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Energy Upgrade

Rehm Technologie Tage: Neue Ideen für mehr Nachhaltigkeit
Energy Upgrade

Durch Investitionen in energieeffiziente Maschinen und Umstrukturierung der Fertigungsstätte kann ein produzierendes Unternehmen seinen Energieverbrauch deutlich verringern. So steht bei Rehm Thermal Systems die Entwicklung sowie Herstellung energieeffizienter Anlagen in Verbindung mit einem umweltschonenden Umgang der Ressourcen im Vordergrund. Während der Rehm Technologie Tagen konnte man sich ein Bild der innovativen Lösungen für die Elektronik- fertigung machen, auch wurde der Ausbau des Standortes feierlich begangen.

Zunehmende Verknappung von Ressourcen führen zu höheren Kosten, insofern gilt eine energieeffiziente Fertigung einmal mehr als Wettbewerbsfaktor. Nachdem das Motto der diesjährigen Rehm Technologie Tage „Energy Upgrade“ lautete und zudem die Einweihung des Neubaus bevorstand, fanden sich bereits zur Tagesveranstaltung rund 250 Teilnehmer in den hellen und großzügigen Räumlichkeiten des Neubaus ein. Natürlich lies es sich Johannes Rehm nicht nehmen, die zahlreichen Teilnehmer persönlich zu begrüßen, um dann die Moderation an Michael Hanke abzugeben.

