Elektronik wird grün

Es ist ruhiger geworden, die Elektronikbranche scheint in ein Sommerloch gefallen zu sein. Niemand weiß wirklich, wie sich die letzten Monate des Jahres gestalten werden, sind die Aussagen und Prognosen doch unterschiedlich genug. Klar ist zumindest das Eine: Das Zeitalter der bleifreien Elektronik kommt unaufhaltsam auf uns zu, und jeder sollte was dafür tun. So sind auch wir bemüht, der Thematik gerecht zu werden. Immer öfter ist das Wörtchen bleifrei im Text oder gar in der Überschrift zu lesen. Wir haben zusätzlich einen „bleifreien Kopf“ eingesetzt, um die Artikel, die diese Thematik aufgreifen, gesondert zu kennzeichnen, und auch an den Anfang der jeweiligen Rubrik gestellt.

Hat nicht die EU derzeit die Gesetzgebung verschärft, und die Hersteller vom nächsten Jahr an dazu verdonnert, ihre alten Geräte wieder zurückzunehmen, und zumindest teilweise wiederzuverwerten. Die Einbahnstraße soll künftig zum Kreisverkehr umfunktioniert werden! Dabei steigt die Menge an Elektronikmüll gerade in der Europäischen Union dreimal so schnell, wie die der kommunalen Abfälle. Im Jahr 2000 waren es allein mehr als sechs Millionen Tonnen, was umso brisanter ist, als in vielen Geräten Schadstoffe wie Blei, Quecksilber oder halogenhaltige Flammschutzmittel stecken. Im Jahr 2006 kommen giftige Substanzen wie Blei, das vor allem beim Löten verwendet wird, auf den Index. Wie die einzelnen Länder die EU-Vorgaben umsetzen, ist noch ungeklärt, und niemand weiß, wie die Rücknahme gehandhabt und in welcher Form recycelt wird – guter Rat ist teuer. Zudem rücken umweltschützende und gesellschaftliche Aspekte immer mehr in den Blickwinkel der Forschung, der ökologische Aspekt hat in der Elektronikbranche bis dato immer nur eine Nebenrolle gespielt. Ökologisches Handeln muss bereits im produzierenden Unternehmen beginnen, wo die Herstellung die Umwelt schon belastet.

So wird uns dieses Thema noch eine Weile beschäftigen, und unsere bleifreie Kennzeichnung auch in der EPP noch etwas erhalten bleiben, zumindest bis zu jenem Stichtag im Jahr 2006.

Wir wollen Ihnen, unseren Lesern, damit einen weiteren Innovationsschub und Hilfe zum Schritt in die bleifreie Zeit geben.