusten Innovationen vorstellen, und es lag auf der Hand, dass ein Gemeinschaftsstand mit unserem Distributor die effizienteste und erfolgreichste Möglichkeit dafür ist.
Sehen Sie einen bestimmten Trend im Druckermarkt?
Wir sehen, dass der Automatisierungsgrad der Elektronik und Solarzellenfertigungen weltweit steigt. Die Abläufe im Drucker sollten möglichst selbständig funktionieren, so dass ein Bediener noch weniger eingreifen muss. Das bedeutet für uns, wir arbeiten an Software- und Hardwarelösungen die es dem Bediener ermöglichen, den Drucker bzw. mehrere Drucker ohne großen Aufwand zu bedienen, und Druckerdaten verwalten zu können. Jedes Marktsegment hat dabei seinen eigenen Fokus. Im Automotivebereich beispielsweise ist es definitiv Genauigkeit und Zuverlässigkeit, während es im Mobiltelefon- oder Tabletbereich in erster Linie um Durchsatz geht. Die Lohnfertiger in Asien haben nicht selten mehrere hundert Produktionslinien und schnell wechselnde Produktanforderungen. Da ist es naheliegend, dass man den manuellen Eingriff der Bediener in den Produktionsprozess möglichst vermeiden möchte. Wir konnten in diesem Jahr feststellen, dass der asiatische Markt wieder angezogen hat, und haben gerade unsere Fertigungskapazitäten erhöht, um den Anforderungen gerecht zu werden. Auch glauben wir, dass sich im nächsten Jahr die Anforderungen an uns Lieferanten im Markt für Alternative Energien verändern wird. Denn das unausgewogene Verhältnis zwischen Anforderung im Markt und den Lieferkapazitäten, normalisiert sich allmählich.
Was tut sich bei den Schablonen?
Wir sehen uns als „Service Provider“ und verkaufen Systeme stets mit dem Hintergrund, einen guten Service liefern zu können. Viele unserer langjährigen Kunden schätzen besonders unsere Investitionen in der Drucktechnologie, welche Druckkopf, Schablonen und Siebe, als auch Wafer- und Leiterplattenunterstützung beinhaltet. Unser Fokus im Schablonengeschäft liegt in der zuverlässigen Lieferung von qualitativ hochwertigen Druckwerkzeugen, die den optimalen Druckprozess gewährleisten sollen. Etwa 150.000 DEK Schablonen werden jährlich ausgeliefert, und unser markführendes VectorGuard Schablonensystem wird nicht nur in DEK Druckern, sondern darüberhinaus in fast allen Wettbewerbsdruckern eingesetzt. Unser Team hat das VectorGuard System den wachsenden Herausforderungen im Ultra Fine Pitch weiter angepasst, und bietet nun ein ganzes Sortiment von unterschiedlichen VectorGuard Schablonen.
Wie sehen Sie den geplanten Verkauf seitens Dover?
Dover hat im letzten Jahr entschieden, sich komplett von der Elektroniksparte zu trennen. Der Grund ist die Volatilität des Elektronikmarktes. Darüber hinaus ist Maschinenbau bekannt für sein zyklisches Verhalten. Insofern stehen also nun mehrere Doverfirmen zum Verkauf. Wir waren positiv überrascht über die Vielzahl der Interessenten. Die zum Verkauf stehenden Unternehmen sind durchweg sehr erfolgreich und geniessen marktführende Positionen. Daher sind wir zuversichtlich, dass der Verkauf zügig voranschreiten wird.
Herr Brianda, noch eine letzte Frage: Wie geht es bei DEK weiter?
Schablonendruck ist unsere Kernkompetenz. Unser globales Team ist bestens vorbereitet, unsere Kunden weltweit in allen Belangen der Sieb- und Schablonendrucktechnologie zu unterstützen. Es ist dem Einsatz unserer engagierten Mitarbeiter zu verdanken, dass es DEK gelungen ist, die Marktführerschaft als global Player seit vielen Jahren weiter auszubauen. Die gute Zusammenarbeit mit unseren Kunden, das Erarbeiten von innovativen Lösungen und kurzen Lieferzeiten sind erforderlich, um sich auch zukünftig im globalen Wettbewerb durchzusetzen. DEK Drucker sowie DEK Produktionslinien erfüllen auch zukünftig höchste Kundenanforderungen, die Investitionen in unsere Siebe, Schablonen, Druckwerkzeuge und Verbrauchsmaterialien sind und bleiben wichtiger Bestandteil für das Erschliessen neuer, schnellerer und genauerer DEK Schablonendruckprozesse. (dj)
Herr Brianda, vielen Dank für Ihre Zeit.
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