Effizienzsteigerung
Mit dem ersten Vortrag startete Dr. Daniel Biro über neue Entwicklungen im Bereich der Siliziumsolarzellentechnologie. Der Redner, Leiter der Gruppe Hochtemperaturprozesse und Rucktechnologie sowie industrielle Zellstrukturen am Fraunhofer ISE, sprach über Möglichkeiten, die Kosten für Strom aus Sonnenlicht zu senken, also die Effizienz von Solarzellen zu steigern. Ziel ist es, durch neue Solarzellenkonzepte auf Basis industrienaher Herstellungsprozesse möglichst viel Sonnenlicht in Strom umzuwandeln. So wurden in den so genannten MWT(Metal Wrap Through)-PERC(Passivated Emitter and Rear Cell) Solarzellen zwei effizienzsteigernde Ansätze vereint. Nichtsdestotrotz sollten Forschung und Entwicklung weiterhin verstärkt werden, um vergleichbare neue Technologien zu entwickeln. Andreas Kiep, Head of Application Engineering Discrete – Electric Drive Train bei Infineon berichtete den Zuhörern über die Leistungshalbleiter in der E-Mobilität mit den Anforderungen an die Leistungselektronik. Sein Resümee: Die Leistungselektronik kann durchaus zu weiteren Verbesserungen in der Elektrifizierung von Fahrzeugen verhelfen. Eine Optimierung muss auf den Kenntnissen entlang einer Wertschöpfungskette basieren. Und Innovationen müssen sich auf die Anforderungen konzentrieren sowie dabei auf die Wechselwirkungen acht geben. Unter dem Arbeitstitel „Batterietechnik“ zeigte Steffen Legner von Volkswagen Varta die Herausforderungen und auch die Chancen der Batteriefertigung in Deutschland auf.
Passend zum Motto der Technologietage „Neue Ideen für mehr Nachhaltigkeit!“ präsentierte Dr. Hans Bell unter dem Titel „Simply More Rehm“ die kreative Vielfalt der thermischen Systeme und Dienstleistungen des Veranstalters. So werden neben diversen Servicevereinbarungen wie beispielsweise Wartung, Wartungs- und Bedienerschulung, Inspektion oder Überprüfung der Ersatzteilbevorratung ebenfalls unter After Sales direkte Kundenbetreuung, Optimierung der Maschinenverfügbarkeit oder Nachrüstpakete angeboten. Weitere verfügbare Dienstleistungen sehen Schulungen oder Seminare, Anlagentraining oder Fachseminare genauso vor wie eine Begleitung des BG-Prototyping oder Prozessbeurteilung vor Ort beim Kunden. Des Weiteren stehen umfangreiche Unterstützung im Bereich Software zur Verfügung, die Vielfalt der innovativen Produkte an Löt- und Trocknungssystemen des Unternehmens nicht zu vergessen. Durch Beteiligung an Forschungsprojekten und Kooperationen ist das Unternehmen stets dabei, sich weiterzuentwickeln.
Nachhaltigkeit im Fokus
Der Keynote Speaker vor der Mittagspause war kein anderer als Prof. Dr. Dr. Franz-Josef Radermacher von der Uni Ulm. Er zählt zu den geistigen Vätern der Global Marshall Plan Initiative, deren Ziel die Entwicklung der Menschheit auf der Grundlage von Gerechtigkeit, Solidarität, Nachhaltigkeit sowie des Dialogs zwischen den Kulturen und Religionen ist. In seinem Vortrag „Nachhaltigkeit und Zukunft: Ist grünes Wachstum möglich?“ beschreibt der promovierte Mathematiker und Wirtschaftswissenschaftler die globalen Herausforderungen, mit denen sich die Menschheit konfrontiert sieht, und skizziert mögliche Zukunftsszenarien. So groß die Probleme sein mögen, es gibt keinen Grund zum Pessimismus, denn durch die Schlüsselrolle von Innovation in der Technik und Führung, ist eine nachhaltige und gerechte Zukunft in Form einer Ökosozialen Marktwirtschaft möglich.
Ein weiterer Vortrag von Dr. Bell am zweiten Tag des Events hatte energieeffizientes Löten mit der Vision XP+ zum Thema. Er zeigte mögliche Einsparpotentiale in der Löttechnologie auf und stellte die neue energieeffiziente Reflowlötanlage des Unternehmens vor. In diesem System sind die Ergebnisse von Forschung und Entwicklung der Vergangenheit eingeflossen mit dem Ergebnis, dass sich beim Einsatz des Systems bis zu 20% Energie einsparen lassen. Nachfolgend kam Dr. Martin Kurtz zu seinem Bericht über Smarte Produkte: Neue Trends in der MID-Technologie. Der Referent betreut bei A.Raymond als Kooperations-Manager des Forschungszentrums Rayce u.a. öffentlich geförderte Verbundprojekte. Schwerpunktmäßig beschäftigt er sich dabei u.a. mit energieautarken Sensoren sowie der Integration mechatronischer Systeme mittels MID-Technologie. Der folgende Referent Prof. Dr. Ronald Eisele hat es sich gemeinsam mit drei weiteren Gründungsmitgliedern des Kompetenzzentrums für Elektromobilität in Schleswig Holstein zum Ziel gesetzt, in Lehre und Forschung die Optimierung von leistungselektronischen Komponenten und deren Systemintegration in Elektrofahrzeugen voranzutreiben. Er berichtete über moderne Aufbau- und Verbindungstechnik für die Leistungselektronik von E-Fahrzeugen. Lean Supply Chain – einfach, schnell und nachhaltig, war der Titel, unter dem Toni Patzner von ASM München solch regelmäßige Herausforderungen an die gesamte Supply Chain, wie Volatilität der Märkte oder Komplexität vorstellte. Als Antwort präsentierte er, wie das Lean Management ins Unternehmen eingeführt wurde und seither erfolgreich betrieben wird. Den letzten Vortrag bestritt Hendrik Hopf von der Uni Chemnitz über Herausforderungen und Chancen einer energieeffizienten Fabrik. Am Nachmittag des ersten Veranstaltungstags gab es noch vier Sessions, um die Theorie anhand der Praxis zu verdeutlichen. So ging es einmal um das energieeffiziente Löten auf der Vision XP+, um Reel-to-Reel MID, Vakuumtechnologie mit der Condenso oder das Conformal Coating, der Schutzbeschichtung für sichere Baugruppen.
Standortsicherung
Neben den Vorträgen und den Workshop-Sessions war die offizielle Eröffnung des Rehm Technology Centers zur Sicherung des Standortes Deutschland, respektive Blaubeuren-Seißen, ein Highlight. So birgt der Neubau großzügige Räume für sowohl Kunden als auch Mitarbeiter. Im neuen Hightech Applikations- und Democenter befinden sich auf ca. 460m² ein Viscom X-Ray 8011 mit digitalem Bildgeber, eine Zevac Onyx 29 mit Dispenser, Condenso XS Vac, Condenso Xline Vac, VXP+, VXS, VXC, Conformal Coating Linie Protecto, Videomikroskop Technolab Mikroinspektor mit BGA-Endoskop, Technolab Flyinspektor, Schertestgerät, Infrarotkamera, FID Messgerät, N2-Logger für den Ofendurchlauf, verschiedene Datenlogger und Messnormale zur Anlagenüberwachung, sowie KIC RPI für das Monitoring von Fertigungsprozessen an Reflowanlagen. Nach der Productronica wird weiter vervollständigt durch einen Ekra Drucker. Die Schulungsräume sind in unterschiedlichen Größen auf 370m² des insgesamt 3.000m² Neubaus auf der 3. Etage untergebracht. Neben der Abendveranstaltung gab es nach den Technologietagen auch für die Öffentlichkeit Gelegenheit, im Rahmen eines Tags der offenen Tür sich von der Innovationskraft des Unternehmens zu überzeugen. (dj)
Productronica, Stand A4.335

Johannes Rehm zum Standortausbau

Herr Rehm, Sie haben Millionen in den Neubau in Blaubeuren-Seißen investiert. Was hat Sie dazu bewogen?
Die Unternehmen leben von ihren Kunden und ihren Mitarbeitern. Die bestehenden Räumlichkeiten wurden in den letzten Jahren zu klein, um sowohl Kunden als auch Mitarbeitern ein angenehmes Ambiente zu bieten. Kundenversuche mussten aufgrund des begrenzten Platzangebotes in der Fertigung durchgeführt werden. Nun haben wir ein Democenter im Erdgeschoß des Neubaus in direkter Nähe zum Eingang und mit einer Fläche von rund 460 Quadratmetern. Hier befindet sich modernstes Equipment, damit unsere Kunden ihre Anlagen prüfen können, Profile optimieren oder Baugruppen testen können, um nur ein paar Beispiele aufzuführen. Und nicht nur das, in den Schulungsräumen im dritten Obergeschoss besteht die Möglichkeit, zusätzlich Seminare und Technologie-Veranstaltungen direkt vor Ort abzuhalten.
Sie sprachen auch von Vorteilen für die Mitarbeiter?
Ein weiterer wichtiger Teil des Neubaus beinhaltet die Sozial- und Aufenthalträume für unsere derzeit 160 Mitarbeiter. Im Untergeschoss sind moderne Sozialräume für die Mitarbeiter aus der Fertigung gebaut worden. Auf der ersten Etage entstand eine großzügige und sehr helle Cafeteria mit einer Innenterasse. Die Cafeteria wird nun sowohl von den Mitarbeitern und Kunden der Rehm Thermal Systems GmbH genutzt, als auch von den 50 Mitarbeitern der Rehm Blechtec. Mitarbeiter aus Verwaltung, Konstruktion sowie Entwicklung sind zudem ins zweite Obergeschoß in modern ausgestatteten Büroräumen eingezogen. Durch die neue räumliche Nähe dieser Abteilungen werden die Kommunikationswege immer kürzer und ein effizienteres Arbeiten in angenehmer Atmosphäre möglich. Dies trägt zur Motivation der Mitarbeiter bei und schafft auch entsprechende Anreize für neue Mitarbeiter. Dies ist besonders wichtig, da es in unserer Region nicht so einfach ist, geeignetes Fachpersonal zu finden, hier zählt jeder noch so kleine Pluspunkt.
Und Ihre Pläne für die Zukunft?
Langfristig ist es selbstverständlich auch unser Ziel, international noch stärker zu sein. Unser Standort Blaubeuren bleibt hierbei natürlich immer unser Schwerpunkt mit Entwicklung, Produktion und Konstruktion. Wir haben jedoch den Vorteil, unsere Produktionsstätte in China nutzen zu können, um Anlagen für das niedrigere Preissegment herzustellen – und das auf demselben Qualitätsniveau wie hier in Deutschland. Dasselbe gilt für unsere zahlreichen Neuentwicklungen, die wir problemlos nach China transferieren können. Nur mit dem Effekt, kostengünstigere Systeme anbieten zu können. Ich denke, um sich optimal zu etablieren, muss man weltweit bei stets fortschreitender Globalisierung aktiv sein.
Für uns als mittelständischen Betrieb ist es wichtig, in den für die Elektronikfertigung relevanten Ländern vertreten zu sein, um konkurrenzfähig zu bleiben. Die geografische Nähe zum Kunden spielt hierbei eine zentrale Rolle.
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